Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
sie ihr nach, wie sie zuerst den gepflasterten Weg entlangging, dann über Holzplanken und schließlich durch den Sand. Die graublauen Wellen des Pazifiks brandeten mit weißen Schaumkronen an den Strand.
Elle spürte, wie ihr ein Blumenstrauß in die Hand gedrückt wurde.
Sie blinzelte und sah die Empfangsdame an.
„Mr Maddox hat darauf bestanden. Sind die Blumen nicht wunderschön?“
Während Elle die weißen Lilien und roten Rosen betrachtete, musste sie durch den starken Kontrast der Farben an Brocks Familie und an ihre eigene denken. Würde ihre Ehe die Konkurrenz zwischen beiden beenden?
Sie schloss die Augen und bemühte sich, ruhig zu atmen. Ein Schritt nach dem anderen … Die Empfangsdame öffnete die Tür, und Elle trat hinaus.
Brock sah, wie die Tür aufging und Elle herauskam. Der Wind spielte in ihrem Haar, und der Saum ihres feinen Spitzenkleides wurde gegen ihre schönen Beine gedrückt.
Sie wirkte schwerelos, fast engelsgleich, aber Brock wusste es besser. Er hatte erlebt, wie sie ihn wie eine Göttin der Sinnlichkeit geliebt und ihm im Bett jeden Wunsch von den Augen abgelesen hatte.
In der Firma hatte sie sich als Spitzensekretärin gezeigt – und hatte ihn doch tagtäglich hintergangen.
Brock spürte Bitterkeit in sich aufsteigen und unterdrückte das Gefühl. Im Augenblick gab es Wichtigeres, wie er sich ermahnte. Das Baby. Sein Baby.
Von seinem Vater hatte er vor allem Verantwortungsbewusstsein gelernt – gegenüber der Firma und ebenso der Familie.
Seine Mutter war ihren Pflichten als Ehefrau und Mutter leidenschaftslos nachgekommen. Elle würde sich anders verhalten, dessen war sich Brock völlig sicher. Er wusste ja, zu welcher Hingabe sie fähig war. Sie würde ihr Kind lieben. Und es niemals als eine Belastung ansehen – sondern als ein kostbares Geschenk.
Und was ihre Beziehung betraf, so würde sie sich bei beiderseitigem Bemühen mit der Zeit schon positiv entwickeln.
Elle blickte in seine Richtung, und obwohl er auf die Entfernung ihre Augen nicht erkennen konnte, stellte er sich vor, wie sich widerstreitende Gefühle darin ausdrückten.
Wie eine Märchenprinzessin kam sie auf ihn zu, groß und schlank, mit der ganz leichten Andeutung eines Babybauches, wenn der Wind das Kleid gegen ihren Körper drückte.
Brock konnte den Blick nicht von ihr wenden. Diese Frau beruhigte und erregte ihn gleichermaßen. Und sie hatte ihn verraten.
Aber trotz dieser unumstößlichen Tatsache begehrte er sie nach wie vor – was sich mit seiner Selbstachtung nur schwer vereinbaren ließ.
Doch er wusste, dass er für sie an erster Stelle stehen würde, wenn sie erst seinen Namen trug. Konflikte, wem ihre Loyalität galt, gab es dann nicht mehr.
Elle kam die letzten Schritte auf ihn zu, blieb neben ihm stehen und sah ihn an. Wie er vermutet hatte, sprachen tiefe Gefühle aus ihren Augen. Als er Elle bei der Hand nahm, bemerkte er, dass sie unregelmäßig atmete. Im Stillen freute er sich darüber, dass er noch immer diese Wirkung auf sie hatte.
Während er ihr in die Augen sah, führte er langsam ihre Hand zu seinem Mund und küsste sie. Dann sagte er leise zu dem Trauungsbeamten: „Wir sind so weit“, und die Zeremonie begann.
Feierlich legte Brock das Eheversprechen ab und hörte aufmerksam zu, als Elle dasselbe tat.
„Somit erkläre ich euch zu Mann und Frau“, schloss der Beamte. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
In diesem Moment kam die Sonne hinter einer Wolke hervor. Brock zog Elle an sich, sie fühlte sich zugleich stark und verletzlich an. Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen verheißungsvollen Kuss.
Dabei spürte er, dass sie leicht zitterte. „Alles wird gut“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Ja“, sagte sie leise und ohne viel Überzeugung.
Elle fühlte sich benommen. Als Hochzeitsessen gab es leckere Steaks, aber für sie schmeckten sie nach nichts. Sie fror.
Trotzdem lächelte sie Flynn und Renee zu.
„Du siehst toll aus“, sagte Renee.
„Danke.“ Elle tat es leid, dass sie auch ihre Freundschaft zu Renee für die Zwecke ihres Großvaters missbraucht hatte. Welch ein Glück, dass die Freundin überhaupt noch mit ihr sprach! Mehr noch, sie hatte ihr sogar gratuliert.
„Ich bin wirklich froh, dass mein Bruder endlich geheiratet hat“, sagte Flynn. „Jahrelang war er mit der Firma verheiratet. Ich habe mich schon gefragt …“
„Jetzt brauchst du dich nicht mehr zu fragen“, unterbrach ihn Brock. „Danke, dass ihr gekommen seid.“
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