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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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mir, dass sie meine Taktik durchschaut hatte. „Aber ich werde sofort zurückkommen, sobald ich das Volk beruhigt habe.“
    Sie gab mir schnell einen Kuss auf meine feuchte Stirn und klopfte ClanFintans Arm in einer mütterlichen Geste, bevor sie Carolan küsste und an seinen Lippen flüsterte: „Bitte, mein Liebling, finde heraus, was ihr fehlt.“
    „Das habe ich gehört!“, rief ich schwach ihrem davoneilenden Rücken hinterher. Sie ignorierte mich.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden Männer, die mich beobachteten, als wäre ich ein Ei, aus dem jederzeit ein Küken schlüpfen könnte.
    „Warum hast du mir keine Nachricht geschickt, dass du krank bist?“ ClanFintan klang eher verletzt als verärgert.
    Ich setzte an, um zu behaupten, dass es mir gut ginge, aber sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ich mit der Nummer nicht mehr durchkommen würde.
    „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Und ich dachte, wenn ich nicht zugebe, dass etwas nicht stimmt, wird alles wieder gut.
    Sein Schnauben sagte mir, was er von dieser Theorie hielt.
    „Ich werde dich untersuchen müssen, Rhea“, sagte Carolan mit beruhigender Stimme.
    „Ok...k...kay ...“ Meine Stimme zitterte.
    „ClanFintan, ich rufe dich, wenn ich mit der Untersuchung fertig bin.“
    Carolan gab die Befehle wie ein General, der es gewohnt war, dass man ihm gehorchte.
    „Ich würde lieber bei Rhea bleiben.“
    Mein Ehemann klang etwas dickköpfig. Bevor ich etwas dazu sagen konnte, sprach Carolan mit der leisen Gewissheit der Erfahrung: „Es wäre besser für sie, wenn sie etwas Privatsphäre hätte. Glaub mir, mein Freund.“
    Seine Hand umfasste die muskulöse Schulter des Zentauren, und ihre Blicke bohrten sich ineinander. ClanFintan unterbrach den Blickkontakt als Erster. Abrupt beugte er sich zu mir herunter und gab mir einen Kuss auf meine feuchte Stirn. „Ich warte vor der Tür. Wenn du mich brauchst, musst du nur rufen.“ Er eilte aus dem Zimmer.
    Ich versuchte, Carolan ein tapferes Lächeln zu schenken. „Danke. Ich liebe ihn, aber die ganze Sache ist mir sehr unangenehm, und, nun ja, du hast recht damit, dass ich etwas Privatsphäre brauche.“
    Er erwiderte mein Lächeln und setzte sich neben mich, wodurch die große, daunengefüllte Matratze sich auf meiner Seite hob wie im Seegang.
    „Das ist eine interessante Schlafstätte, die ihr hier habt.“
    Mit einer Geste schloss er die riesige Matratze ein, die direkt auf dem Fußboden meines großzügigen Schlafzimmers lag.
    „Mit jemandem verheiratet zu sein, der zum Teil Pferd ist, verlangt nach kreativen Lösungen für Probleme, an die man üblicherweise keinen Gedanken verschwenden würde. Ich meine, mal ehrlich, wie soll ein Pferd bequem in ein normales Bett passen? Und ich, die Geliebte der Epona, brauche definitiv mehr als ein bisschen Sägemehl und einen Ballen Heu.“ Ich klopfte auf die Matratze. „Das hier funktioniert ganz gut.“
    „Alanna sagte mir, dass ihr einen ganz besonderen Namen dafür habt.“
    „Marshmallow.“ Ich grinste. „Das ist ein süßes, klebriges Ding aus meiner anderen Welt, das man als Nachtisch essen kann.“ Carolan, Alanna und ClanFintan kannten meine wahre Identität. Manchmal war es eine große Erleichterung, mich entspannen und Bemerkungen zu meinem anderen Leben machen zu können, ohne mir Gedanken machen zu müssen, ob ich mich damit verriet. Mich zu entspannen, fiel mir in diesem Moment auf, musste wohl auch Carolans Ziel gewesen sein, als er dieses leichte Gespräch angefangen hatte. Mit einem Mal das Ziel seiner wohlbekannten Aufmerksamkeit an einem Krankenbett zu sein war ein neues, aber nicht unangenehmes Gefühl.
    „So, da ich nun nicht mehr hyperventiliere – was kommt als Nächstes?“
    „Nichts allzu Schlimmes“, versicherte er mir. „Ich werde dir erst ein paar Fragen stellen und dich dann untersuchen.“ Die Sicherheit in seiner Stimme beruhigte meine überreizten Nerven. „Sag mir, wie lange dir schon so übel ist.“
    Mir lag schon eine witzige Bemerkung auf der Zunge, aber er hob eine Hand und gebot mir Einhalt, bevor ich sie ausgesprochen hatte.
    „Du musst ehrlich zu mir sein, Rhea. Wenn du mir nicht die volle Wahrheit sagst, wird es schwierig für mich, dir zu helfen.“
    Ich seufzte. „Seit beinahe drei Wochen oder, wie Alanna sagen würde, seit dreimal sieben Tagen. Allerdings ist es erst in den letzten beiden Wochen so offensichtlich, dass ich es nicht mehr vor ihr verbergen konnte.“ Ich

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