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Verboten Sinnlich!

Verboten Sinnlich!

Titel: Verboten Sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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Bruder auch nicht.“ Dann küsste sie ihn auf die Wange und zog ihn noch mal kurz an sich. Jonas schniefte mittlerweile auch vor sich hin und wenn das hier so weiterging, würden sich bald alle in Tränen auflösen.
    So groß war Jonas wohl doch nicht, denn ganz plötzlich stürzte er sich auch auf Tammy und umklammerte ihre Taille. Matt räusperte sich laut. „Wir müssen los.“
    Seine Stimme klang heiser und mitgenommen, aber sein harscher Aufruf bewirkte wenigstens, dass die Tränenflut nicht noch schlimmer wurde. Becky, die Jenny immer noch im Arm hielt, zog Tammy an sich und flüsterte ihr was ins Ohr. Als die zwei Frauen sich anschauten, liefen auch bei ihnen die ersten Tränen. Oh Mann, so eine Scheiße, wie war das denn jetzt passiert. Eben im Auto war noch alles super und jetzt? Weder Matt noch Nick konnten besonders gut mit Tränen umgehen und wieder war es Manuel der prompt reagierte. „Scheiße“, murmelte er und zog Tammy aus Beckys Umarmung. Er schlang einen Arm um Tammys Taille und zog sie dann in Richtung Van. Liebevoll wischte er ihr mit der anderen Hand die Tränen von der Wange und murmelte etwas in ihr Haar. Dieser Junge ging so behutsam und zärtlich mit Tammy um, dass Matt ein heftiger Stich durchfuhr. Er war eifersüchtig auf diesen Teenager, der den Arm um seine Tammy geschlungen hatte und sie offenbar tröstete. Gott verdammt, nein, er würde doch nicht auf einen Halbwüchsigen eifersüchtig sein. Manuel hatte Tammy mittlerweile auf die hintere Rückbank geschoben und sich dicht neben sie gesetzt, um sie gleich wieder an sich ziehen zu können. „Wir können“, teilte er Nick knapp mit. Als Manuels Blick in den Rückspiegel fiel, bemerkte er, dass Matt ihn beobachtete.
    Einen Moment lang fixierten sie sich gegenseitig. Dann vergrub Manuel wieder seinen Kopf in Tammys Haar und murmelte ihr beruhigend zu. Das gibt’s doch nicht. Eifersucht durchzuckte Matt wie ein heißer Strahl und ließ ihn aufkeuchen, obwohl die Vernunft ihm sagte, dass dies vollkommener Schwachsinn war. Schließlich war er hier der reife, erwachsene Mann und sollte kaum auf einen 17-jährigen Jungen eifersüchtig sein. Tja, wo war die Vernunft, wenn man sie dringend brauchte? Matts Emotionen schienen überzukochen. Vor nicht mal einer Stunde war er kurz davor gewesen, sich in Tammy zu verlieren und jetzt?
    Jetzt saß er auf dem Fahrersitz des Wagens, auf dessen Rücksitz ein Junge seine Frau im Arm hielt. Wenn das nicht zum Haare raufen war …Trotzdem konnte Matt nicht umhin anzuerkennen, dass Manuel etwas ganz besonderes an sich hatte und für sein Alter wirklich sehr reif war. „Bye. Passen sie gut auf sich und die Kinder auf. Wir sehen uns bald“, verabschiedete sich Nick und Becky. „Und passen sie gut auf die beiden auf“, murmelte Becky , als sie sich die Hand gereicht hatten. Ja, das würde er ganz sicher. Nachdem endlich auch Nick wieder im Wagen saß und Matt losgefahren war, wurde es still im Auto. Nur Tammys leise Schluchzer und Manuels leises, beruhigendes Geflüster waren zu hören. Tammys Weinen nahm Matt so mit, dass er mit sich kämpfen musste, nicht am Fahrbahnrand anzuhalten und sie in seine Arme zu reißen. Zur Not konnte er ihr doch im Hotel den Trennungsschmerz wegküssen, überlegte er und verwarf den Gedanken gleich wieder. Verdammt und zugenäht. Sich so hilflos und ohnmächtig zu fühlen und nicht Herr der Lage zu sein, war er überhaupt nicht gewohnt. Auch Nick schien Tammys Gefühlslage zuzusetzen. Das drückte zumindest sein Gesichtsausdruck aus, als er eben Matt einen Seitenblick zugeworfen hatte. Absolute Hilflosigkeit hatte Matt in seinen Augen gelesen. Ja, sie waren halt auch nur… Männer.
    Wahrscheinlich dachte Nick gerade an seine Sarah. Für Nick und ihn war es Neuland, mit solch starken Emotionen, wie denen, die sie gerade erlebt hatten, umzugehen. Natürlich hatten sie schon oft mitbekommen, wie sich Menschen voneinander verabschiedet hatten und sei es auch nur für eine kurze Zeit, aber bisher waren selten Kinder im Spiel gewesen. Tammy hatte sich inzwischen wieder einigermaßen gefangen und rückte ein wenig von Manuel ab. „Es tut mir leid“, murmelte sie den Männern zu und setzte sich dann völlig ruhig und kerzengerade direkt ans Fenster um hinaus zu sehen. „Wir sind gleich am Hotel“, teilte Matt ihr sanft mit und versuchte, im Spiegel Blickkontakt mit ihr aufzunehmen. Seit sie aus der Umkleide raus waren, hatten sie keine Sekunde Zeit gehabt, darüber zu reden

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