Verbotene Gefuehle
hätte sich gleich darauf am liebsten selbst getreten, er sollte wirklich besser mit Frauen umgehen können, er wirkte ja wie ein völlig Verzweifelter. Anna seufzte leise auf und sagte dann ernst: „Ich werde jetzt ganz ehrlich sein, du weißt ja ich bin eine Hexe, aber wie ich vor Kurzem erfahren habe nicht irgendeine Hexe, sondern die eine Hexe, auf die sich die Prophezeiung der Salia bezieht.“ Patrick zog fragend eine Augenbraue hoch und machte den Mund auf um etwas zu sagen, aber ihr Stirnrunzeln stoppte ihn, sie fuhr fort: „Das wird dir nichts sagen, aber jede Hexe kennt sie. Ohne dich mit Details zu langweilen, wenn ich mich auf Dauer binde, dann hat meine Wahl Auswirkungen auf die Magie. Treffe ich die richtige Wahl, werde ich die Welt für die magischen Geschöpfe besser machen können. Aber treffe ich die Falsche, dann werde ich ihnen großes Unheil bringen. Ich werde seit Monaten von einer Vision gequält, aber kurz bevor ihr beide, du und David aufgetaucht seit, hat sie sich verändert. Ihr kommt jetzt beide darin vor. Leider sind Visionen immer Interpretationssache, einer von euch beiden ist, denke ich mal, die richtige Wahl, blöderweise weiß ich nicht welcher. Ich werde also Davids Vorschlag zustimmen, mich mit euch beiden verabreden, und versuchen die richtige Wahl zu treffen. Und damit wir das gleich mal klarstellen, die treffe ich nicht danach, wer mich heißer macht.“ Bei diesen Worten funkelte sie ihn herausfordernd an. Patrick biss frustriert die Zähne zusammen, von wegen er würde keinen Monat brauchen, weil sie ihn wollte. Sein Magen schien sich in einen Knoten aus Stein verwandelt zu haben, er räusperte sich und fragte dann vorsichtig: „Und wie gedenkst du dabei vorzugehen?“ „Ich werde versuchen möglichst viel über euch herauszufinden, Ehrlichkeit ist sehr wichtig für mich.“ Oh verflucht, das wurde ja immer übler, er schluckte, hatte ihm sein Leben bisher ausgezeichnet gefallen, wurde es jetzt zu einem riesigen Problem, er war ein Streuner und ein Frauenheld ohne nennenswertes Vermögen, von seiner Vergangenheit in Europa, von der sie nie erfahren durfte, mal ganz zu schweigen, seine Chancen tendierten gerade gegen null. Der Wolf in ihm knurrte und kratze an ihm, als er sein Zögern spürte, Patrick riss sich zusammen, es sah also nicht gut aus, schön, aber er würde sein Möglichstes tun, und versuchen wenigstens das Schlimmste von ihr fernzuhalten, und hoffen, dass ihre Libido wenigstens etwas Mitspracherecht hatte. Er räusperte sich, „das klingt gut, dann wirst du mir hoffentlich auch endlich gestatten mehr über dich zu erfahren, komm doch heute Abend so gegen sechs wieder her, ich bereite eine kleine Überraschung für dich vor. Praktische Kleidung wäre angebracht“
1. Um ihre normale Schicht im Laden machen zu können, hatte Anna regelrecht mit ihrer Mutter streiten müssen, da diese ihr unbedingt freigeben wollte, weil sie ja so wichtige Entscheidungen zu treffen hatte. Das hätte ihr gerade noch gefehlt, noch mehr Zeit nachzudenken und sich Horrorszenarien auszumalen, die über die Welt hereinbrechen würden, falls sie falsch entschied. Nun vermutlich hätte sie besser auf ihre Mutter gehört, denn verkaufsfördernd war sie an diesem Tag im Laden mit Sicherheit nicht gewesen. Ein freundliches Gesicht hatte sie nicht hinbekommen, geschweige denn eine positive Ausstrahlung. Vor einigen Minuten hatte ihre Mutter den Laden, der hauptsächlich Spezialitäten aus ihrer Heimat Österreich führte, von Wolle bis zu einer Imbissen abgeschlossen und kam nun auf sie zu. Sie musterte ihre Tochter besorgt und sagte bedrückt: „Du wirkst so unglücklich, ist es so schlimm für dich?“ Annas Gesicht gefror nun endgültig zur Grimasse, „na was glaubst du denn? Ich werde ja praktisch wie ein Stück Vieh verkauft.“ Ganz zu schweigen von dem Werwolfproblem, von dem ihre Eltern aber besser mal gar nichts erfuhren. Susanne Steiners Schultern sackten nach unten, wir tun dir das nicht gerne an, glaub mir.“ „Du vielleicht nicht, aber Papa hat da ja gar keine Skrupel, am liebsten hätte er mich gleich mit der Post an David verschickt, Umtausch ausgeschlossen.“ „Anna das darfst du nicht denken, dein Vater liebt dich.“ „Ach ja, und warum kann er dann nicht einmal diese blöden Pflichten vergessen, du reitest doch auch nicht ständig darauf herum.“ „Ach Kind, er kann eben seine Gefühle nicht so gut zeigen, aber wenn er dich nicht so lieben würde, hätte er
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