Verbotene Nacht (German Edition)
Schätzchen? Bereit, für ein kleines Interview?”
Elli war wie versteinert. Während des ganzen Monologes hatte sie sich nicht gerührt. Während Eddys Monolog.
Der kleine Dicke, das war Eddy. Das war ihr zukünftiger Arbeitgeber. Ihr Blick löste sich von Eddy, wanderte zu besagtem Kyrill, der sich noch immer auf seinem Barhocker fläzte und noch nicht einmal den Anstand besaß, zumindest ein Anzeichen von Schuld erkennen zu lassen. Stattdessen musterte er sie mit einem zufriedenen, selbstgefälligen Grinsen, das Elli ihm ab liebsten aus dem Gesicht geschlagen hätte.
Wenn sie richtig verstanden hatte, so war Kyrill in keiner Weise am Cleopatra beteiligt. Er war nichts weiter als ein alter Schulfreund von Eddy, der sich im Cleopatra die Zeit vertrieben und sich für den Besitzer des Lokals ausgegeben hatte.
Elli spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Tausend Gedanken rasten ihr gleichzeitig durch den Kopf. Es war, als könnte sie sich nicht für einen Gedanken entscheiden, als könne sie sich nicht dafür entscheiden, welchen Gedanken sie weiterverfolgen wollte.
Elli presste ihre Hand an die Schläfe. Sie unterdrückte ein tiefes Stöhnen. Man hatte sie zum Narren gehalten! Kyrill, der vermeintliche Eddy, hatte sich blendend auf ihre Kosten amüsiert! Er hatte sie aufs tiefste blamiert!
Das nächste, was Elli wusste, war dass sie sich überstürzt einen Weg aus dem Cleopatra suchte, sich an Tischen und Stühlen vorbeizwängte, wobei sie nur ein Ziel vor den Augen hatte: den Ausgang.
Doch weit kam sie nicht.
Sie hörte Eddy, der ihr etwas Undeutliches hinterherrief. Doch es war Kyrill, der sie einholte. Als Kyrills Hand plötzlich ihren Oberarm packte, schrie Elli entsetzt auf. Im nächsten Moment wurde sie herumgewirbelt, so kraftvoll, dass sie direkt gegen Kyrills Brust prallte. Ein Gefühl, das ihr bereits vertraut war. Sekundenlang hielt sie inne, doch dann hämmerte sie wütend auf Kyrills Brust ein, zahlte ihm ihre Demütigung mit harten Fäusten heim.
Kyrill liess sie einfach gewähren, was Ellis Zorn nur noch steigerte. Er murmelte bloss etwas, das wie ein “wow” klang. Erst seine Worte brachten Elli wieder zur Vernunft.
“Glaubst du, so kriegst du den Job?”
Erhitzt blickte sie zu ihm auf. “Sie elender Lügner. Sie haben mich hinters Licht geführt! Sie haben sich prächtig amüsiert, nicht wahr? Wahrscheinlich haben Sie gedacht, was für ein dumme, einfältige….”
Ihre Stimme brach. Plötzlich standen ihr Tränen in den Augen. Elli senkte den Kopf, blinzelte heftig.
Kyrill legte ihr eine Hand unters Kinn, zwang sie, zu ihm aufzusehen. “Süsse, alles, was ich getan habe, war nur zu deinem Besten.”
Elli schüttelte nur den Kopf. Sie wagte nicht zu sprechen, aus Angst, ihre Stimme würde brechen. Sie hatte sich solche Mühe gegeben, hatte sich so eifrig um den Job bemüht, den sie so dringend brauchte und so heftig verabscheute. Sie hatte alles gegeben, was sie hatte. Und wozu? Um zu erfahren, dass man sie zum Narren gehalten hatte!
“Hör mir zu, Süsse. Ich mache dir ein Angebot.”
Diese Worte Kyrills wischten Ellis Gefühlsregungen schlagartig beiseite.
“Was?”
“Du hast richtig gehört. Warum arbeitest du statt für Eddy nicht einfach für mich?”
Elli erzitterte vor Zorn.
“Und was soll ich dabei tun? Nackt servieren?
Kyrill schmunzelte. “So ungefähr.”
Er beugte sich zu ihr hinunter. Seine Lippen an ihrem Ohr flüsterte er: “Eine Nacht nackt in meinem Bett.”
Elli schnappte nach Luft. Sie wich vor ihm zurück, als hätte sie sich an ihm verbrannt. Ihre Hand ballte sich zur Faust.
“Sie sind verrückt!”
“Nach einer Frau, vielleicht, ja.” Er zwinkerte ihr zu.
“Machen Sie Ihrem Kollegen immer solche Konkurrenz?”, rief Elli erbost aus.
Kyrill lachte. “Du bist eine Ausnahme. Du reizt mich besonders.”
“Ich werde mich nie auf so was einlassen!”
“Oh, nein? Du nutzt dein Talent lieber um barbusig zu kellnern? Wie du willst. Falls du es dir doch noch anders überlegst- meine Adresse ist Tannenweg sechs.”
Elli verpasste Kyrill eine kräftige Ohrfeige. Daraufhin gab er sie abrupt frei und Elli stürmte zum Ausgang des Cleopatra. Noch bevor sie die Tür öffnen konnte, holte Kyrills Stimme sie erneut ein.
“Oh, Eleonor?”
Elli wusste nicht, weshalb sie innehielt, was sie dazu veranlasste, einen Blick über die Schulter zurück zu werfen.
“Da du ja offensichtlich Geldsorgen hast- ich bezahle gut, Süsse. Sehr gut.”
Elli erbebte vor Zorn. Da nannte Kyrill
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