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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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Anna stutzte, er hatte recht, mit ihrer Wut und Empörung ging es ihr viel besser als mit ihrer Angst und sie fühlte sich viel lebendiger als in den vergangenen Wochen und Monaten, seit sie wegen der Vision am Grübeln war, aber sie würde den Teufel tun und das zugeben. Sie fauchte ihn an: „Lass den Blödsinn, ich mag es nicht, wenn man mir nachschleicht.“ „Natürlich nicht meine schöne Hexe, genauso wenig wie gefangen zu sein. David Namarra mag dich ja länger kennen, aber er hat nicht meine Instinkte. Ich wusste es gleich, als ich dich in diesem miesen Schuppen das erste Mal gesehen habe, du bist ein ganz wildes Mädchen, ein Leben in Pflichterfüllung würde dich in den Wahnsinn treiben.“ Anna biss die Zähne aufeinander, sie musste die Lage unter Kontrolle bringen, sonst würde er sie nur noch mehr verwirren. Sie setze ein Lächeln auf und fragte zuckersüß: „Lass uns doch lieber über dich reden. Was sollte ich über dich wissen?“

    Patrick fühlte sich wie in einem Minenfeld, als er ihren Blick erwiderte, nur waren die Minen schwarze Punkte in seiner Vergangenheit, und es ging darum, nur auf die harmloseren zu treten. Er lies sich demonstrativ lässig auf der Decke nieder, sah zu ihr hoch, zwinkerte ihr zu und begann: „Über mich, hm, lass mich mal überlegen, dass ich ein Werwolf bin, weißt du ja schon, und die damit verbundenen Eigenheiten kennst du dann ja wohl auch.“ Sie war stehen geblieben verschränkte jetzt auch noch die Arme vor der Brust und erwiderte sarkastisch: „Guter Versuch Wolf, aber ich will Details aus deinem persönlichen Leben.“ Er stöhnte innerlich auf, war ja klar gewesen, dass sie ihn nicht so leicht davonkommen lies, "na schön, ich bin, fünfunddreißig und seit ungefähr zehn Jahren in den Staaten, meine Brötchen verdiene ich als Detektiv, allerdings nur mit kleinen Sachen, mir geht es vor allem darum, dem Wolf genug Freiraum zu verschaffen. Im Gegensatz zu euren einheimischen Wölfen halte ich nicht viel davon mich den Großteil meines Lebens zu verstellen, schätze mal darum bin ich auch ein Streuner. Wenn du niemand nahe stehst, kann auch keiner misstrauisch werden. Aber bei dir ist das ja etwas völlig anderes“, dabei zauberte er ein sinnliches Lächeln auf seine Lippen. „Und weiter“, forderte sie unbarmherzig, er seufzte, diesmal hörbar, „also gut, wie du dir anhand unserer ersten Begegnung sicher vorstellen kannst, hatte ich schon eine Menge Frauen und die wenigsten länger als eine Nacht. Ich gebe es zu, man könnte mich eine gescheiterte Existenz nennen, aber für seine Gefährtin kann sich ein Wolf ändern.“ „Kurz auf den Punkt gebracht ist alles, was ich deiner Ansicht nach von dir wissen muss, dass du ein Frauenheld und ein Herumtreiber bist, nicht gerade viel, wenn ich bedenke, dass du schon über drei Jahrzehnte lebst. Was ist mit deiner Kindheit und Jugend, wo hast du gelebt, bevor du in die Staaten gekommen bist? Und was hast du dort gemacht?“ Patricks Brust verkrampfte sich so heftig, dass er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen, er log: „Nichts Besonderes, ich wurde in Irland geboren, mein Vater war natürlich ein Werwolf, sonst könnte ich ja keiner sein und meine Mutter war Hausfrau. Ich hatte für dieses familiäre Zeug nicht viel über, also bin ich irgendwann abgehauen und bin eine Weile herumgestreunt, das war es, alles nicht so wichtig.“

    Anna hatte Patrick die ganze Zeit genau beobachtet, und sie glaubte ihm kein Wort, jedenfalls nicht den letzten Teil, er wirkte, als ob er am liebsten sofort geflüchtet wäre. Was immer in seinem Zuhause passiert war, es war ihm sichtlich unangenehm. Aber das konnte vieles bedeuten, viele Teenager liefen von Zuhause weg, vor allem Werwölfe, sie streunten in ihrer Jugend nun mal gerne, „und manche von ihnen nicht nur in ihrer Jugend“, dachte sie säuerlich, abgesehen von der nahezu unwiderstehlichen Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, hätte sie sich nun wirklich keinen schlechteren Ehemann vorstellen können. Er bemühte sich sichtlich lässig zu wirken, aber es gelang ihm immer weniger, sie beschloss die Lage zu entschärfen, und das weitere Verhör auf ein anderes Treffen zu verschieben, sie lies sich neben ihm nieder und sagte sanft: „Ich vertraue darauf, dass du mir nichts Wichtiges verschweigen würdest, und ein Recht auf ein paar Geheimnisse haben wir ja alle. Aber lass mich den Gefallen erwidern, gibt es etwas, dass du über mich wissen möchtest?“

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