Verboten Sinnlich!
erhältst du dabei direkt von Nick.“ Da Priest und Nick sich schon viele Jahre lang kannten und auch schon oft zusammengearbeitet hatten, war diese Entscheidung absolut nachzuvollziehen und Nick machte ein zustimmende Geste. „Du bist für den Datenfluss zuständig, wie zum Beispiel Satellitenüberwachung und GPS-Ortung“, wies Priest Wes an. Wieder an Nick gewandt, fuhr er fort, „Dein momentanes Hauptproblem ist im Moment Ms. Stevens selbst, denn sie weigert sich, bis zum Prozessbeginn den Kopf einzuziehen. Sie wird sich nicht von den Kindern trennen und es dir unter Garantie nicht einfach machen.“ Er ließ seine Worte erstmal sacken. „Ms. Stevens hat mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht mehr als Zeugin zur Verfügung stünde, sollten wir sie oder Manuel in Schutzhaft nehmen. Wir von der Staatsanwaltschaft haben ihr eindringlich erklärt, wie riskant es ist, sich nicht in Deckung zu begeben, aber sie bleibt hart, der Junge übrigens auch.“ Priest blickte die Männer einzeln an. „Diese Frau ist sehr deutlich geworden, wohin wir uns den Prozess stecken können! Euch ist klar, was das bedeutet! Es muss zuerst einmal ernsthaft Überzeugungsarbeit geleistet werden und falls das nicht fruchtet, werden wir härtere Geschütze auffahren müssen. Notfalls werden wir sie in Schutzhaft zwingen und gerichtlich dazu verdonnern lassen, ihren Pflichten als Zeugen der Anklage nachzukommen.“
Nick schüttelte bedächtig den Kopf und sprach aus, was Matt auch dachte. „Es wird nichts bringen, sie zur Aussage zu zwingen“, und fragte dann nach, „Wann können wir mit den beiden sprechen?“ Priest wollte gerade antworten, als sein Telefon klingelte. „Einen Moment bitte, es geht sofort weiter“, entschuldigte sich Priest und nahm das Gespräch an. Währenddessen fixierte Matt wie hypnotisiert den Monitor. Bereits eine ganze Weile konnte den Ausführungen des Staatsanwaltes schon nicht mehr folgen. Es war schlicht unmöglich, das durfte nicht sein, das gab es einfach nicht! Tammy lächelte ihn vom Monitor aus an und Matt war es, als wäre sie niemals weg gewesen. Als hätte er sie erst gestern gesehen. Schwups, einfach so. Der Paukenschlag, mit der die Vergangenheit ihn einholte, war lauter als das Blut, das in seinen Ohren rauschte. Verzweifelt hoffte er, nicht vor lauter Panik jetzt auf der Stelle ohnmächtig zu werden, denn sein Körper schien nicht mehr zu wissen, dass er atmen sollte. Er begann zu hyperventilieren, also senkte er seinen Kopf Richtung Knie und atmete bewusst.
Ein und aus, ein und aus und tatsächlich, es wurde besser. So viele Jahre hatte er sich von dieser Frau ferngehalten, nur um jetzt mit voller Wucht wieder ins totale Chaos gestürzt zu werden. Inständig hoffte er, dass nicht alle mitbekommen hatten, was gerade mit ihm passierte. Ihm war klar, dass er zumindest Nick nicht täuschen konnte, dafür kannte er ihn einfach zu gut. Die anderen Männer hatten zum Glück nicht auf ihn geachtet, sondern betrachteten ihrerseits das Bild auf dem Monitor. Wes und Sid unterhielten sich leise und als Matt mitbekam, dass sie sich über seine Tammy unterhielten, gefiel ihm das ganz und gar nicht. Sein Fokus richtete sich blitzartig wieder auf das Geschehen hier im Raum und er bekam gerade noch mit wie Wes zu Sid eine Bemerkung über rothaarige, sommersprossige Frauen fallen ließ, die mehr als nur ein bisschen unter der Gürtellinie war. Auch Nick hatte den Spruch mitbekommen und räusperte sich lautstark, was die zwei dazu veranlasste, ihr Gespräch zu unterbrechen.
Diese Augen, dieses freche Koboldgesicht und vor allem auch ihr Mund hatten ihn monatelang im Schlaf verfolgt und taten es in manchen Nächten immer noch.
Machten ihn völlig verrückt. Tammy sollte ihm eigentlich nichts mehr bedeuten, durfte ihm nicht mehr bedeuten. Matt lachte rau auf, so dass Nick ihm erneut einen schnellen Seitenblick zuwarf. Wem machte er sich eigentlich hier was vor?
Er hatte nie aufgehört, diese Frau zu lieben, obwohl er sie verdammt noch mal nicht haben konnte. Reiß dich zusammen, Mann, sagte er sich selbst und zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf den Fall zu konzentrieren. Vergebens. Mit aller Macht wurde ihm bewusst, dass er sich in all der Zeit nicht einmal bei ihr gemeldet hatte. Er war so mit sich, seinen Schuldgefühlen und seiner eigenen Trauer beschäftigt gewesen, dass ihm für eine Konfrontation mit ihr einfach die Kraft gefehlt hatte. Sie hätte von ihm keinen Halt
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