Verbotene Geschichte
Henoch gleich,/darum wurde er auch lebend entrückt.« (Sir. 49,14)
Und was sagen die Überlieferungen zu den Anunnaki noch? Im Enûma elisch heißt es über die Wächter, »die Anunnaki« seien die »einst Gefallenen«. Aufgrund der Tatsache, dass theologische Weltanschauungen der alten Völker Mesopotamiens ins Alte Testament einflossen, liegt ein Vergleich der vom Himmel gekommenen Anunnaki mit den »Göttersöhnen«, »Wächtern«, »gefallenen Engeln« usw. der jüdischen und biblischen Mythologie sehr nahe. »Benej ha’elohim« heißen die Söhne der Götter. Im ersten Buch Moses (6,4) steht auch – und umfassend bei Henoch und im Buch der Jubiläen -, dass die seltsamen Nephilim damals auf der Erde lebten. Und das leitet sich vom hebräischen »nephal« ab, was nichts anderes bedeutet als »(herab)fallen«.
Der Spiegel (Nr. 34) brachte es 1996 auf den Punkt:
» N ach Ansicht der Bibeldeuter sind mit den Gottessöhnen Abgesandte aus einer anderen Welt gemeint.«
Und der Theologe und Bibel-Lexikon-Autor Professor Dr. Herbert Haag stellt fest, dass diese Himmelssöhne »immer die Wesen, die zum Hof oder Heer Jahwes gehören, ihm dienen und seine Boten sind«.
Schon seltsam, was uns Überlieferungen des Nahen Ostens berichten, oder? Diverse Götter und die namenlosen Anunnaki-Götter steigen vom Himmel zur Erde hernieder und erschaffen nach einem himmlischen Ratsbeschluss den Menschen.
Manche vermuten übrigens, dass die Pyramiden im Zweistromland den Himmelswesen der Kommunikation mit dem Menschen gedient haben sollen. Vor allem in der heiligen Stadt Nippur (Nibru) des Gottes Enlil im heutigen Zentralirak. Ausgrabungen zeigen, dass der Ort bereits im fünften Jahrtausend vor Christus besiedelt war. Die Stufenpyramide dort bildete das Duranki, das »Band zwischen Himmel und Erde« (Himmel = »An«, wie der Gott; Erde = »Ki«). Für Zecharia Sitchin war Nippur sogar das »Kontrollzentrum« für die einfliegenden Raumfahrzeuge der Astronauten aus dem All...
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MOSES – VON AUSSERIRDISCHEN ENTFÜHRT?
Berichtet die Bibel tatsächlich von Außerirdischen, von »Astronauten der Vorzeit«? Manche Autoren scheinen davon überzeugt, und das nicht erst seit gestern.
Schon der sowjetische Prä-Astronautik-Pionier Dr. Dr. Matest M. Agrest (1915-2005), der Franzose Robert Charroux (eigentlich Robert Grugeau, 1909-1978), der Italiener Peter Kolosimo (eigentlich Pier Domenico Colosimo, 1922- 1984) und der UFO-Fan George Adamski (1891-1965) interpretierten Teile der biblischen Schriften – und keineswegs nur diese – als Zeugnisse vorzeitlicher Raumfahrt. Erich von Däniken machte das Genre schließlich salonfähig. (Und auch meine Wenigkeit hat mit Götter der Sterne 1997 etwas zur Diskussion »Außerirdische in der Bibel?« beitragen können, wie ich hoffe.)
Kritiker spotten: »Alles Blödsinn!« und sind nicht einmal bereit, derart kühne Gedanken auch nur in Erwägung zu ziehen. Aber ist die folgende Geschichte nicht wirklich sehr seltsam?
Im Alten Testament heißt es, auf seiner Flucht aus Ägypten
sei das Volk der Hebräer an einem Berg in der Wüste angelangt. (Ob es sich dabei nun wirklich um den Berg Sinai handelte, wie allgemein behauptet wird, oder doch eher um den Djebel Musa in der Nähe des Golfes von Akaba, wie ich vermute, sei dahingestellt.) Eine Fußnote der Jerusalemer Bibel verortet die Geschichte zeitlich etwa im 13. Jahrhundert vor Christus. Demnach führte Moses sein Volk zu einem Berg, da er und die Hebräer sich dort mit ihrem Gott treffen sollten. Am Ziel angekommen nahm der Herr laut dem Buch Exodus (Kapitel 19) Kontakt auf und wies Moses an, sein Volk auf die Ankunft Gottes vorzubereiten. Da Gott, wie es heißt, auf dem Berg »niederfahren« wolle, sollte der ganze Berg eingezäunt werden. Denn: »Jeder«, so mahnte Gott Moses, »der den Berg berührt, wird mit dem Tode bestrafet.«
Ob Mensch oder Vieh, keiner durfte einen Fuß auf den Berg Gottes setzen. »Erst wenn das Horn ertönt«, heißt es in Exodus 19,13, sei die Gefahr vorbei. Mehr noch, jeder, der es wage, den heiligen Berg zu betreten, würde von Gott »erschossen« (»jrh«) werden. Es heißt zwar mit »Pfeilen«, doch diese Aussage ist nachträglich in den Text eingefügt worden, wie mir der Theologe Walter-Jörg Langbein nach seinem Studium der Originaltexte bestätigte.
»Der ganze Berg bebte gewaltig«, als sich Gott vom Himmel herabsenkte, begleitet von unerträglichem Lärm, von Feuer und Rauch. Am
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