Verbotene Lust
kühlen Oberfläche vertraut zu machen …
Aber vorher wartete noch viel Arbeit auf ihn.
Er schaffte es nicht, abends noch mal nach Hause zu fahren, aber das machte nichts. Er duschte in der Klinik und machte sich um halb acht auf den Weg in den Club Delight .
Der Club lag in einem Industriegebiet in Hamburgs Süden. Der geschäftstüchtige Clubbesitzer hatte ein verlassenes Fabrikgebäude ausgebaut und zu einem wahren Paradies der Lust gemacht. Er wandte sich mit seinem Programm an jene Klientel, die abseits von Reeperbahn und zweitklassigen Pärchenclubs nach dem besonderen Kick für ihr Beziehungsleben suchte.
Hämmernde Beats empfingen André, als er aus seinem Sportwagen stieg. Er warf seinen Schlüssel einem der Parkplatzwächter zu – eine Notwendigkeit, zu der sich der Besitzer veranlasst gesehen hatte, nachdem einige der Luxusschlitten auf dem Parkplatz gestohlen worden waren – und ging zum Eingang.
Der Schriftzug war blau beleuchtet, und im engen,dunklen Vorraum wurde er von zwei finsteren Sicherheitsmännern abgecheckt, ehe sie ihm das Eintrittsgeld abknöpften. Ohne Zögern zahlte André die dreihundert Euro – wären Sonja und er als Paar gekommen, hätte sich der Eintrittspreis halbiert, aber so musste er ordentlich was drauflegen. Frauen, die allein kamen, hatten freien Eintritt. In der Regel blieben sie nicht lange allein.
»Hey, nicht vergessen.« Einer der Muskelprotze drückte ihm eine schwarze Maske in die Hand. »Heute ist die Nacht der Masken. «
Etwas verwirrt hielt André die Schachtel in der einen und die Maske in der anderen Hand. Schließlich legte er die Schachtel beiseite und setzte die Maske auf. Sie bedeckte Stirn, Augenpartie und Nase, und um die Augenlöcher waren winzige Strasssteinchen aufgeklebt. Nun ja. Hätte er die Wahl gehabt, hätte er sich ein dezenteres Modell ausgesucht.
Er betrat den Barbereich des Clubs. Die Tür glitt hinter ihm lautlos ins Schloss, und die Beats wummerten, dass er die Vibrationen in seinem Bauch spürte. Stroboskopblitze ließen die Bewegungen der Tanzenden auf der Tanzfläche in der Mitte des Raums seltsam abgehackt wirken.
André holte sich an der Bar eine Cola und nippte daran. Sein Blick glitt über die Tanzenden, doch er wusste, dass er Sonja hier nicht finden würde. Auch wenn sie sich im Bett sehr geschmeidig bewegte, hielt sie vom »Gezappel« nicht allzu viel.
Er stieg die Treppe hinauf. Von der Balustrade zweigte ein Flur ab. Hinter der nächsten Tür ließ der Lärm nach. Er atmete auf.
Wenn ihn nicht alles täuschte, würde Sonja dort auf ihn warten, wo sie sich schon oft gemeinsam vergnügt hatten. Er schlenderte den Gang entlang, schaute immer mal wieder durch die angelehnten oder offenen Türen in die verschiedenen Räume, bis er am Ende des Flurs stehen blieb.
Vor der Tür drängten sich bereits einige Männer. Als André zu ihnen trat, drehten sie sich um. Einer machte ihm Platz, damit auch er einen Blick in den Raum erhaschen konnte.
Hatte er es sich doch gedacht. André grinste zufrieden. Als spürten die anderen Männer, dass er eine ganz besondere Verbindung zu der Frau hatte, die auf dem Bett in der Mitte des Raums kniete, machten sie ihm Platz und ließen ihn eintreten.
Er verschränkte die Arme vor der Brust und verbarg so die Schachtel mit dem Plug.
Sonja hatte sich Mühe gegeben, ihre Identität zu verschleiern. Ihr rotes Haar hatte sie schwarz gefärbt – vielleicht trug sie auch eine Perücke –, und die goldene Maske mit den Strasssteinchen, die wie Rubine im Kerzenlicht aufblitzten, verfremdete sie noch zusätzlich.
Aber er hätte ihren Körper unter Tausenden erkannt.
Sie warf den Kopf in den Nacken. Ihre Hände glitten hinter ihren Rücken, und sie hakte den BH auf. Einen Moment lang verharrte sie so, und ihre grauen Augen blitzten vergnügt, während sie die Männer einzeln taxierte. André war sicher, dass er nicht der Einzige war, dem der Atem stockte, als sie den schlichten schwarzen BH einfach beiseitewarf.
Ihre Nippel waren rosige kleine Kiesel. Wie oft hatteer schon den Mund darauf gelegt und an ihnen gesaugt … Er musste sich beherrschen, um nicht den Raum zu stürmen und sich einfach auf sie zu stürzen. Er ahnte, dass auch das hier Teil des Spiels war, das sie mit ihm spielte.
»Möchte mir nicht jemand helfen?« Ihre helle Stimme durchschnitt die Stille.
»Wie kann man dir denn noch helfen?«, fragte einer der Männer, und einige lachten.
Ehe André sich melden konnte, trat ein
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