Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
verwechselt hatte, gerade weil sie mit einer hammermäßigen Figur gesegnet war, die sie unter dem damaligen Kleid nicht hatte verbergen können.
Mit dem Großmutterrock und einer sittsamen Bluse sowie ihrer scheußlichen Lesebrille gelang es ihr heute ganz gut, das Bild einer spröden Zicke zu vervollständigen.
Während Zoey den Apfel aß, den Erin Hamilton kleingeschnitten hatte, überlegte sich Tom, wie er es am besten anstellen konnte, zu verschwinden und den Tag mit seinen Kumpels zu verbringen, schließlich wollten sie die Zeit nutzen, in der sie noch frei hatten. In wenigen Wochen sollte das leichte Training beginnen, außerdem standen in der nächsten Zeit einige Termine an, die er wahrnehmen musste. Tom hasste PR-Termine, weil er stundenlang Autogramme schreib en musste, unzählige Hände schütteln sollte und unentwegt in irgendwelche Kameras lächeln durfte. Er war Footballspieler geworden, weil er das Spiel liebte – den Zirkus drum herum liebte er nicht.
Er räusperte sich und zog so die Aufmerksamkeit der rothaarigen Frau auf sich, die gerade mit Zoey über irgendeine Geschichte plauderte, die in Kinderkreisen anscheinend berühmt war.
„Ja, Mr. Peacock?“
Unruhig wechselte er auf das andere Bein. Bevor er zu Blake losziehen konnte, musste er sich umziehen und frisch machen, schließlich waren seine Jeans noch klatschnass. Die Jungs wollten heute um die Häuser ziehen – Tom hatte sich schon vor Tagen vorgenommen, mit ihnen einen draufzumachen.
Das zickige Kindermädchen seiner Tochter fixierte ihn immer noch fragend, während auch Zoey sein Gesicht musterte und dabei an ihrem Apfel kaute. Er seufzte.
„Hören Sie, Miss. Hamilton. Mein Teamkollege erwartet mich, daher würde ich gleich gehen. Soll ich Ihnen Geld fürs Essen hier lassen?“
Sie blinzelte verwirrt, während sich Tom nervös durchs Haar fuhr. Als er sah, dass sich ihr Gesicht verfinsterte, hätte er am liebsten die Augen zugekniffen.
„Zoey? Magst du ein bisschen Fernsehen schauen, während sich dein Daddy und ich unterhalten?“, fragte sie die Kleine mit weicher Stimme. Folgsam nickte Zoey und warf ihm dabei einen auffordernden Blick zu, den Tom erst nach ein paar Sekunden verstand. Er musste den Fernseher anschalten.
Also schaltete er seinen überdimensionalen Fernseher an und brauchte eine Weile, um einen Kanal zu finden, auf dem kein Sport lief.
„Das da, Daddy!“ Zoey deutete beinahe aufgeregt auf den Fernseher.
Zweifelnd hielt Tom die Fernbedienung in der Hand und sah einem animierten Muffin dabei zu, wie er mit anderen Kuchenstücken einen Tanz aufführte und irgendein Lied sang. Zoey klatschte begeistert mit und sang mit ihrer piepsigen Stimme den Song nach. Anscheinend kannte sie diese hirnverbrannte Sendung. Welcher Mensch kam auf die Idee, Muffins und Kuchenstücke singen und tanzen zu lassen? Die Macher der Show mussten vermutlich völlig high von Haschplätzchen gewesen sein, vermutete Tom und legte die Fernbedienung beiseite, um sich der nächsten Prüfung zu widmen.
Erin Hamilton saß bereits an der Küchentheke und sah ihm streng entgegen. Was hatte er jetzt schon wieder verbrochen?
„Mr. Peacock“, begann sie finster. „Wir müssen die Einzelheiten einer Anstellung besprechen.“
Ungeduldig blickte er auf seine Uhr. „Sie mache n das schon. Zoey mag sie.“
„Zoey kennt mich seit einer Stunde“, wies sie ihn zurecht und schüttelte den Kopf. „Sie können nicht erwarten, dass Zoey mit mir alleine bleiben möchte, da wir uns gerade erst kennenlernen.“
„Hören Sie, Miss Hamilton“, er unterdrückte ein neuerliches Seufzen. „Ich bin ein vielbeschäftigter Mann und ...“
„Und Sie werden sich jetzt ein wenig gedulden müssen“, unterbrach sie ihn überraschend fest und deutete auf den anderen Barhocker, auf den er sich gezwungenermaßen setzte.
„Also“, fuhr sie fort und legte einen Schreibblock samt Kugelschreiber vor sich hin. „Wenn Sie wollen, dass ich für Sie arbeite, müssen wir einen Plan ausarbeiten, wann ich Zoey betreuen soll. Planen wir die kommenden fünf Tage. Für den Anfang müsste es reichen.“
Nun war es an Tom, verwirrt zu blinzeln. Er blickte auf den Block, auf dem sie die Wochentage eintrug, und dann in ihr entschlossenes Gesicht.
„Ähh ... wie meinen Sie das?“
„Was ich meine“, erklärte sie in einem Ton, mit dem man normalerweise unterbelichtete Zeitgenossen ansprach, „ist, dass wir organisieren sollten, wann ich Ihnen bei Zoeys Betreuung
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