VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST
ihre Träume, Drax’ Hände auf ihrer Haut tausendmal erregender. Wie viel intensiver würde sie wohl empfinden, wenn sie die Augen schloss? Doch sie konnte es nicht ertragen, ihn nicht anzusehen, wollte sehen, wie seine Hände sie streichelten. Sie wollte, dass er sie berührte, überall … sie sehnte sich so danach. Sehnte sich danach, ihn zu berühren.
Sie beugte sich vor, bis ihr Haar wie ein seidiger Schleier um ihr Gesicht hing und auf seine Brust fiel, doch erkonnte sie genau ansehen. Sie berührte ihn wie keine Frau zuvor, leidenschaftlich und dennoch unsicher, so als ob alles neu für sie sei und sie eher ihren Instinkten folgte als sich auf ihre Erfahrung berief. Als ihre Finger sich um den Beweis seiner männlichen Erregung legten, spürte er, wie sie zögerte. Sie sah ihn abwartend an, so als brauche sie seine Zustimmung, und als er ihr diese mit einem Blick gab, wuchs ihr Mut – und ihre Erregung. Als ob sie eine unstillbare Sehnsucht nach ihm antrieb, als ob sie unbedingt mehr von ihm erfahren wollte.
Ihre Mundwinkel hatten sich zu einem verträumten Lächeln verzogen, ein Zauber hing in der Luft, den Drax nahezu schmecken konnte. Nichts, was er je erlebt hatte, kam dem hier gleich. Mit welchem wunderbaren magischen Bann sie ihn auch belegt haben mochte, er konnte sich nicht davon befreien und wollte es auch gar nicht.
Er griff nach ihr, seine Finger gruben sich in ihre Hüften, und er hob sie leicht an, doch da spürte er ihr unsicheres Zögern.
Sadie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, ihre Stimme klang heiser und bebte ein wenig, als sie flüsternd stammelte: „Ich bin noch … Ich habe noch nie … Sollten wir nicht …“
Er war so erregt, das rasende Verlangen wollte nicht mehr warten. „Sollten wir nicht was?“, fragte er rau.
„Du weißt schon … einen Schutz benutzen. Wegen der Gesundheit und …“ Sie wurde rot, spürte das Brennen auf den Wangen. „… und damit ich nicht … ich meine … Es tut mir leid“, sagte sie schlicht, „ich habe das hier noch nie getan.“
Wie konnte er solche Wut verspüren und trotzdem nach ihr verlangen? Er schob sie von sich und setzte sich in dem großen Bett auf.
„Was soll das jetzt?“, knurrte er. „Wir beide wissen doch,dass das gelogen ist. Keine Frau in deinem Alter hat das hier noch nie getan“, äffte er sie unbarmherzig nach. „Ich würde dir nicht einmal glauben, selbst wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie du deinem Galan dort in der Lobby erlaubt hast, dich überall anzutatschen.“
„Mein Galan? Ich habe ihm überhaupt nichts erlaubt!“ Wie konnte er so mit ihr reden, nachdem sie soeben eine solche Intimität miteinander erlebt hatten? Sadie war fassungslos. „Nur zu deiner Information – selbst wenn du es nicht glauben wirst, und es ist offensichtlich, dass du mir gar nicht glauben willst …“ Ihre Stimme begann zu schwanken, doch sie nahm sich angestrengt zusammen. „Er hat mich gepackt und nicht losgelassen. Und er ist nicht mein Liebhaber. War es nie. Aus diesem Grund hat er es ja getan. Aus Rache. Das hat er selbst gesagt.“
Selbst jetzt, da sie die Ablehnung in Drax’ Stimme hörte und die Zurückweisung in seinen Augen sah, konnte sie noch immer nicht ganz begreifen, was hier geschah. Sie hörte die Emotionen in der eigenen Stimme, und sie musste ihre Tränen unterdrücken, während sie sich gegen den Vorwurf verteidigte. Wie hatte sich das Blatt so abrupt wenden können? Verloren Männer deshalb also so schnell das Interesse an einer Frau, sobald sie mit ihr im Bett waren? Weil sie sich auf einen angeblichen Makel konzentrierten, anstatt offen und ehrlich zu sein? Drax hatte die Intimität zwischen ihnen völlig vergessen, während sie noch immer darin gefangen war. Ihr Verstand und ihre Gefühle mühten sich, die verletzenden Worte zu verarbeiten, doch ihrem Körper war das gleich, er verlangte noch immer nach mehr. Im Moment waren Schock und Verständnislosigkeit noch zu groß, um den Schmerz zu fühlen, auch wenn sie wusste, dass der Schmerz unabwendbar kommen würde.
Sadie war nicht die, die sie vorgab zu sein. Nein, das war unmöglich. Und dennoch … da lag etwas in ihremBlick, das Drax beschämte. Und sein Körper erinnerte ihn daran, wie unschuldig und unerfahren ihre Liebkosungen gewesen waren. Unschuldig?, fragte er sich beißend. So, wie sie sich verhalten hatte? Sie hatte ihm Verlangen und Sehnsucht gezeigt, oh ja, aber darin hatte keinerlei Erfahrung oder
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