Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
Vom Netzwerk:
sprachlos. Sicher, ich hatte meine Periode nicht gehabt, aber ich hatte dem keine große Beachtung geschenkt, sondern es auf den Stress der letzten Monate geschoben. Eine neue Welt in einer anderen Dimension, in der die Mythologie lebendig ist. Auserwählte einer Göttin zu werden. Dämonische Massen bekämpfen.
    Das waren Dinge, die das stärkste Immunsystem umhauen konnten. Ich bemerkte, dass Carolan es mit einem Mal sehr eilig hatte zu gehen.
    „Warum die Eile?“ Meine Stimme klang, als würde ich gleich losheulen, was jetzt zumindest Sinn ergab. Die Hormone.
    „Alanna wird dem Volk die wundervolle Neuigkeit mitteilen wollen. Die Feier wird die ganze Nacht andauern!“ Ich erblasste, und er lachte. „Keine Angst, es wird nicht erwartet, dass du daran teilnimmst. Aber es wird viele Trinksprüche auf deine Gesundheit und die deines Kindes geben.“ Er drehte sich ein letztes Mal zu mir um, bevor er die Tür öffnete. „Glückwunsch, Rhea. Lass mich der Erste von vielen sein, der deiner Tochter Glück und Gesundheit wünscht.“
    Ich konnte hören, wie er ClanFintan sagte, dass er nun hineingehen könne, als er an meinem immer noch sorgenvoll dreinblickenden Ehemann vorbeirauschte. Der Zentaur kam auf mich zu, beugte die Knie und ließ sich in einer flüssigen Bewegung neben mich auf den Fußboden gleiten. Mit finsterer Miene musterte er mich. Ich nahm an, ich schaute wie Barbie, die eine komplizierte mathematische Gleichung lösen sollte.
    „Was ist, meine Liebe? Was ist dir passiert?“
    „Du!“ Mir entschlüpfte ein hysterisches Kichern.
    Er runzelte besorgt die Stirn. „Ich? Hab ich dich verletzt?“
    Ich streckte eine Hand aus und berührte seine Wange. „Du hast mich nicht verletzt, du hast mich geschwängert.“
    Er blinzelte ein paarmal und schaute mich fassungslos an. Dann fiel der Groschen.
    „Ein Kind!“ Seine tiefe Stimme vibrierte vor Freude. „Wir bekommen ein Kind?“
    „Ja.“ Ich wusste, dass ich zurückhaltend klang, aber ich war innerhalb weniger Herzschläge von einem Tumor zu einem Baby gekommen.
    ClanFintan nahm meine Hände in seine und bedeckte die Handflächen mit Küssen. Dann beugte er sich vor und küsste mich auf den Mund.
    „Igitt.“ Ich entzog mich ihm. „Ich schmecke nach Spucke.“
    „Das macht mir nichts.“
    „Aber mir.“
    Er richtete sich auf und betrachtete mein Gesicht. „Rhea, freust du dich denn gar nicht?“
    „Ich habe Angst“, platzte ich heraus, bevor ich drüber nachdenken konnte.
    Seine Gesichtszüge wurden weich, und er zog mich in die Wärme seiner starken Umarmung.
    „Hab keine Angst. Epona passt immer gut auf die Ihren auf.“
    Ich lehnte meine Wange an das butterweiche Leder seiner Weste und gestand ihm flüsternd meine Sorgen: „Ich will deine Gefühle nicht verletzen, aber, na ja, was werde ich bekommen?“
    Er blieb stumm, und ich biss mir auf die Lippen. Ich liebte Clan-Fintan, und ich wollte ihm nicht wehtun, aber Tatsache war nun mal, dass er teils Mensch, teils Pferd war und der Vater meines Kindes. Ich konnte nicht anders, als mir Sorgen zu machen, wie sich das auf unseren Genpool auswirken würde – vor allem wo ich diejenige war, die die Geburt erdulden musste, und das in einer Welt ohne Kaiserschnitt oder Rückenmarksnarkose.
    „Sie wird deine Gestalt haben, Rhea.“
    „Und was wird sie von dir haben?“, flüsterte ich an seiner Brust.
    Er überlegte einen Moment, dann sagte er: „Mein Herz. Sie wird mein Herz haben.“
    Ich schloss meine Arme fester um ihn, während meine Augen sich mit Tränen füllten. „Dann wird sie alles haben, was sie braucht.“
    Kurz drückte er seine warmen Lippen auf meinen Scheitel, dann verlagerte er sein Gewicht so, dass er mich auf den Arm nehmen konnte. In einer fließenden Bewegung stand er auf und machte sich mit mir auf in Richtung Tür.
    „Oh, bitte bring mich nicht dahin zurück, zu all den Leuten und dem Essen.“ Vergeblich versuchte ich, die Flecken wegzureiben, die mein Kleid bedeckten.
    „Keine Angst, ich bringe dich nur in die Badekammer. Heute Nacht werde ich mich um dich kümmern – und um unsere Tochter.“
    Er strahlte mich an, während er durch die Tür trat und dann den Flur in Richtung meiner privaten Badegemächer entlangging.
    Die Tempelwachen sprangen sofort aus dem Weg, salutierten und riefen im Chor: „Gesegnet seist du und dein Kind, Lady Rhian-non!“, während sie die Tür zu der Kammer mit dampfendem Wasser für uns öffneten.
    Für eine Welt, in der es kein

Weitere Kostenlose Bücher