Verbotene Gefuehle
doch nicht, weil du uns geholfen hast, oder?“, fragte Jess schuldbewusst. Anna schüttelte den Kopf, „Es hat die Sache vermutlich etwas beschleunigt, aber passiert wäre es sowieso, ich hatte vermutlich Glück, dass sie mir so lange meinen Freiraum gelassen haben. So ist das Leben Jess, je mehr Macht man von der Magie bekommt, desto mehr Verantwortung bürdet sie einem auf, und wenn man nicht zu den Bösen gehören will, hat das eben Konsequenzen. Ich werde jetzt nach Hause gehen, drück deinen Wolf von mir, okay?“ Damit löste Anna ihre Finger aus denen ihrer Freundin und erhob sich, Jess sagte ernst: „Wenn du doch eine Möglichkeit finden solltest da rauszukommen, dann zögere nicht um Hilfe zu bitten, ich werde dir deine Hilfe nie vergessen, und Lukas auch nicht, ohne dich wäre wir vermutlich nie zusammengekommen. Ich würde so gern dasselbe für dich tun.“ Anna lächelte sie traurig an, „ich weiß“, damit wandte sie sich ab und ging.
4.Kapitel
Einige Tage sp äter
Anna hätte sich gerne vorgemacht, dass sie sich mit ihrer Lage abgefunden hatte, aber das wäre eine dicke fette Lüge gewesen, und sie pflegte sich selbst nicht anzulügen. Sie hatte nach wie vor jede Nacht diese Vision, allerdings lief sie jetzt nicht mehr dem Wolf nach, sondern er ihr. Um zu erkennen was das zu bedeuten hatte, brauchte sie kein Genie zu sein. Wenn ein Werwolf seine Gefährtin erst mal gefunden hatte, setzte er Himmel und Hölle in Bewegung um sie an sich zu binden, Patrick suchte nach ihr, soviel war klar, sie konnte nur hoffen, dass er sie nicht fand. Patrick, sein Name ebenso wie sein Gesicht, und die Erinnerung an seine Berührung spukten durch ihren Kopf, das hatte ihr gerade noch gefehlt. Ohne es zu wollen begann sie unruhig von einem Fuß auf den anderen zu treten, heute sollte David ankommen, und sie sollte ihn abholen, was für ein Unsinn, er hätte ja schließlich genauso gut gleich zum Haus ihrer Familie kommen können. Aber ihre Eltern hatten ausgemacht, dass sie ihn am Hauptplatz traf und ihn durch die Stadt führte, was ebenso unsinnig war, da er ja schon hier gewesen war. Ganz klar, die beiden versuchten Kuppler zu spielen, und anstatt sich an den Gedanken von einem Leben mit David zu gewöhnen dachte sie schon wieder an diesen Wolf, zum Glück hatte wenigstens der keine Ahnung, wo sie war.
Als Patrick vor einigen Tagen endlich die verdammte Badezimmertür aufbekommen hatte, war seine Gefährtin weg gewesen. Der Wolf hatte vor Qual aufgeheult und der Mann vor Zorn das Inventar vom Waschbecken gefegt. Zugegeben zuerst war es ein Schock gewesen, er hatte nie eine Gefährtin haben wollen, aber er war zu sehr eins mit seinem Wolf, als dass er das Offensichtliche ignoriert hätte. Der Wolf hatte sie erkannt, also gehörte sie zu ihm und damit basta. Zudem hätte er sich keine perfektere Frau wünschen können, sie war schön, hatte einen starken Willen, Courage, wusste was er war und der Sex mit ihr war Wahnsinn gewesen. Er musste sie also finden und erobern, und genau damit hatte er auf der Stelle angefangen. Da zu vermuten war, dass sie nicht quer durch den ganzen Bundesstaat fahren würde, nur um sich eine nette Nacht zu machen, lag der Verdacht, sie könne in der Umgebung wohnen, nahe. Er hatte die vergangenen Tage damit verbracht, in sämtlichen Rathäusern und Sheriff Büros seine Detektiv Marke zu zücken und nach ihr zu suchen. Heute Morgen war er in dieses kleine verschlafene Nest Namens Hopes End gekommen, und fündig geworden. Inzwischen wusste er, dass sie Anna Steiner hieß, schon ihr ganzes Leben hier wohnte, und ihre Eltern, die österreichische Auswanderer waren, einen Laden in der Stadt hatten. Im Moment war er gerade auf dem Weg dorthin, als er sie sah. Anna stand am Rand des Hauptplatzes und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, sie trug adrette Stiefelten, schwarze Jeans und einen blauen Kurzmantel und sie sah umwerfend aus. Ein anzügliches Grinsen glitt über seine Lippen und er schlenderte auf sie zu.
Annas magische Sinne hatte den Wolf schon vor Minuten erspürt, aber sie hatte dabei an Ben den Hilfssheriff oder an Lukas gedacht, aber als der Wolf in ihr Sichtfeld kam, keuchte sie vor Schock auf. Es war Patrick, der mit anzüglichem Grinsen auf sie zuschlenderte, sie biss die Zähne aufeinander, hier mitten am Hauptplatz konnte sie keine Hexe verschwindet Nummer abziehen, zumal David jeden Moment ankommen musste. Sie straffte sich und funkelte ihn wütend an, während
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