Verbotene Nacht (German Edition)
Lisas Pension vorausgegangen war.
“Allerdings stelle ich eine Bedingung”, hörte Elli Kyrills Worte wieder. Elli hatte Kyrill nur wortlos angestarrt und war instinktiv zwei Schritte zurück getreten. Sie wollte gar nicht wissen, wie seine “Bedingung” lautete. Sie hatte keine Lust auf Bedingungen, erst recht nicht, wenn diese von einem Mann wie Kyrill Kostic stammten.
Heftig hatte sie den Kopf geschüttelt und abwehrend die Hand gehoben.
“Nein! Das mache ich nicht! Nicht noch einmal!”
Kyrill presste wütend die Zähne zusammen, Verachtung in seinen Augen. Er wusste genau, woran Elli dachte, worauf sie anspielte. Trotzdem fragte er: “Was denn, Elli? Gegen was sträubst du dich so?”
“Du weisst genau, was ich meine!”
“Ich bin mir nicht sicher. Was meinst du genau? Sag es mir! Sag es mir, ich will es hören!”
“Ich… Ich verbringe nicht noch eine Nacht in deinem Bett. Das mache ich nicht!”
Kyrill schüttelte den Kopf. “Hm. Ich versteh dich nicht, Elli. Denkst du wirklich, ich verzehre mich so sehr nach dir? Oder wie sonst kommst du bloss auf den Gedanken, dass ich dich nochmals haben will?”
Alles Blut wich aus Ellis Wangen. Plötzlich wurde ihr schrecklich kalt und ihr Magen krampfte sich heftig zusammen.
Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen. Doch Kyrills Worte trafen sie mitten ins Herz wie ein Pfeil, wie ein richtig grosser, giftiger Pfeil.
Sie bemühte sich verzweifelt, sich ihr Aufruhr nicht anmerken zu lassen.
“Ich…nun…”
“Diese Nacht gehört der Vergangenheit an, Elli. Ich glaube, wir sollten die Vergangenheit endlich ruhen lassen, glaubst du nicht auch?”
Elli bemühte sich, sich so gefasst wie möglich zu geben. Sie zwang sich zu einem kühlen Nicken. “Ja, ja. Ja, natürlich.”
Er wollte sie nicht mehr! Elli war bewusst, dass Kyrill sich nur aus reiner Neugierde auf sie eingelassen hatte. Er hatte normalerweise nicht mit Frauen wie ihr zu tun. Die Frauen, mit denen er sich sonst vergnügte, waren nicht so zurückhaltend wie sie. Ihre Reserviertheit hatte sie in seinen Augen so attraktiv gemacht. Aber natürlich handelte es sich dabei um eine sehr kurzlebige Attraktivität.
Elli strich sich eine Strähne hinters Ohr, wobei ihre Finger leicht zitterten.
Dass Kyrill sie in der vergangenen Gewitternacht zu küssen versucht hatte, hatte nichts zu bedeuten. Wahrscheinlich war einfach schon lange nicht mehr mit einer Frau zusammen gewesen. Er musste sich auf seiner Japanreise einsam gefühlt haben und dann, als er sie in der Gewitternacht beobachtet hatte, ihr Negligé vom Regen getränkt, hatte er sich einfach… seiner unbefriedigten Lust hingegeben.
Lust, mehr war es nicht gewesen. Er hegte keine Gefühle für sie, schon gar nicht Liebe. Falls sie das jemals tief in ihrem Unterbewusstsein gehofft hatte, so musste sie nun einsehen, dass sie für ihn nichts anderes als eine willkommene Abwechslung gewesen war. Natürlich war es geradezu absurd zu denken, dass er Gefühle für sie hegen könnte, bloss weil sie sein Kind unter dem Herzen trug.
“Gut”, hörte sie ihn ebenso kühl sprechen, wie sie es zuvor getan hatte. “Dann ziehen wir hiermit einen Schlussstrich unter die Vergangenheit und konzentrieren uns ganz auf die Zukunft.”
Elli atmete schwer.
“Einverstanden?”, hackte Kyrill nach. “Oder hast du irgendwelche… Einwände?”
Sie musterten sich mit funkelnden Augen.
“Keine Einwände”, sagte Elli schliesslich rau. Nur, dass ihr Herz sich vor Schmerz krampfhaft zusammenzog und stumme Tränen weinte. Sie hatte also tatsächlich Gefühle für Kyrill gehegt. Das wurde ihr spätestens jetzt bewusst. Aber davon würde er nie erfahren, schliesslich wollte sie sich ihm gegenüber nicht lächerlich machen, jetzt, wo er ihr gerade sehr deutlich gemacht hatte, dass sie für ihn nichts weiter gewesen war als eine belanglos Affäre, die ihm nur dazu gedient hatte, Lust und Neugierde zu stillen.
“Gut. Jetzt zu meiner Bedingung. Das Baby soll bei dir aufwachsen, unter der Bedingung, dass du die Monate bis zu seiner Geburt unter meinem Dach verbringst.”
Elli musterte Kyrill ungläubig. “Was? Das verstehe ich nicht.” Sie blinzelte heftig und fügte hinzu: “Ich meine, wir haben doch gerade einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ge…”
Kyrill schüttelte den Kopf. “Es geht hier nicht um uns, Elli, sondern um das ungeborene Kind. Ich will sicherstellen, dass bis zur Geburt alles gut geht. Darum will ich dich unter meinem Dach wissen, bis das Kind
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