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Paris, um sich um die Verwaltung des Hofes zu kümmern. Er betrieb Land- und Forstwirtschaft mit neuen Methoden, die er vom Kontinent mitgebracht hatte, und gründete die Papierfabrik, um die herum sich später Hedestad gebildet hatte.
Alexandres Enkel hieß Henrik und hatte seinen Namen zu Vanger abgekürzt. Er begann mit Russland Handel zu treiben und gründete eine kleine Handelsflotte, die Mitte des 19. Jahrhunderts Schoner ins Baltikum, nach Deutschland und das für seine Stahlindustrie bekannte England schickte. Henrik Vanger (der Ältere) baute das Familienunternehmen aus und begann in kleinem Rahmen mit dem Bergbau und den ersten Metall verarbeitenden Betrieben in Norrland. Er hinterließ zwei Söhne, Birger und Gottfried, und diese beiden machten Vanger zum Finanzimperium.
»Kennen Sie sich mit altem Erbrecht aus?«, fragte Henrik Vanger.
»Darauf bin ich nicht unbedingt spezialisiert.«
»Verstehe ich. Ich komme damit auch durcheinander. Birger und Gottfried waren entsprechend unserer Familientradition wie Hund und Katz - legendäre Konkurrenten um Macht und Einfluss im Familienunternehmen. Der Machtkampf wuchs sich in vielerlei Hinsicht zur Belastung aus, die das Überleben des Unternehmens gefährdete. Daher beschloss ihr Vater - kurz vor seinem Tod - ein System, in dem alle Familienmitglieder einen Erbteil - einen Anteil - an der Firma bekommen sollten. Der Gedanke war sicher richtig, aber er führte eine Situation herbei, in der wir unsere Unternehmensspitze aus den Familienmitgliedern rekrutierten, die ein paar Prozent Stimmanteile hielten, anstatt fähige Leute und eventuell Partner von außen in die Firma zu holen.«
»Diese Regelung gilt heute noch?«
»Ja. Wenn ein Familienmitglied seinen Anteil verkaufen will, muss er das innerhalb der Familie tun. Auf der jährlichen Eigentümerversammlung kommen derzeit ungefähr fünfzig Familienmitglieder zusammen. Martin hält knapp zehn Prozent der Aktien, ich fünf, weil ich unter anderem an Martin verkauft habe. Mein Bruder Harald hat sieben Prozent, aber die meisten Teilnehmer der Versammlung haben nur ein oder ein halbes Prozent.«
»Davon wusste ich tatsächlich nichts. Klingt irgendwie mittelalterlich.«
»Es ist der reinste Irrwitz. Wenn Martin eine gewisse Geschäftspolitik verfolgen will, dann muss er zuerst einmal Lobbyarbeit betreiben, um sich die Unterstützung von mindestens zwanzig bis fünfundzwanzig Prozent der Teilhaber zu sichern. Das Ganze ist ein einziger Flickenteppich aus Allianzen, Fraktionen und Intrigen.«
Henrik Vanger fuhr fort: »Gottfried Vanger starb 1901, kinderlos. Oh, entschuldigen Sie, er hatte natürlich vier Töchter, aber in dieser Zeit zählten die Frauen quasi nicht. Sie hatten Firmenanteile, aber die Männer in der Familie nahmen ihre Interessen wahr. Erst als Anfang des 20. Jahrhunderts das Wahlrecht eingeführt wurde, erhielten die Frauen Zutritt zu den Eigentümerversammlungen.«
»Wie liberal.«
»Seien Sie nicht ironisch. Es war eine andere Zeit. Wie auch immer, sein Bruder Birger Vanger bekam drei Söhne - Johan, Fredrik und Gideon Vanger -, die alle Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurden. Gideon Vanger können wir beiseitelassen, der verkaufte seinen Anteil und ging nach Amerika, wo wir immer noch einen Familienzweig haben. Aber Johan und Fredrik Vanger machten aus dem Unternehmen den modernen Vanger-Konzern.«
Henrik Vanger holte ein Fotoalbum hervor. Die Fotos vom Anfang des vorigen Jahrhunderts zeigten zwei Männer mit kräftigem Kinn und mit Wasser gekämmtem Haar, die ohne die geringste Andeutung eines Lächelns in die Kamera starrten.
Johan Vanger war das Genie der Familie: Er wurde Ingenieur und brachte die Maschinenbauindustrie durch mehrere Erfindungen voran, die er sich patentieren ließ. Stahl und Eisen wurden das Fundament des Konzerns, aber das Unternehmen weitete sich auch auf andere Bereiche aus, Textil zum Beispiel. Johan Vanger starb 1956 und hatte zu diesem Zeitpunkt drei Töchter - Sofia, Märit und Ingrid -, die ersten Frauen, die automatisch an den Eigentümerversammlungen des Konzerns teilnahmen.
»Der andere Bruder, Fredrik Vanger, war mein Vater. Er war Geschäftsmann und Industrieller, der aus Johans Erfindungen Kapital schlug. Mein Vater starb 1964. Er war bis zu seinem Tod in der Geschäftsleitung aktiv, obwohl er mir bereits in den fünfziger Jahren das Tagesgeschäft überließ.
Es war genau wie bei der vorigen Generation. Johan Vanger bekam nur Töchter.«
Henrik
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