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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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hatte er sie überaus grosszügig entlohnt, so grosszügig, dass sie nicht bloss die Anzahlung von Jankas Schulgeld hatte machen können, sondern gleich die Kosten für ein ganzes Semester hatte begleichen können. So gesehen hatte sich die Nacht mit Kyrill natürlich ausbezahlt, doch Elli verspürte noch heute Schuldgefühle wegen ihrem unsittlichen Verhalten.
Elli legte sich die Hände an die Wangen und umschloss diese fest. Ein Glück nur, dass das Thema Sex zwischen Kyrill und ihr nun endgültig abgeschlossen war. Nach dieser einen, verbotenen Nacht, die sie aus reiner Geldnot in seine Arme getrieben hatte, war die Glut ihrer geilten Leidenschaft zwar noch einige Male aufgelodert, doch nun war sie endgültig erloschen.
Elli liess sich auf ihr Kingsize-Bett fallen, auf dem sie etwa viermal Platz gehabt hätte. Eine angenehm weiche Matratze fing sie auf. Hier würde es sich gut schlafen lassen, dachte Elli.
Sie starrte an die weisse Decke und versuchte zum ersten Mal, die Situation positiv zu sehen. Sie befand sich an einem Ort, der zum Schreiben wie geschaffen war. Absolute Stille und Ruhe umgaben das Haus. Elli würde bei offenem Fenster schreiben können, begleitet von sanften Windstössen und dem erfrischenden Atem der Natur. Solche optimale Voraussetzungen um zu arbeiten hatte sie bis jetzt nur in Lisas Pension angetroffen.
Elli wusste instinktiv, dass ihre Gedanken hier fliessen würden wie Quellwasser und sie schon bald wieder an einem neuen Buch der Reihe “Offene Geheimnisse” arbeiten könnte. Letztendlich war es nur das, was zählte. Sie musste schreiben können, alles andere brauchte sie nicht zu kümmern. Mit wem sie das Haus teilte konnte ihr doch wirklich egal sein, oder?
Hauptsache sie besass einen Schreibtisch und ihren Laptop. Sie würde sich in ihre Arbeit stürzen und sich tief in ihrer Geschichte vergraben, sodass die folgenden fünf Monate wie im Flug verstreichen würden. Sobald das Baby dann geboren wäre, würde sie endlich in ihre eigenen vier Wände zurückkehren können.
Schritte erklangen im Korridor, als Kyrill mit seinem Gepäck auf sein Zimmer polterte.
Elli schüttelte nur den Kopf. Sie konnte diesen Mann einfach nicht verstehen, hatte es noch nie getan. Was hatte er denn davon, wenn sie bis zur Geburt ihres Kindes bei ihm zu Hause wohnte? Wozu sollte das schon gut sein?
Kyrill musste doch einsehen, dass sie sich nichts antun würde, nicht jetzt, wo sie sich sicher sein konnte, dass ihr Kind bei ihr aufwachsen würde. Doch Kyrill schien das nicht einsehen zu wollen. Lieber überwachte er sie Tag und Nacht.
Wieder schüttelte Elli den Kopf. Wie stellte er sich das vor? Er musste doch tagsüber sowieso zur Arbeit, konnte sie also nicht dauernd im Auge behalten. Und was machte es schon für einen Unterschied, ob sie nun bei ihm zu Hause oder in ihrer Wohnung schlief?
Aber von all dem hatte Kyrill nichts hören wollen.
Elli hatte einen Wunsch gehabt und Kyrill hatte dazu seine Bedingung gestellt. Natürlich war ihr nichts anderes übrig geblieben, als diese anzunehmen, so sinnlos sie ihr auch immer erscheinen mochte.
Elli hätte es nicht gewundert, wenn Kyrill diese Bedingung nur deshalb ausgesprochen hätte, um ihr ihren “Sieg” nicht allzu leicht zu machen.
Sie zuckte die Schultern. Was auch immer sein Grund dafür sein mochte, sie unter Quarantäne zu stellen, sie würde die folgenden fünf Monate in diesem Haus absitzen und dabei so produktiv Arbeiten wie eben möglich.

Es stellte sich jedoch heraus, dass es für Elli nicht ganz so einfach war, den Einstieg in eine neue Geschichte zu finden, wie sie angenommen hatte.
Am Tag, nachdem sie bei Kyrill eingezogen war, starrte sie nur abwartend auf die weissen Seiten auf ihrem Laptop, als erwartete sie von ihrem Computer, er würde selbst zu schreiben beginnen.
Im Gegensatz zu gestern war es draussen wieder strahlend schön. Die Fenster in Ellis Zimmer standen weit offen, um die Sonne und den frischen Duft der Natur willkommen zu heissen.
Elli hatte Kyrill am frühen Morgen in seinem Wagen davon brausen hören. Sie hatte noch im Bett gelegen und hatte beim Klang des Motorengeräusches verschlafen die Augen geöffnet, nur um sie dann schnell wieder zuzuklappen.
Sie hatte bis zehn Uhr weitergeschlafen, ehe sie sich schliesslich an ihren Laptop gesetzt hatte. Doch statt dass sie ihre Gedanken auf ihre neue Geschichte konzentrieren konnte, musste sie immerzu an das Gespräch zwischen Kyrill und ihr zurückdenken, dass ihrer Abreise aus

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