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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Kopf. »Nein, das können wir nicht.«
    »Aber das wolltest du doch immer!«
    »Jetzt nicht mehr, Carson. Mein Vater, der König, würde dich vernichten. Wir haben uns unsere Liebe gestanden, und das darf eine Königstochter nicht, ehe sie zwanzig ist. Das weißt du sehr wohl.«
    »O ja«, sagte ich. »Du hast es mir oft genug gesagt.«
    »Aber nur zu deinem eigenen Schutz. In Wirklichkeit habe ich dich von Anfang an geliebt.«
    »Dann hast du dich aber gut verstellt, denn ich glaubte, du hättest nichts für mich übrig. Nur manchmal war ich mir dessen nicht so sicher.«
    »Und weil ich dich liebe, darfst du nie in die Hände meines Vaters fallen.«
    »Aber was können wir tun? Wo könnten wir auf dieser Welt in Frieden leben? In Vepaja wärst wenigstens du in Sicherheit. Vielleicht läßt sich dein Vater umstimmen.«
    »Nein, das würde dir nie gelingen. Unsere ungeschriebenen Gesetze machen aus der Königsfamilie so etwas wie Götter, und eine Königstochter ist besonders sakrosankt. Niemand darf sie anschauen oder gar mit ihr sprechen.«
    »Ein verrücktes Gesetz!« sagte ich. »Du wärst heute tot, wenn ich es nicht gebrochen hätte. Würde sich dein Vater mir nicht verpflichtet fühlen?«
    »Als Vater sicherlich – nicht aber als Jong. Und Ja er natür lich in erster Linie Jong ist, können wir nicht nach Vepaja zu rückkehren«, sagte sie nachdrücklich.
    Welch ironischen Streich hatte mir das Schicksal da gespielt! In wie viele Mädchen hätte ich mich verlieben können – und ausgerechnet eine Göttin hatte ich mir erwählt! Trotzdem hätte ich es mir nicht anders gewünscht. Duare zu haben – in dem Be wußtsein, daß diese Liebe erwidert wurde – , war mehr wert als ein Leben mit irgendeiner anderen Frau.
    Duares Entscheidung, nicht nach Vepaja zurückzukehren, stellte mich vor neue Probleme. Obwohl ich mir nicht sicher war, daß ich Vepaja jemals gefunden hätte, war das doch wenigstens ein Ziel gewesen, und jetzt hatte ich nichts. Havatoo war eine groß artige Stadt, aber die unverständliche Verurteilung Duares nach ihrer Rettung aus der Stadt der Toten machte eine Umkehr un möglich. Und sich eine andere gastfreundliche Stadt zu suchen, schien von vornherein ein hoffnungsloses Unterfangen; zu ver wirrend waren die Lebensformen auf diesem seltsamen Plane ten. Amtor war eine Welt der Gegensätze, Anormalitäten und Paradoxe, die es unmöglich machten, sich irgendwo sicher zu fühlen. Welche Hoffnung bestand unter diesen Umständen für mich und Duare, einen sicheren Unterschlupf zu finden? Insge heim kam ich in diesem Augenblick zu dem Entschluß, Duare doch nach Vepaja zurückzubringen, damit wenigstens sie in Si cherheit war.
    Wir flogen südwärts am Gerlat kum Rov, dem Fluß des Todes, entlang, der uns irgendwann einmal zum Meer führen würde. Ich flog niedrig, damit wir die Landschaft betrachten konnten – Wälder, Hügel und Ebenen, in der Entfernung begrenzt von ge heimnisvollen Höhenzügen. Über allem lastete wie ein schweres Zeltdach der innere Wolkengürtel, der den Planeten völlig um spannt und der die Sonnenstrahlung derart absorbiert, daß die Lebensbedingungen auf der Venusoberfläche erträglich werden. Wir beobachteten riesige Tierherden, die auf den Ebenen gra sten; nur Menschen oder menschliche Siedlungen sahen wir nicht. Es war eine anscheinend unberührte Wildnis, die sich un ter uns erstreckte, eine wunderhübsche Szene, die aber sicher ihre Gefahren hatte.
    Ich steuerte nach Süden – in der Annahme, daß ich das vor uns liegende Meer überqueren mußte, um Vepaja zu erreichen. Da ich wußte, daß dieses Land eine Insel war, hatte ich mein Flugzeug vorsichtshalber mit einziehbaren Schwimmern ausge rüstet.
    Der Anblick der Herden unter uns regte meinen Appetit an, und ich leitete die Landung ein.
    »Ehe du das Ding gelandet hast, sind schon alle Tiere in die Flucht geschlagen«, sagte Duare.
    »Bitte nenne mein schönes Schiff nicht ›Ding‹«, sagte ich.
    »Aber es ist kein Schiff«, erwiderte sie. »Ein Schiff schwimmt im Wasser. Oh, ich habe einen guten Namen, Carson – wir nennen es Anotar!«
    »Wunderbar!« sagte ich. »Das paßt bestens.«
    In der amtorischen Sprache bedeutet notar Schiff, und mit an werden die Vögel bezeichnet – Duare nannte unser Flugzeug also »Vogelschiff« – eine romantische Bezeichnung, die mir gut gefiel.
    Da unser Motor fast geräuschlos lief, bemerkten uns die gra senden Tiere nicht, als ich zur Landung einschwebte. Nur Duare hielt

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