Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
diese Ehre zuteil.“
Tom lachte trocken auf und warf das leere Glas in den Abfall. „Das hört sich nicht sehr ehrenvoll an.“
„Ist es auch nicht“, stöhnend legte sie den geschnittenen Salat in ein Sieb. „Holly macht ein furchtbares Trara um ihre Hochzeit und geht davon aus, dass wirklich jeder ihr zur Verfügung stehen muss. Erst letztens habe ich erfahren, dass ich ihren Junggesellinnenabschied organisieren darf, obwohl ich ihre Freundinnen zum Kotz ... zum Abgewöhnen finde“, verbesserte sie sich rasch und ignorierte sein Glucksen. „Heute Morgen hat sie mich angerufen und für morgen zu einer Anprobe der Brautjungfernkleider bestellt, als hätte ich nichts anderes zu tun.“
„Mein herzliches Beileid.“
„Danke“, murmelte sie und verriet nur durch ein minimales Zucken ihrer Mundwinkel, dass sie am liebsten gelacht hätte. „Hoffentlich hat sie keine rosafarbenen Kleider ausgewählt.“
Mit einem Blick auf ihr Outfit fragte er lässig: „Nicht Ihre Farbe?“
Sie schenkte ihm ein diabolisches Lächeln und erklärte mit todernster Stimme: „Rosa trage ich nur beim Strippen.“
„Touché.“ Tom konnte nichts gegen das breite Grinsen tun, während er den Kopf senkte, um sich mit dem Essen zu beschäftigen.
„Daddy?“
Fragend drehte er sich zu Zoey um, die hinter ihnen stand und ein Pony im Arm hielt.
„Was gibt’s denn? Das Essen ist noch nicht fertig.“
Die Kleine schüttelte ihren Kopf und ließ dabei die beiden Zöpfe fliegen, die Erin ihr geflochten hatte. „Nein, Dupree und ich wollen Cowboy und Indianer spielen. Kannst du mir ein Lasso basteln?“
„Oh“, er kratzte sich am Kinn. „Ein Lasso?“
Zoey nickte begeistert und strahlte ihn an.
Er hatte keine Ahnung, wie er ein Lasso basteln sollte. Wie kam sie bloß auf Cowboys? Kleine Mädchen mochten Kleider, Kätzchen und Prinzessinnen. „Wollt ihr nicht lieber Prinzessin spielen und ...“
„Daddy“, ihr Gesichtchen verzog sich und wurde finster, bevor sie schwer seufzte: „Ich mag keine Prinzessinnen.“
„Du magst keine Prinzessinnen?“ Ungläubig sah er auf sie hinab.
Verlegen schüttelte sie wieder den Kopf und erklärte ganz ernst: „Prinzessinnen wollen sich den ganzen Tag nur die Haare kämmen und schöne Kleider tragen. Das ist total langweilig. Aber Cowboys reiten, sie fangen Kühe mit Lassos und ...“
„Schon gut“, schnell hob er eine Hand und überlegte fieberhaft, wie er ihr ein Lasso basteln konnte.
„Die Schnürsenkel“, flüsterte ihm Erin von links zu und rührte die Nudelsauce um.
„Ah ja.“
Kurz darauf fand sich Tom auf seinem Sofa wieder, wie er daran arbeitete, aus den Schnürsenkeln seiner Sportschuhe ein Lasso zu basteln, das seine Tochter gebrauchen konnte. Zoey und Dupree waren keine große Hilfe, da sie ständig an seiner Konstruktion herummeckerten und ihm irgendwelche abstrusen Vorschläge machten. Er war immer noch nicht darüber hinweg, dass Zoey Prinzessinnen nicht leiden konnte. Anscheinend hatte er wirklich keine Ahnung davon, was kleine Mädchen gut fanden und was nicht. Er war immer der Meinung gewesen, dass Jungs mit Autos spielten, während Mädchen sich Puppen wünschten. Wenn er genauer darüber nachdachte, fiel ihm ein, dass Zoey bislang mit keiner Puppe gespielt hatte, die er ihr gekauft hatte. Meistens schleppte sie ihren Stoffaffen mit sich herum, malte in ihre Malbücher oder dachte sich irgendwelche Spiele aus wie jetzt.
Endlich hatte er ein Lasso zu Zoeys und Duprees Zufriedenheit geknüpft. Sofort begannen beide ihre wilde Cowboy-Jagd zu inszenieren. Tom blieb einen Moment sitzen und musste unweigerlich lächeln, als Zoey wilde Schreie ausstieß und ihr Pony galoppieren ließ.
„Das Essen ist gleich fertig.“
Er drehte den Kopf und sah Erin in der Küche herumhantieren.
Während Zoey und Dupree weiter spielten, erhob sich Tom und deckte den Tisch, um Erin zu helfen, die gerade Dressing über den Salat gab.
Bei ihrer Aussprache hatten sie einige Regeln festgesetzt, die unter anderem besagten, dass er Zoey abends badete, mit ihr Zähne putzte und sie allein ins Bett brachte. Außerdem wollten sie alle drei zusammen zu Abend essen, wenn Erin bis abends bei ihnen blieb und Tom daheim war. Bislang halfen die Regeln Tom und er merkte, dass Liv Recht gehabt hatte. Durch die Routine hatte er einige Berührungsängste abgelegt. Zwar war er immer noch ziemlich oft ahnungslos, wie er mit Zoey umgehen sollte, aber dass er wusste, wann sie ins Bett musste
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