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Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)

Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)

Titel: Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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freiwillig und gerne Eltern geworden, Liv, aber bei mir ist das anders. Das hört sich schlimm an, ich weiß, dennoch habe ich einfach keine Vatergefühle für Zoey.“
    Liv sagte lange nichts und Tom befürchtete bereits, dass sie ihn hochkant rauswerfen würde, als sie einen tiefen Seufzer ausstieß: „Wie du Vater geworden bist, tut nichts mehr zur Sache, denn du hast jetzt eine Tochter. Daran ist nichts mehr zu ändern. Du musst selbst entscheiden, was du für ein Vater sein willst, Tom. Nur gebe ich vorsichtig zu bedenken, dass du in fünf, in zehn oder in zwanzig Jahren etwas bereuen könntest, wenn du dich jetzt falsch entscheidest. Und was diese Vatergefühle angeht“, sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln, „das wird noch kommen.“
    Trocken fragte er: „Glaubst du?“
    „Ich bin mir sicher, schließlich gibt es keinen Schalter, den du einfach umlegen musst.“
    Nun lehnte er sich ebenfalls zurück und starrte auf die glänzend polierte Mahagonitischplatte vor sich. Vielleicht war er sogar selbst verkorkst durch sein merkwürdiges Verhältnis zu seinem Vater, der ihm von klein auf immer vorgehalten hatte, dass Toms älterer Bruder Trev so viel klüger, begabter und vernünftiger sei als er. Tom hatte rebelliert, indem er nur Unsinn angestellt hatte, betrunken nach Hause gekommen war und Footballspieler wurde, während Trev der Vorzeigesohn war. Als Tom seine Eltern über Jennifers Schwangerschaft informiert hatte, war er über das pikierte Entsetzen seines Vaters regelrecht froh gewesen und hatte eine perverse Freude daran gefunden.
    Obwohl seine Mom immer wieder versuchte, seinen Dad und ihn einander näherzubringen, blieb ihre Beziehung verkorkst. Das hieß jedoch nicht, dass Tom zu seiner eigenen Tochter ein derart verkorkstes Verhältnis führen wollte. Sicher würde er niemals ein Vorzeigevater wie Julian werden, aber Tom hatte es satt, sich von allen Seiten nur Vorwürfe über seine Vaterqualitäten anhören zu müssen.
    „Liv?“
    „Mhh?“
    Er stieß nervös die Luft aus. „Erzähl doch bitte noch einmal was über diese tägliche Routine.“

    Erin war so wütend, dass sie schon nicht mehr wütend sein konnte. Das hörte sich womöglich absurd an, aber in ihrem momentanen Zustand wusste sie selbst nicht mehr, was sie tat, dachte oder sagte.
    Obwohl sie so müde wie niemals zuvor war, konnte sie einfach nicht schlafen. Zumal es helllichter Tag und sie in Gedanken immer noch bei ihrem Streit mit Tom Peacock beziehungsweise beim Aufeinandertreffen mit Jess’ One-Night-Stand war. Das war auch der Grund, weshalb bei ihr zuhause gerade dicke Luft herrschte.
    Schlaflos wälzte sie sich in ihrem Bett herum, bevor sie unbeherrscht auf das Kopfkissen schlug und wieder aufstand. Sie schlüpfte in einen grobgestrickten Pulli, der ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reichte, und in flauschige Hausschuhe, bevor sie sich ihr zerzaustes Haar zu einem Pferdeschwanz band und in die Küche schlich. Unglücklicherweise traf sie dort auf Jess, die den Backofen putzte – ein untrügliches Zeichen dafür, dass diese vor Wut schäumte.
    Kaum hatte Jess sie entdeckt, knallte sie ihre Putzutensilien in die Spüle und funkelte Erin an.
    „Du bist nicht meine Mutter, Erin Hamilton!“
    „Nein, ich bin deine Mitbewohner in und habe es satt, dein Sexleben vorgeführt zu bekommen“, giftete sie zurück, griff nach einem Apfel und biss hinein, obwohl sie keinen Hunger verspürte. Sie wollte lediglich, dass ihre Hände mit irgendetwas beschäftigt waren, damit sie nicht in Versuchung geführt wurde, Jess zu erwürgen.
    Um kurz nach sieben morgens nach Hause zu kommen und Jess mit einer anderen Frau und irgendeinem Mann zu erwischen, die es hemmungslos auf dem Sofa trieben, das Erin von ihrem Gespar ten gekauft hatte, hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Es war ein Wunder, dass keiner der Nachbarn die Polizei verständigt hatte, so laut hatten sie sich angeschrien.
    „Wann, wie oft oder mit wem ich es treibe, geht dich nichts an! Wenn du nicht dermaßen prüde und frigide wärst, hätte Gabe nicht ...“
    Jess stockte mit bleichem Gesicht, als ihr klar wurde, was sie gesagt hatte, während Erin entgegen ihrer Natur in Tränen ausbrach.
    „Scheiße, Süße ... das wollte ich nicht sagen!“
    Mit einem Schluchzen legte Erin eine Hand über ihre Augen und würgte hervor: „Schon gut ...“
    „Nein“, Jess kam zögerlich näher und flüsterte verzagt: „Ich bin ein Arsch. Entschuldige, Erin. Wirklich.“
    Sie

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