Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
hatte, da sie ihm sofort angeboten hatten, vorbeizukommen. Das hatten sie ihm nicht zweimal sagen müssen.
Halbwegs ausgenüchtert durch die Kündigung des Kindermädchens hatte sich Tom um sechs Uhr morgens dran gemacht, etwas Ordnung zu schaffen. Zoeys Weinen hatte ihn davon abgehalten, also war er in sein Bett geschlüpft und hatte versucht, seine Tochter zu trösten. Darüber war er eingeschlafen und zwei Stunden später aufgewacht, weil sie ins Bett gemacht und wieder geweint hatte. Tom hatte nicht gewusst, was er tun sollte, und hatte sie tröstend an sich gezogen. Dadurch hatte sie sich beruhigt und war für eine weitere halbe Stunde in seinem Arm eingenickt. Schweigend hatte er in seinem Bett gelegen, während sich Zoey an seine Seite gekuschelt und auf sein T-Shirt gesabbert hatte.
Sobald sie wieder wachgeworden war, hatte er sie gebadet, angezogen und ihr Waffeln gemacht. Im Gegensatz zu ihm war sie wieder bester Laune gewesen und hatte begeistert die Waffeln verspeist, während sie darüber geplappert hatte, was sie in den nächsten Tagen mit Erin Hamilton unternehmen wollte. Erst da war ihm bewusst geworden, was er angerichtet hatte.
„Du musst mich für den armseligsten Tropf der Welt halten“, murmelte er leicht bitter an Liv gewandt. „Ich bin nicht einmal in der Lage, mit meiner eigenen Tochter zu reden.“
Sie seufzte und setzte sich auf einen Stuhl. Seit er für die Titans spielte, kannte er auch Liv, mit der er sich in den vergangenen zwei Jahren angefreundet hatte, da sie für die meisten Kollegen ihres Mannes wie eine liebevolle Schwester war. Vor allem Eddie und Dupree beteten den Boden an, über den Liv ging, und rissen sich gerne ein Bein aus, um ihr behilflich zu sein. Tom dagegen schätzte ihre ruhige und sachliche Art, mit der sie die Dinge anpackte. Vor den Jungs hätte er niemals zugeben können, dass ihn die Situation mit Zoey überforderte, aber vor Liv musste er nicht den harten Footballspieler mimen, der vor nichts Schiss hatte.
„Wenn du dir so viel Druck machst, Tom, wird es nicht funktionieren. Zoey ist ein kleines Mädchen, das sich sicherlich nach seinem Dad sehnt. Du musst ihr nur etwas Aufmerksamkeit schenken und ihr zeigen, dass dir etwas an ihr liegt. Mehr gibt es nicht zu beachten.“
„Das klingt in der Theorie so einfach“, er ließ sich ihr gegenüber auf einen Stuhl fallen und fuhr sich durch sein Haar. „Aber sobald wir allein sind, habe ich keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll.“
„Eine tägliche Routine würde dir helfen“, schlug sie pragmatisch vor und beugte sich zurück in ihrem Stuhl.
Er hatte ihr die ganze Geschichte erzählt und nicht verschwiegen, dass er sie in einen Action-Film mitgenommen hatte und mitten in der Nacht mit seinem Gefolge in der Wohnung aufgetaucht war. Im Gegensatz zu einem gewissen Kindermädchen mit zu großer Klappe und roten Haaren hatte sie ihn nicht verurteilt, sondern verhalten gegrinst. Jetzt unterhielten sie sich ruhig über sein Problem, was eine willkommene Abwechslung zu den Vorwürfen war, die er sich mittlerweile nicht nur von seinen Eltern, seiner Managerin oder von Jennifer, sondern auch von Zoeys Kindermädchen anhören musste. Er war doch kein Unmensch, nur weil er nicht wusste, wie er sich am besten um Zoey kümmern konnte!
„Wie sieht diese tägliche Routine aus?“
Liv zuckte gekonnt mit der Schulter und schloss ihre Hände um die Teetasse. „Zum Beispiel könntet ihr euch gemeinsam die Zähne putzen, wenn ihr morgens aufsteht, und ihr sucht zusammen Zoeys Kleidung aus. Beim Frühstück kann sie dir helfen, indem sie Bananen mit einem Kindermesser schneidet, dann esst ihr zusammen und besprecht, was ihr unternehmen wollt ...“
„Kann ich das aufschreiben?“, fragte er mit einem angespannten Lächeln.
„Du musst dir einfach immer vor Augen halten, dass Zoey erst vier ist, Tom. Sie braucht noch so viel Hilfe und Zuspruch. In dem Alter fangen sie vielleicht an, etwas selbständiger zu werden, aber es sind immer noch kleine Kinder. Die Eltern müssen sich darum kümmern, dass es ihnen gut geht.“
Tom schluckte die Bitterkeit hinunter und vergrub seine Hände in den Taschen seines roten Sweatshirts, während er seine Schultern anspannte. „Liv, du verstehst das nicht. Ich bin kein Vater. Ich weiß nicht, wie ich mich um sie kümmern soll oder was Zoey überhaupt braucht.“
„Tom ...“
Seine Mundwinkel fielen hinab. „Ihr werdet das nicht nachvollziehen, schließlich seid ihr
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