Verbotene Nacht (German Edition)
Uhr. “Das heißt für dich, bis morgen um sieben.”
Elli krächzte ihr Einverständnis mit einem knappen “gut”, wobei sie angestrengt den Kühlschrank hinter Kyrills Kopf fixierte.
Kyrills Mundwinkel zuckten. “Na, dann, komm, Süße.”
Er erhob sich. Langsam tat es Elli ihm gleich. Zögernd folgte sie ihm. Ihre Handflächen waren nass vor Schweiss, ihr Bauch schmerzte vor Aufregung. Für Janka, sagte sie sich stumm auf dem Weg in den ersten Stock, für Janka.
Kyrill führte sie in ein grosses, aufgeräumtes Schlafzimmer, steuerte geradewegs auf ein ordentlich gemachtes Bett zu.
“Soll ich die Läden offen lassen oder schliessen?”
Elli zuckte zusammen, als sie realisierte, dass Kyrill mit ihr gesprochen hatte.
“Was?”
“Ob ich die Läden schliessen soll oder nicht.”
“Schließen!”, sagte sie wie aus der Pistole geschossen. Je dunkler es im Zimmer war, je weniger sie sehen konnte, desto besser.
Kyrill hob eine Augenbraue, sagte jedoch nicht. Er trat ans Fenster und schloss die Läden.
Elli beobachtete ihn. Das Blut rauschte ihr in den Ohren, als sie verfolgte, wie Kyrill im Halbdunkel ans Bett trat und die Decke zurückschlug. Ohne sich um Elli zu kümmern, streifte er sich Jeans und Hemd ab.
Elli wandte schnell den Blick ab, als sie erkannte, dass Kyrill keine Unterwäsche trug.
Die Laken raschelten, als sich Kyrill zu Bett legte.
“Die Abmachung war in meinem Bett. Nicht in meinem Zimmer.”
Elli holte tief Luft. Langsam, Schritt für Schritt, näherte sie sich dem Bett. Schliesslich setzte sie sich auf den äussersten Kantenrand und schlüpfte von dort aus hastig unter die Decke.
“Und nackt. Aber das kriegen wir schon noch hin”, drang Kyrills selbstbewusste Stimme von weitem an ihr Ohr.
Er schlug die Decke wieder zurück und legte sich in einer einzigen, fliessenden Bewegung auf Elli, wobei er sein Gewicht mit seinen Armen abstützte. Ängstlich sah sie zu ihm auf.
“Ich werde dich jetzt küssen”, murmelte er.
Sein Mund senkte sich auf ihren. Seine Zunge bahnte sich einen Weg in ihren Mund, erforschte ihn langsam und gründlich. Elli hielt sich reglos, bewegte sich nicht unter ihm.
“Du schmeckst gut”, murmelte Kyrill, ehe er sie erneut küsste, diesmal leidenschaftlicher. Elli schloss die Augen. Sie liess seinen Kuss über sich ergehen, gewöhnte sich langsam an das Gefühl seiner Zunge in ihrem Mund. Erst als Kyrill den Kuss unterbrach, wurde sie sich der angenehmen Wärme bewusst, die sich in ihrem Inneren ausgebreitet hatte. Es war eine Hitze, die nichts mit der warmen Sommernacht zu tun hatte.
Kyrill rollte sich auf den Rücken, zog sie mit sich. Elli blinzelte, als sie sich plötzlich auf Kyrills kräftiger Brust wiederfand. Seine Arme legten sich um ihren Rücken, schlossen sich wie Schraubstöcke um sie. Verwirrt blickte sie auf Kyrill hinunter.
“Jetzt du.”
“Was?”
“Küss mich, Eleonor.”
Sie starrte in seine glänzend grünen Augen. Er erwiderte ihren Blick ohne mit der Wimper zu zucken, in einer stillen Aufforderung.
Schliesslich senkte Elli langsam den Kopf. Als ihre Lippen die seinen berührten, öffnete er sofort den Mund. Zögernd schob Elli ihre Zunge zwischen seine Lippen. Sie suchte seine Zunge, reizte sie mit langsamen, sanften Berührungen. Als sie Kyrill leise stöhnen hörte, wurde sie mutiger. Sie vertiefte den Kuss, erkundete seinen Mund wie er es zuvor bei ihr getan hatte. Sie konzentrierte sich ganz auf Kyrill, auf das Gefühl seines harten Körpers unter dem ihren, seiner kräftigen Arme, die sie umschlossen hielten und auf seinen Mund, der angenehm nach Brandy schmeckte. Er hielt sich zurück, während sie seinen Mund langsam und ausgiebig erforschte. Sie liess keine Winkel seines Mundes aus, küsste ihn sanft und süss und war überrascht darüber, wie sehr sie diesen Kuss genoss. Wie lange war es doch her, seit sie einen Mann geküsst hatte! Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie das Küssen vermisst hatte.
Elli gab ein leises, zufriedenes Wimmern von sich. Sie rückte sich auf Kyrills Brust zurecht, schmiegte sich vertrauensvoll an ihn. Sie verlor sich ganz in diesem Kuss.
Als Kyrill den Kuss plötzlich abbrach, blinzelte sie verwirrt. Furchtvoll blickte sie auf ihn nieder. “Ist es nicht… in Ordnung?”, flüsterte sie. “Nicht in Ordnung?” Kyrill lachte rau auf. “Ich bin jetzt schon steinhart!”
Hitze spülte über Elli wie eine warme Welle. Zum Glück war es so dämmerig im Zimmer, dass Kyrill ihre geröteten Wangen nicht sehen
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