Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
er hat, wie ich hörte, in Toms Gästetoilette kotzen müssen.“
Verstehen leuchtete in Erins Gesicht auf, als sie ein tiefes Lachen von sich gab. Tom sah erstaunt zu ihr hinüber und verengte seinerseits die Augen. Bisher hatte er sie niemals zuvor richtig lachen hören und war irritiert darüber, dass sie plötzlich sehr viel sympathischer wirkte.
„Ich kann mich schwach erinnern“, witzelte sie.
„Das glaube ich Ihnen aufs Wort.“ Teddy blickte wieder zu ihm und hob entschuldigend eine Hand in die Höhe. „Ha ben wir euch beim Essen gestört?“
„Ich bin schon fertig“, wisperte Zoey und sah Jilian, die sich ein wenig scheu an Teddy schmiegte, offen an. „Dupree und ich haben mit Ponys gespielt. Magst du Ponys? Willst du mitspielen?“
Jilian sah zu Teddy hoch, die aufmunternd nickte. „Das hört sich lustig an, Jili-Maus. Geh mit Zoey spielen.“
Tom bemerkte, wie Zoey völlig selbstverständlich Jilians Hand nahm und zum Teppich führte, auf dem ihr Spielzeug lagerte. Beide Mädchen setzten sich gemütlich hin und sofort erklang Zoeys lispelndes Stimmchen, mit dem sie Jilian ihr Spiel erklärte. Er hatte nicht gewusst, dass sie dermaßen kontaktfreudig war und so offen auf andere Kinder zuging. Irgendwie gefiel ihm das, weil es ihn an sich selbst erinnerte.
„Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen, Teddy?“
„Danke“, Teddy schüttelte den Kopf und lächelte Erin an. „Aber Jilian und ich haben gerade Kakao getrunken.“
„Setz’ dich doch zu uns“, schlug Tom vor und musterte seine Chefin mit einem schiefen Lächeln. „Oder wartet dein Göttergatte ungeduldig auf dich?“
„Der kann warten“, entschied sie trocken und verdrehte die Augen. „Er ist bei meiner Mom und schließt ihren neuen Fernseher an. Ich denke, es war nur eine Ausrede, weil ...“ Sie brach ab und schüttelte kurz den Kopf, bevor sie gespielt neugierig Erin fragte: „Bereuen Sie es schon, den Job angenommen zu haben?“
Verwirrt blinzelte Erin und fragte alarmiert: „Bitte?“
Teddy zuckte mit der Schulter und knöpfte sich den obersten Knopf ihres karierten Männerhemdes auf. „Wie ich die Jungs kenne, hängen sie hier ständig ab und treiben Sie in den Wahnsinn. Ich weiß, wovon ich spreche – ich arbeite mit ihnen und bin mit einem von ihnen verheiratet.“
Tom schnaubte und warf ihr einen finsteren Blick zu. „Vielen Dank, Teddy.“
„Gern geschehen.“
Einen kurzen Augenblick verglich Tom die beiden lachenden Frauen vor sich, die äußerlich absolut unterschiedlich waren. Teddy hatte eine burschikose Art an sich, trug ihr dunkelblondes Haar seit neustem kurz und wirkte auch dank ihres exzentrischen Kleidungsstils eher jungenhaft, wenn man von ihrem regelrechten Puppengesicht einmal absah. Die ganze Mannschaft war vor anderthalb Jahren völlig von den Socken gewesen, als ihr Kapitän und Quarterback bei einer Pressekonferenz verraten hatte, dass er und seine Chefin ein Paar waren. Niemand hätte gedacht, dass Brian Palmer in seine Chefin verliebt sein könnte, da er bis dahin immer mit Busenwundern und hohlen Tussis ausgegangen war. Teddy dagegen war intelligent, gebildet und legte keinen Wert auf ihre Aufmachung, was man auch heute sehen konnte . Unter dem karierten Männerhemd trug sie knappe Jeansshorts und blaue Leggins sowie gepunktete Ballerinas an den Füßen. Zusammen mit ihrer wildbedruckten Jeansjacke und dem abgegriffenen Lederrucksack wirkte sie wie jemand, der noch niemals eine Modezeitschrift aufgeschlagen hatte.
Die rothaarige Frau neben ihr kleidete sich wie eine Sekretärin in den Wechseljahren und konnte trotzdem nicht verbergen, dass sie mit einer atemberaubenden Figur gesegnet war . Auch wenn es für sie höchstwahrscheinlich beleidigend klingen würde, war er der festen Überzeugung, dass sie mit ihrem Aussehen als Stripperin einen Haufen Geld hätte machen können. Da er mittlerweile ihr Temperament kannte, behielt er diesen Vorschlag für sich. Glücklicherweise setzte sie ihre scheußliche Brille nur noch auf, wenn sie etwas las, blieb jedoch bei ihrer strengen Frisur und dachte anscheinend, dass sie damit alle weiblichen Anzeichen versteckte.
Tom wusste es besser. Er hatte sie nicht einmal nur mit seinem Hemd bekleidet und im zerzausten Zustand sehen müssen, um zu erkennen, dass ein Prachtweib hinter der Fassade eines gestrengen Kindermädchens steckte. Dafür hatten ihre feuerspuckenden hellgrünen Augen sowie das pinke Höschen schon gesorgt. Trotzdem wollte er ihr
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