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Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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versteifte sich und seine Augen wurden plötzlich schmal. »Nein, aber seit wir hereingekommen sind, hast du ihn kaum aus den Augen gelassen.«
    Denkt er, wir wollen ihn nicht? Aber das tun wir! Cassandra, du musst ihn davon überzeugen!
    Beim Klang der allzu vertrauten Stimme in ihrem Kopf erstarrte Cassie. Ranjit hatte seine Hand von ihrem Rücken genommen und sich zu ihr umgedreht. »Komm schon, Cassie. Es ist ziemlich offensichtlich, dass er sich für dich interessiert. Und du hast ihn gemocht. Letztes Trimester hatte ich keine Chance bei dir, bis du...«
    »Ha!«, unterbrach sie ihn ungläubig. »Ich habe ihn sehr gemocht, bis er mich dazu überlistet hat, irgendeinen gottverdammten Dämon in mich aufzunehmen.«
    Und dafür danken wir ihm, meine Liebe!
    Cassie kniff für einen Moment die Augen zu und versuchte, Estelles Einwürfe zu ignorieren. Seit dem Albtraum hatte sie von dem alten Weib nichts mehr gehört, warum war es jetzt zurückgekehrt?
    Ranjits Augen blitzten auf. »Dämon? Das ist es, was du denkst? Was bin ich dann?«
    »Ranjit, was ist los mit dir?«, zischte Cassie und sah ihm direkt ins Gesicht. Er funkelte sie für einen Moment an, dann holte er tief Luft, und seine Miene wurde weicher. Er legte ihr eine Hand aufs Knie.
    »Es tut mir leid, Cassie. Ich wollte nicht...« Ranjit senkte die Stimme. »Hör mal, es tut mir leid. Vielleicht ist das nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen.«
    Cassie ließ ihren Blick nach links und rechts wandern. Und tatsächlich, einige der Anwesenden feixten, weil Ranjit und sie die Stimmen erhoben hatten. Sie holte ebenfalls tief Luft und hakte Ranjit zögernd wieder unter.
    »Okay ... Was ist, wenn ich dir einfach verzeihen würde?«
    »Wunderbar. Was ist, wenn ich Richard Halton-Jones nicht wieder erwähnen würde?«
    »Noch besser.« Cassie grinste. Dann reckte sie das Kinn vor und beschloss, die ganze Episode hinter sich zu lassen. »Also ... Was ist heute in der Welt der Auserwählten los?«
    »Ich glaube, sie wollen sich einen Film anschauen. Hast du Lust dazu?«
    »Warum nicht.«
    In diesem Moment griff einer der älteren Schüler nach einer Fernbedienung und an den riesigen Fenstern fuhren Jalousien herunter. Mit einem Klicken und einem Summen senkte sich eine riesige Leinwand von der Decke herab, und der hochmoderne Projektor sprang an.
    »Okay, definitiv cool«, sagte sie ehrfürchtig. »Vielleicht hat der Gemeinschaftsraum doch was für sich.«
    Während die Lichter gedimmt wurden, entspannte Cassie sich auf dem weichen Ledersofa und versuchte, nicht daran zu denken, wie Ranjit sie gerade angesehen hatte. Die Augen zu Schlitzen zusammengezogen, eifersüchtig und schnell gekränkt. Diese Seite an ihm kannte sie gar nicht. Offensichtlich mussten sie noch eine Menge übereinander lernen. Aber freute sie sich nicht auch ein wenig darüber, dass er eifersüchtig war? Irgendwie war das auch schön. Beruhigend. Hatte sie überreagierte War es falsch von ihr gewesen, ihn so anzufahren? Wahrscheinlich. Aber es war nur ein kleiner unbedeutender Streit gewesen und er schien ihn bereits vergessen zu haben.
    Seufzend schloss sie die Augen. Behagliche Dunkelheit umschlang sie, und einen Moment später vergaß sie den Film - vergaß fast alles -, während sie sich ganz auf Ranjits Nähe konzentrierte. Der berauschende Duft seines Körpers. Das Heben und Senken seiner Brust. Sie umfasste seine Hand fester. Wenn sie aufhörte, alles bis ins Kleinste zu analysieren, würde sie ihre Sorgen vielleicht gänzlich vergessen...

KAPITEL 7
    Cassie fluchte leise und überlegte zum fünften Mal, ob es mit einem Schulverweis geahndet werden würde, wenn sie ihren Monitor durch ein Fenster im sechzehnten Stock warf.
    Zu Beginn des Trimesters hatte der neue Informatiklehrer, Mr Jackson, wie ein Weichling ausgesehen. Aber inzwischen, in nur wenigen Wochen, hatte er sich in ein Monster verwandelt. Ihr letztes Projekt — der Entwurf einer neuen Website für die Dark Academy — hätte Spaß machen und interessant sein können, hätte Mr Jackson nicht darauf bestanden, eine derart komplexe Sequenz von Animationen und Grafiken zu verwenden. Cassie hatte schon immer ein Talent für Webdesign gehabt, aber sie konnte den Dreamweaver nicht mehr sehen. Ihre eigenen Träume waren schlimm genug.
    Estelies nächtliche Besuche waren häufiger geworden - drei in der letzten Woche —, und obwohl sich der Zwischenfall mit den geschmolzenen Bilderrahmen nicht wiederholt hatte, konnte

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