Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
sicher Ihre Verlobte?“
„Ja, darf ich vorstellen? Elle Linton“, sagte Brock. „Elle, das ist Mr Walthall, ein Juwelier. Er hat einiges zur Ansicht mitgebracht, damit du deine Wahl treffen kannst.“
„Ich soll mir einen Verlobungsring aussuchen!“, sagte Elle und konnte dabei ihre Bestürzung kaum verbergen. Bisher hatte sie den Gedanken an die bevorstehende Heirat immer wieder verdrängt. Mit einem Ring am Finger würde das bedeutend schwerer werden. „Also wirklich, das muss doch nicht sein“, wehrte sie ab.
„Doch“, beharrte Brock.
Mr Walthall lächelte. „Bitte geben Sie mir die Chance, Sie zu überzeugen“, bat er.
Widerstrebend setzte sie sich, und der Juwelier zog ein Tablett heraus – mit Edelsteinen, die so glitzerten und funkelten, dass Elle sich völlig geblendet fühlte.
Zwar hatte sie mit ihrer Mutter in einer netten Umgebung gewohnt, aber sie hatten durchaus ihr Geld zusammenhalten müssen. Ihre Mom hatte immer gearbeitet, und Elle hatte auch nur ein staatliches College besucht. An einen Verlobungsring, der mehr kostete als all ihre Studiengebühren zusammen, hatte sie nicht einmal zu denken gewagt. „Sie sind alle ziemlich groß“, sagte sie.
Wieder lächelte Mr Walthall. „Das soll ich aber nicht als Beschwerde auffassen, oder?“
„Ich bin nur ganz … überwältigt.“
„Meinen Kundinnen stelle ich immer die Frage, von welchem Verlobungsring sie insgeheim immer geträumt haben. Und viele Frauen haben tatsächlich ganz spezielle Wünsche und Vorstellungen“, sagte Mr Walthall.
Elle schloss die Augen und atmete tief ein. Hatte sie jemals von einem Ring geträumt? Sicherlich öfter davon, einen Vater zu haben. Und davon, einen Mann zu finden, der sie ebenso liebte wie sie ihn. Auch wenn sie von Anfang an gewusst hatte, dass das bei Brock nicht der Fall war, hatte sie ihm doch nicht widerstehen können.
Und wenn sie schon einen Verlobungsring bekommen sollte, warum nicht einen, der etwas bedeutete? Wenigstens ihr? „Welches ist der Stein für Dezembergeborene?“, fragte sie.
„Kommt darauf an“, antwortete Mr Walthall. „Blauer Topas, Tansanit, Rubin – je nach Geschmack.“
„Warum fragst du?“, wollte Brock wissen.
„Weil das Baby im Dezember zur Welt kommen wird.“
In Brocks Augen lag Traurigkeit – und noch etwas, was sich nur schwer deuten ließ. „Mein Vater hatte auch im Dezember Geburtstag.“
Welch ein Zufall, dachte Elle bewegt. „Zeigen Sie mir bitte, welche Möglichkeiten es mit blauen Topasen, Tansaniten oder Rubinen gibt.“
„Sehr schön“, lobte Mr Walthall. „Mich freut es immer, wenn ein Ring persönliche Bedeutung für ein Paar hat.“
Schon nach wenigen Minuten hatte Elle sich für wunderschöne Tansanite entschieden, die um einen Diamanten herum angeordnet werden und ihn so betonen sollten. „Um einen Halbkaräter“, schlug Elle vor.
„Achtkaräter“, verbesserte sie Brock.
Elle riss die Augen auf. „Der ist doch viel zu groß und zu schwer“, protestierte sie.
„Der Ring soll nicht nur dir gefallen, sondern auch mir“, sagte Brock.
Elle biss sich auf die Lippen. Was ein solcher Stein wohl kostete? Sicher ein Vermögen. „Wenn man an die Armut in der Dritten Welt denkt …“
„Weißt du was? Ich spende einen Betrag in genau der Höhe wie der Ringpreis, wenn dich das beruhigt.“
„Trotzdem, ich finde, drei Karat genügen.“
„Fünf“, sagte Brock. „Das ist mein letztes Wort.“
Elle sah den Juwelier an, der der Verhandlung belustigt gefolgt war. „So wie es aussieht, bleibt es bei fünf Karat“, sagte sie.
Mr Walthall nickte. „Es wird ein wunderschöner Ring.“
„Und bis wann ist er fertig?“, fragte Brock.
„Bis wann möchten Sie ihn denn?“
„Am besten bis morgen“, sagte Brock.
„Ganz wie Sie wünschen, Sir.“ Mr Walthall schob die herausgezogenen Tabletts in die jeweiligen Koffer zurück und klickte die Schlösser zu. „Es ist ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen. Wenn Sie doch noch einen größeren Diamanten haben wollen – kein Problem, rufen Sie einfach an.“
Er ging, und Brock und Elle blieben schweigend zurück.
Nach einer Weile räusperte sich Brock. „Ich habe gar nicht gewusst, dass das Baby und mein Dad im selben Monat Geburtstag haben.“
„Stört dich das?“, fragte Elle.
In Brocks Augen trat ein weicher Ausdruck, als er antwortete: „Es klingt vielleicht seltsam, aber mir erscheint es irgendwie … tröstlich.“
Überrascht sah sie ihn an. Brock
Weitere Kostenlose Bücher