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Verbotene Geschichte

Verbotene Geschichte

Titel: Verbotene Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Fischinger
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Jahren?
    Den Überlieferungen zufolge stieg Moses auf den Berg, flog zusammen mit der Himmelserscheinung empor, erblickte das Erdenrund und sah, dass das von ihm dort unten zurückgelassene Volk von seinem Bruder Aaron einen neuen Gott forderte. Klingt in sich doch eigentlich ziemlich stimmig, oder etwa nicht?
    Moses bekam von den Geschehnissen am Fuße des Berges nicht so richtig was mit – wahrscheinlich, weil er sich in Gottes Obhut befand. Dieser aber bemerkte, dass das Volk sich von ihm abwandte und in wilder Feierlaune um das Goldene Kalb herumtanzte. Im 32. Kapitel des Buches Exodus steht, was dann geschah:
    Gott war so sauer auf das Volk, dass er es »vertilgen« wollte. Eifrig redete Moses auf seinen Herrn ein und versuchte ihn von seinen Mordplänen abzubringen. »Lass ab von deinem glühenden Zorn und lasse dich das Unheil graulen, das du über dein Volk verhängen willst« (Ex. 32,12), flehte er ihn an.
    Zurück bei seinem Volk nahm Moses das Goldene Kalb, »verbrannte es, zerstieß es zu Staub, streute ihn auf das Wasser und ließ es die Israeliten trinken« (Ex. 32,20). »Eifer der Leviten« nennt die Bibel die nun folgende Strafe, die Moses für den Götzendienst seines Volkes verhängte. Die treuen Anhänger vom Stamme Levi ermordeten im Namen Gottes die Ketzer. Ein Gemetzel, das 3000 Tote forderte (Ex. 32,28). Und das nur, weil das Volk ein Kalb als Gott anfertigte, in Anlehnung an die ägyptische Tradition, in der Stiere als heilige und göttliche Tiere verehrt wurden.

    Die Himmelfahrt des Moses zeitigte also grausame Folgen. Aber auch positive – denn wir haben ihr die Zehn Gebote zu verdanken.
     
    Himmelfahrtkommandos unter göttlicher Führung sind Legion. Und ja, auch Moses selbst wurde (siehe das Testament des Moses ) am Ende seines Lebens endgültig in den Himmel aufgenommen. Sind das wirklich alles nur Märchen, wie diejenigen sagen, die von der Idee der Prä-Astronautik nichts halten? Ich glaube nicht. Ich glaube auch das nicht, was der Psychologe Professor Benny Shanon von der Hebräischen Universität Jerusalem im März 2008 behauptete: nämlich dass Moses unter Drogen stand, als er seine Erscheinungen hatte. Oder sollten etwa alle Hebräer am Fuß des Berges high gewesen sein, als ihnen mit viel Getöse Gott erschien?

14
    GAB ES RIESEN IN DER WELT?
    Als ich noch ein sehr, sehr kleiner Junge war, habe ich mich oft gefragt, ob die Riesen, von denen ich aus Märchen und Sagen wusste, wohl arg viel größer gewesen sein mochten als Basketballer. Konnten sie gar mit dem Kopf die Wolken am Himmel vertreiben? Heute stelle ich mir andere Fragen; Riesen aber interessieren mich immer noch.
     
    Auch den Propheten Henoch scheinen sie fasziniert zu haben. Denn von ihm ist sogar eine Erklärung ihrer Zeugung überliefert:
     
     
    » W arum verließet ihr den hohen, heiligen und ewigen Himmel, verunreinigtet euch mit den Menschentöchtern, nahmt euch Weiber, tatet wie die Erdenkinder und zeugtet Riesensöhne?« (1. Henoch 15,3)
     
    Demnach kamen also Engel, die »Wächter des Himmels«, auf die Erde, paarten sich mit sterblichen Frauen – und aus dieser Vereinigung gingen die Riesen hervor.

    Leider kamen dann die meisten von ihnen zusammen mit den Menschen in der Sintflut um.
    Nur ein schönes Märchen aus der jüdischen Sagenwelt?
    Na ja... Die Tatsache, dass auch in Amerika Riesen-Mythen existieren, spricht eine andere Sprache. In Bolivien zum Beispiel erzählt man von frevelhaften Riesen, einem zornigen Gott, einer todbringenden Flut und einem Neuanfang in Tiahuanaco. In Inka-Legenden wurden die Riesen von einem Gott namens Viracocha von der Erde vertrieben. Und die Azteken glaubten an Riesen, die, von Göttern erschaffen, in einer untergegangenen Welt lebten.
    Aber auch die Ureinwohner Nordamerikas hatten Kunde von rätselhaft hochgewachsenen Gestalten aus grauer Vorzeit. Die Arikara-Indianer etwa – sie leben heute in einem Reservat in North Dakota – munkeln von Nishánu, der ein Geschlecht von Riesen schuf, die jedoch nach einiger Zeit aufmüpfig wurden und begannen, ihren Schöpfer zu verspotten. Also wählte Nishánu einige »Lieblingskinder« aus, die er verschonte, und vernichtete die Riesen in einer großen, unheimlichen Flut.
    Mythologische Riesenwesen lassen sich in fast allen Kulturen finden. Sogar im Odenwald.
    In Worms soll es Kaiser Maximilian persönlich gewesen sein, der den letzten verbliebenen Vertreter der überlangen Kerls bei einem Turnier ans Leben ging.
    König

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