Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
verflog und sie sich tatsächlich für die Situation interessierte, in der Brock gerade steckte.
„Möchtest du das wirklich wissen?“
„Ja klar. Es fehlt mir, dass ich nicht mehr mitbekomme, was im Büro vor sich geht. Es macht mir einfach Spaß, etwas von deiner Arbeit zu hören“, sagte sie, während Brock sich ebenfalls auf das Sofa setzte. „Wie ist denn Lenora so? Verheiratet? Kinder? Wie alt?“, fragte sie weiter.
„Sie ist unverheiratet, hat ein erwachsenes Kind und ist dreiundfünfzig. Sie achtet sehr auf ihr Äußeres und übertreibt daher für meinen Geschmack ihr Fitnessprogramm.“
„Das heißt, sie ist fast ängstlich bemüht, sich in der Geschäftswelt zu behaupten, obwohl sie älter wird. Weißt du was? Bring sie doch nächste Woche zum Abendessen mit! Wie wäre es mit Hähnchenfleisch, Kartoffelpüree und grünen Bohnen?“
„Ich wette, sie rührt höchstens das Hähnchenfleisch an.“
„Werden wir ja sehen! Zu verlieren hast du dabei nichts.“
Am Montagabend um sechs sollte Lenora zum Essen kommen. Um halb sieben war sie noch immer nicht da.
„Siehst du, das ist einer der Gründe, warum ich mit ihr nur schwer klarkomme“, sagte Brock, während er im Wohnzimmer unruhig auf und ab ging.
Fünf Minuten später klingelte es. „Kaum zu glauben“, sagte Brock. „Da ist sie ja!“
Elle wartete, bis Anna die Tür geöffnet und Lenora begrüßt hatte, dann zählte sie bis zehn und stand auf. Hand in Hand gingen sie und Brock ins Esszimmer. „Danke“, flüsterte er.
Schwungvoll betrat Lenora die Eingangshalle. „Tut mir leid, dass ich etwas spät komme. Was für ein verrückter Montag!“ Sie hatte hell blondierte Haare und war sehr schlank, fast dünn.
„Lenora, wir freuen uns, dass Sie da sind. Das ist Elle, meine Frau.“
„Guten Abend, Elle. Hier duftet es ja köstlich!“
„Nur einfache gutbürgerliche Küche. Ich finde, wenn eine Frau so hart arbeitet wie Sie, kann sie ab und zu etwas Herzhaftes vertragen“, sagte Elle.
Lenora sah sie einen Augenblick an, dann seufzte sie. „Essen als Seelennahrung? Normalerweise lasse ich mich nicht darauf ein, aber vielleicht wäre es heute Abend mal ganz gut.“
„Es wird Ihnen nicht schaden. Wie meine Mom sagen würde, Sie können ein paar Pfund mehr auf den Rippen durchaus vertragen. Kommen Sie, wir gehen ins Esszimmer. Sie haben sich Ihr Essen verdient.“
Lenora lächelte. „Ich werde es morgen auf dem Laufband büßen …“
„Wir alle müssen leben“, sagte Elle lächelnd, während sie sich zu dritt an den Esstisch setzten.
Nachdem Lenora Hähnchenfleisch, Kartoffelpüree, grüne Bohnen und frische Brötchen verspeist hatte, lehnte sie sich entspannt zurück. „Das war köstlich! Schlecht für die Figur, aber so was von lecker.“
„Gerade Frauen, die viel leisten, müssen sich ab und zu etwas Gutes gönnen“, sagte Elle.
„Ich mag sie“, wandte sich Lenora an Brock. „Wo haben Sie sie kennengelernt?“
„In meinem Büro“, sagte er. „Glück für mich …“
„Da haben Sie recht.“ Lenora neigte leicht den Kopf. „Elle, darf ich Sie etwas fragen? Ich weiß, Sie haben noch jede Menge Zeit, aber trotzdem: Was wollen Sie tun, um jung zu bleiben?“
Elle schaute sie nachdenklich an. „Ich denke schon, dass ich meine Haut pflegen und auf meine Figur achten werde. Aber ich halte es mit Catherine Deneuve: Es bringt nichts, zu dünn zu sein. Und es gibt Schlimmeres, als dass das Lebensalter mit einer Fünf beginnt. In Wahrheit gibt mir niemand etwas für mein jugendliches Aussehen.“
Lenora lachte. „Das stimmt. Also finden Sie, eine Frau sollte es mit dem Jungbleiben nicht übertreiben?“
„Ja genau. Sich am besten an die KISS-Methode halten: ‚Keep it simple, sweetheart.‘ Oder auch: Mach es dir einfach, du bist es dir wert.“
Wieder lachte Lenora. „Ah, das gefällt mir!“ Sie legte die Fingerspitzen aneinander und beugte sich nach vorne. „Okay, Mr Maddox, ich unterschreibe ihren Vertrag. Und das Motto unserer Werbekampagne lautet: ‚Keep it simple, sweetheart.‘ Das passt für jedes Lebensalter und für jede Lebenssituation.“
Brock lächelte Elle zu.
Drei Stunden später, nachdem jeder – auch Lenora – zum Abschluss ein Stück Apfelkuchen gegessen hatte, verabschiedeten sie ihren Gast. Dann brachte Brock seine Frau zu Bett. „Du fehlst mir im Büro“, sagte er, während er begann, sie auszuziehen.
Wie sehr hatte sie auf diesen Satz gehofft! Ihr Herz schlug schneller. „Aber
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