Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
wieder straßentauglich zu machen.“
Dieses Mal traten ihr Tränen der Rührung in die Augen. „Ich bin dabei, Dad.“
Brians durchdringender Blick nervte Tom bereits seit Tagen. Schon wieder spürte er den besorgten Blick seines Kapitäns im Nacken und drehte sich wütend um.
„Hast du irgendein Problem, Rabbit?“, fragte er angriffslustig.
Brian schüttelte den Kopf und lehnte sich in seinen verschwitzten Trainingsklamotten gegen seinen Spind. „Ich dachte nur ...“
„Denken scheint bei dir Zeitverschwendung zu sein! Also hör auf damit!“ Er schlug ein wenig stärker als beabsichtigt die Tür seines eigenen Spinds zu und war sich der interessierten Blicke um sich herum bewusst.
Das anstrengende Training hätte ihn eigentlich erschöpfen sollen, aber Brians ständige Nachfragen brachten ihn zum Platzen. Seit Jennifer Zoey vor einer Woche abgeholt hatte und Erin gleich darauf gegangen war, gluckte Brian um ihn herum. Sein Freund tat gerade so, als wäre Tom etwas Furchtbares passiert, weil er jetzt wieder seine Wohnung für sich hatte und abends ausgehen konnte, ohne vorher einer Vierjährigen etwas vorlesen zu müssen oder nachher die Bettwäsche zu wechseln, weil sie hineingepinkelt hatte.
Tom hatte sein altes Leben wieder. Genau das hatte er sich gewünscht und war erleichtert darüber. Er musste jetzt nicht mehr um sechs Uhr abends essen, sondern konnte sich auch um zehn mit einer Pizza vor die Glotze hauen, um Actionfilme zu sehen, bei denen Zoey mit Sicherheit Alpträume bekommen hätte. Es war toll, keine Rücksicht mehr nehmen zu müssen, weil er wieder allein war. Ohne Kind und ohne Kindermädchen. Und ohne Kinderküsse oder ein piepsiges Stimmchen, das ihn Daddy gerufen hatte.
„Tomcat“, Eddie glotzte ihn irritiert an und nestelte am Gummizug seiner Trainingshose herum. „Rabbit macht sich doch nur Sorgen um dich.“
„Das braucht er nicht“, brüllte Tom zurück und schob seine Boxershorts herunter. „Mir geht es fabelhaft!“
„So wirkst du aber nicht“, erklärte nun auch Julian, der auf einer Bank saß und seine Schuhe aufschnürte. „Du bist ungewöhnlich aggressiv, Tom.“
Seine ruhige Art brachte Tom beinahe um den Verstand.
„Ich bin wie immer“, wütete er.
Brian stieß ein tiefes Seufzen aus und zog sich sein Shirt über den Kopf. „Warum hast du dann Rodriguez beim Training so hart in den Boden gerammt, dass er fast ohnmächtig geworden bist?“
„Heilige Scheiße! Wir spielen Football und keinen Fußball“, schnaubte er und schnappte sich sein Handtuch. „Wenn Rodriguez das nicht vertragen kann, soll er Cheerleader werden!“
Er begegnete Duprees Blick, der neben ihm stand und ihn nachdenklich musterte. Tom wollte jetzt nicht auch noch ihn anbrüllen, da der junge Tackle bisher der einzige seiner Kumpels war, der nicht den Therapeuten spielte und mit ihm über Zoey sprechen wollte. Mal abgesehen von Blake, der ihm gratuliert hatte, weil er endlich wieder Frauen in seine Wohnung mitnehmen konnte, ohne von einer rothaarigen Furie attackiert zu werden. Blake hatte keine Ahnung, dass Tom mit der rothaarigen Furie den besten Sex seines Lebens gehabt hatte und sie manchmal ziemlich vermisste.
„Jetzt lasst den Mann endlich in Ruhe“ , Blake klopfte ihm auf die nackte Schulter und blieb nur mit einem Handtuch um den Stiernacken mitten im Weg stehen. „Anstatt ihn zu bemitleiden, solltet ihr ihn feiern! Endlich hat er seine Bude wieder für sich allein und kann vögeln.“
„Blake, halt’s Maul“, entfuhr es Tom.
„Hey, ich bin auf deiner Seite!“
Brian verdrehte die Augen. „O’Neill, du hast ja keine Ahnung. Zoey ist weg ...“
„Ich weiß nur, dass Tom sich zwei Monate wie ein Heiliger benommen hat.“
„Mann, Blake!“ Eddie runzelte die Stirn. „Er hat sich um seine Kleine gekümmert!“
„Könntet ihr endlich aufhören, über mich zu reden?!“ Tom spannte sich automatisch an und wäre jetzt gerne unter die Dusche gegangen, ab er Blake versperrte ihm den Weg. „Zoey ist wieder bei ihrer Mutter – wie vereinbart. Alles klar?“
Brian sah ihn dumpf an. „Natürlich vermisst du sie ...“
„Ihr findet es womöglich toll, einen kleinen Hosenscheißer um euch zu haben, aber Tomcat hält da genauso wenig von wie ich“, unterbrach Blake ihn. „An Toms Stelle wäre ich auch verdammt froh, endlich wieder machen zu können, was ich will.“
Mit grimmiger Miene betrachtete Tom Blakes grinsendes Gesicht und war kurz davor, ihm eine zu
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