Vera Lichte 01 - Tod eines Klavierspielers
inspiration.«
Die nächsten vier Tabletten.
»Now my consolation is in a stardust of a song.«
Es kippte etwas um in seinem Kopf.
Dass er den Koffer aus schwarzem Kunststoff hervorholte.
Den größten Schraubenzieher.
Er brach aus der eigenen Wohnung hervor und lief auf Veras Tür zu. Schlug den Schraubenzieher in das Holz hinein.
Wäre Anni da gewesen, dann hätte sie vielleicht die Tür geöffnet und ihm ihre beste Pfanne über den Kopf gehauen. Wäre das nicht ein schöner Tod gewesen?
Doch Anni kaufte ein. Kaufte für das kleine Essen ein.
Vera stand still hinter der Tür. Wollte behutsam sein.
Trug die Verantwortung.
Perak betrachtete den Schraubenzieher in seiner Hand und zog sich in die eigene Wohnung zurück.
Vera ging zum Telefon. Jef anrufen.
Sie hoffte, dass er schon auf dem Weg war.
Perak zog den schwarzen Kaschmirmantel an.
Er schwankte schon leicht, und dennoch nahm er noch zwei der Tabletten und einen Schluck Gin.
Stolperte aus der Wohnung heraus. Hielt den Zündschlüssel schon im obersten Stock in der Hand.
Er war längst von Sinnen, als er den Motor des Daimlers anließ. Perak drehte die Scheinwerfer voll auf.
Wie früh die Dunkelheit über ihn hereingebrochen war.
Ein weiter Lichtkegel, der das dunkle Laub erfasste.
Vic, der durch das Laub ging. Die Straße überquerte.
Perak konnte nicht anders. Er hielt darauf zu.
Hielt mit aufheulendem Motor auf Vic zu.
Der dumpfe Aufprall eines Körpers.
Philip Perak trat auf die Bremse. Das Letzte, was er tat, bevor er über dem Steuer zusammenbrach, um zu verzweifeln.
Er hatte Vic Gewalt angetan.
Es war Anni, in deren Armen Jef starb. Die Einkäufe für das kleine Essen verteilten sich über die Straße.
Vera kam dazu. Alarmiert vom Lärm der Martinshörner.
Doch sie blieb totenstill.
Hielt Jefs Hand, bis er ihr weggenommen wurde.
Vera wusste nicht, wo Nick herkam.
Ein Arzt, der ihr eine Spritze gab.
Anni und Nick, die sie schlafen legten.
Tagelang schlief sie. Nächtelang.
Erst am sechsten Tag stand sie auf, um Jef zu begraben.
Vera trug das Borkenschokoladenkleid.
Noch wusste nur sie allein, dass Jef in dieses Familiengrab gehörte. Sich zu Gustav legte.
Jef. Vater ihres Kindes.
Ein halbes Glas Salice, das sie sich am Abend gönnte.
Am Küchentisch. Mit Anni und Nick.
Die Verkündung.
Zum Wohl des Vaters und des Kindes.
Anni und Nick lächelten ihr zu, als glaubten sie wieder an das Leben. Als könne alles gut werden.
Hatte Vera nicht gewusst, dass Jef keiner war, der blieb?
Später, viel später am Abend trat sie auf den Balkon hinaus.
Guckte in die wenigen Sterne.
Gott, ich hoffe, du hast einen Himmel.
Sie hatte es vor sich hin gesagt, laut.
Nicht nur Trauer in ihr.
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