Verboten Sinnlich!
Noch während die beiden den Tathergang so genau wie möglich wiedergaben, wurde eine Streife losgeschickt, um ihre Geschichte zu überprüfen. Man fand die drei Leichen genau dort, wo sie erschossen wurden.“ Es war totenstill im Raum. Alle warteten gespannt darauf, wie es weiterging. „Wie ihr wisst, sitzen unsere drei schweren Jungs seit gestern Mittag in Untersuchungshaft und Puertes wird morgen dem Haftrichter vorgeführt, um die Kaution festzulegen. Die Aussage der beiden Zeugen passt haarklein zum Fundort der drei Leichen und die Spuren am Tatort werden genügen, um eine Anklage wegen Mord und Anstiftung zum Mord zu stellen. „Oh Mann“, murmelte Sid, der sich jetzt die Hände in den Nacken geschoben hatte. „Das Gefängnis wird Puertes nicht aufhalten, ebenso wenig wie eine Kaution in Millionenhöhe!“ Er sprach aus, was die Männer im Raum dachten. Matt war blass geworden, ihm war schlecht und glaubte, jeden Moment vom Stuhl zu kippen, während Nick neben ihm keuchend die Luft ausstieß. „Verdammte Scheiße! Wo sind die beiden Zeugen jetzt?“ fragte Nick. Priest bedachte jeden der vier Männer im Raum mit einem langen Blick. „Ms. Stevens und Manuel sind hier im Gebäude. Wir werden sie gleich hereinbitten, falls ihr noch weitere Fragen an sie habt.
Momentan sind die beiden im CESARS untergebracht und stehen dort unter Polizeischutz. Zivilbeamte versteht sich. Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut.“ Priest seufzte schwer und trommelte nervös mit einem Stift auf dem Schreibtisch herum. „Nick. Wes. Ihr werdet dafür sorgen, dass dies so bleibt und unsere Zeugen am Leben bleiben.“ Er blickte Wes und Nick nacheinander durchdringend an. „Darüber hinaus müssen wir einen Zeugenschutzplan erarbeiten, der bombenfest steht und absolut sicher ist“, fuhr er fort. „Tom Noles, der Leiter des Jugendhofes und der Chef von Ms. Stevens versucht gerade, eine neue Unterkunft in einem der anderen Jugendhöfe des Landes zu bekommen. Er kennt die Einzelheiten des Falles nicht, ihm wurde nur erzählt, dass Manuel und Ms.
Stevens Zeugen einer Straftat wurden und momentan in dieser Angelegenheit unter der Obhut der Staatsanwaltschaft stehen. Natürlich haben wir ihn um absolutes Stillschweigen in dieser Angelegenheit gebeten.“ „Das ist nicht Ihr Ernst! Wie zum Teufel sollen wir auf einem Jugendhof voller Kinder die Sicherheit der Zeugen und auch aller anderen Personen gewährleisten?“ rief Wes empört aus. „Das geht überhaupt nicht, schlicht unmöglich. Diese Frau wird ihre Meinung ändern müssen, was den Zeugenaufenthalt und die Unterbringung betrifft“, knurrte er, jetzt stinksauer. „Wes hat recht, wir können keinen Zeugenschutz auf einem Hof voller Kinder aufbauen, das ist ein Unding“, warf jetzt auch Sid ein. „Immer ruhig“, Matts drohender Unterton war nicht zu überhören. Er war ernstlich sauer über Wes Reaktion, obwohl er unter anderen Umständen genau das Gleiche gedacht und geäußert hätte. „Wir werden die Sache schon klären, wir sollten uns alle erstmal beruhigen.“ Sie konnten auf keinen Fall riskieren, auf einem Hof voller Kinder solch wichtige Zeugen unterzubringen. Es wäre nicht auszudenken, wenn es dort zu einer Schießerei kommen würde. Sie würden die Kinder und alle anwesenden Personen nur unnötigerweise in Gefahr bringen. Matt war absolut sicher, dass auch Tammy das so sehen würde und mit ihr darüber vernünftig zu reden war.
Gleichzeitig wünschte er sich, sie wäre niemals in diesen Vergnügungspark gegangen und müsste jetzt nicht diese verdammte Aussage machen.
„Bevor ich Ms. Stevens und den Jungen hereinbitte, muss Euch allen klar sein, auf was ihr euch einlasst. Wenn Einer von Euch anderweitige Verpflichtungen hat, oder sich der Aufgabe nicht gewachsen sieht, entbinde ich ihn von diesem Auftrag. Dieser Job wird nicht nur ein paar Tage dauern, das dürfte euch allen klar sein und dass wir absolutes Stillschweigen bewahren müssen, brauche ich hoffentlich nicht extra zu erwähnen.“ Priest schaute Wes direkt an. Er hatte dessen Einwand von vorhin nicht vergessen. Allerdings schüttelte Wes jetzt den Kopf und Priest nickte ihm leicht zu. „Das habe ich erwartet. Er nahm den Hörer seines Telefons ab und bat seine Sekretärin Ms. Stevens und Manuel rein zu bringen. Clarice erwiderte etwas, woraufhin Priest bejahte und den Hörer auflegte. „Manuel wird etwas später nachkommen, er führt gerade noch ein Gespräch mit Mr. Noles.“ Kurz
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