Venuskuss
das Wachs, Prinzessin“, sagte er zu ihrer Überraschung und legte die Feder auf das Nachtkästchen. Stattdessen griff er nach einer der dicken, weißen Kerzen, die dort brannten. „Wenn die Tropfen auf deine Haut fallen, tut es zunächst weh, doch wenn du es zulässt, verwandelt sich der Schmerz in pure Lust.“ Seine Worte hypnotisierten sie und gebannt sah sie zu, wie ein Tropfen auf seinen Handrücken fiel und dort zu einer dünnen Schicht erstarrte.
„ Je tiefer ich die Kerze halte, desto größer ist der Schmerz ...“, seine Stimme verklang und er überließ es ihren Gedanken, den Satz zu vollenden.
Véro betrachtete die Kerzen, betrachtete ihn und hörte, wie ihre von den Federspielchen sensibilisierte Haut nach einer Zugabe brüllte.
„ Bereit?“
Sie schloss kurz die Augen und nickte. Er kniete sich neben sie und kippte die Kerze. Véro hielt den Atem an und starrte auf den Tropfen, der wie in Zeitlupe fiel und fiel und fiel. Als er auf ihrem Schenkel aufschlug, erschauerte sie unter dem hellen Schmerz, der sich wie eine Seifenblase verflüchtigte und ein leichtes Prickeln zurückließ, als das Wachs erstarrte. Das Stakkato der Tropfen folgte ihrem Bein zu ihrer Hüfte und versetzte jeden Nerv in ihrem Körper in Schwingung. Gerade als sie sich an diese neuen Empfindungen gewöhnt hatte, nahm er eine andere Kerze und ließ das gesamte geschmolzene Wachs über ihren Venushügel fließen. Atemlos sah sie zu, wie die Flüssigkeit zu ihrem Nabel lief, ihren Unterleib zum Glühen brachte, und fühlte zwei dünne Rinnsale neben ihrem gierig lechzenden Schlund über ihre zarte Haut sickern. Stöhnend bohrte sie den Kopf in die Kissen und krallte ihre Finger wieder um den Gürtel, während sich ihre Hüften auf dem Laken wanden.
Er zeichnete mit dem Wachs ein Muster auf ihren Bauch und wandte seine Aufmerksamkeit dann ihren Brüsten zu. Véro schloss die Augen, als sich die Spur unbeirrbar der hochgereckten Spitze näherte. Der erste Tropfen erreichte sein Ziel, und sie schrie heiser auf, während sich ihr Körper vom Bett hob. Ein zweiter folgte und dann ein dritter, Tränen stiegen in ihre Augen und sie hörte auf zu zählen. Rasselnd holte sie Luft und merkte, dass er sie abwartend ansah, bevor er die Kerze über ihre andere Brust hielt. Hungrig bäumte sie sich dem Schmerz entgegen und hieß ihn mit einem langgezogenen Stöhnen willkommen. Gerrit hielt wieder inne und sie blickte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Ihre Zunge fuhr ruhelos über ihre trockenen Lippen. Ungeduldig zerrte sie an den Fesseln und flüsterte das einzige Wort, das in ihrem leergefegten Kopf rotierte: „Mehr.“
Er hielt die Kerze ein Stück tiefer und kippte sie so, dass ein dünner Strahl auf ihre Brustwarze rieselte. Winzige Tropfen prallten davon ab und verteilten sich auf der benachbarten Haut.
Der Höhepunkt, den er damit auslöste, traf sie so unvorbereitet und so nachhaltig, dass der Schrei in ihrer Kehle steckenblieb und sich ihr Körper in ungestümen Zuckungen krümmte, während sich ihre Fersen in die Matratze bohrten. Sie war gekommen, ohne dass er sie an der entscheidenden Stelle berührt hatte. Ohne dass er sie überhaupt berührt hatte, registrierte sie verschwommen.
Die Wucht, mit der er einen Augenblick später in sie drang, entlockte ihr ein atemloses Wimmern und sie genoss sein Gewicht, das sie aufs Bett presste. Seine Zunge attackierte ihren Mund genauso hart wie er in sie stieß. Während eine Hand unter ihren Nacken glitt, strich die andere über ihre Arme und er löste den Gürtel, ohne seinen Kuss zu unterbrechen. Ihre Finger versanken in seinem Haar und sie zerrte daran, in dem verzweifelten Versuch, ihn tiefer in sich zu bringen. Tiefer in ihren Mund, tiefer in ihren Körper. Sie wollte ihn überall spüren, auf ihren Lippen, auf ihren geschundenen Brüsten, auf ihrer fiebernden Haut und darunter. Rastlos bewegten sich ihre Hände über seinen Rücken und sie warf ihren Kopf hin und her.
„ Tiefer“, forderte sie gereizt. „Tiefer, verdammt noch mal.“
Er hob ihr Becken an, hockte sich auf seine Fersen und griff nach der Reling des Bettes. Dann stieß er senkrecht in sie, ließ sich mit voller Kraft wieder und wieder auf sie fallen.
„ Tief genug, Prinzessin?“
Sie hatte ihre Knie über seine Ellbogen gehakt und blickte in sein Gesicht, das starr vor Konzentration wirkte. Für ihren Amok laufenden Körper war es nicht annähernd genug, sie wollte mehr, noch viel mehr. „Schneller“,
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