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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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heute Abend nicht noch einmal. Ich habe keine Lust, morgen früh herauszufinden, dass du ein Dorf niedergebrannt hast, während ich schlief. «
    Ich hatte mehrere Antworten parat, und alle waren schlagfertig und bissig, aber ich behielt sie für mich und stand vom Bett auf. An der Tür blieb Aiden stehen und warf einen Blick in den leeren Flur.
    » Was deiner Mutter zugestoßen ist, war nicht deine Schuld, Alex. Es wird dich nur behindern, wenn du dir solche Schuldgefühle auflädst. Das nutzt dir rein gar nichts. Hast du verstanden? «
    » Ja « , sagte ich, eine Lüge.
    Gern hätte ich geglaubt, dass Aiden die Wahrheit sagte, wusste aber, dass es nicht stimmte. Hätte ich Kontakt zum Covenant aufgenommen, wäre Mom noch am Leben gewesen. In gewisser Weise hatte Lea also schon recht.
    Ich war schuld am Tod meiner Mutter.

5. Kapitel

    D er nächste Tag war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit– so früh aufstehen, dass ich überhaupt noch nicht denken konnte, und Sachen anziehen, in denen ich mir Prügel abholen würde. Diesmal allerdings war einiges anders als sonst.
    Zum Beispiel machte mir Aidens Anblick klar, dass er kaum Gemeinsamkeiten mit den Trainern von früher hatte. Sie waren Wächter oder Gardisten gewesen, die im Dienst verletzt worden waren, oder hatten lieber eine ruhige Kugel geschoben. Damals hatte ich irgendwie immer Trainer gehabt, die entweder steinalt oder einfach nur langweilig waren.
    Mit denen ließ sich Aiden nicht vergleichen.
    Er trug eine ähnliche Trainingshose, wie ich sie aus der Vorratskammer gestohlen hatte, aber während ich ein schlichtes weißes Shirt angezogen hatte, trug er ein Tanktop. Junge, Junge, er konnte mit seinen Armen aber auch wirklich angeben! Seine Haut war nicht schlaff, er war alles andere als langweilig, und er war tatsächlich dort draußen unterwegs und jagte Daimonen.
    Aber eins hatte er mit meinen alten Trainern gemeinsam. In dem Moment, als ich die Trainingshalle betrat, war er ganz Profi. Wie er mich durch mehrere Aufwärmübungen hetzte und mir sämtliche Matten auszurollen befahl, ahnte ich schon, dass ich abends Muskelkater haben würde.
    » Was weißt du noch von deiner vorherigen Ausbildung? «
    Ich sah mich um und entdeckte Gegenstände, die mir drei Jahre lang nicht unter die Augen gekommen waren– Trainingsmatten, um Stürze abzumildern, Dummys mit Haut, die sich echt anfühlte, und Erste-Hilfe-Kästen in jeder Ecke. Für gewöhnlich floss beim Training irgendwann einmal Blut. Aber am stärksten interessierte mich die am weitesten entlegene Wand. Daran hingen gefährlich aussehende Messer, und ich war nie so weit gekommen, damit zu trainieren.
    » Das Übliche: der Kram aus den Lehrbüchern, Angriffstraining, Tritt- und Schlagtechniken. « Ich hielt geradewegs auf die Waffenwand zu– es war wie ein Zwang.
    » Also nicht viel. «
    Ich griff nach einem der schmalen Titandolche, mit denen für gewöhnlich die Wächter bewaffnet waren, und nickte. » Mit den guten Sachen fing es gerade erst… «
    Aiden nahm mir den Dolch aus der Hand und hängte ihn wieder an die Wand. Ehrfürchtig verweilten seine Finger über der Klinge. » Du hast dir noch nicht das Recht verdient, diese Waffen zu berühren, und vor allem dieses Teil nicht. «
    Zuerst dachte ich, er mache einen Scherz, aber sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass ihm total ernst war. » Warum? «
    Er gab keine Antwort.
    Irgendwie hätte ich die Waffe gern noch einmal angefasst, zog aber die Hand zurück und trat von der Wand weg. » Ich war in allen Fächern gut. Ich konnte fest zuschlagen, treten und schneller rennen als alle anderen in meiner Klasse. «
    Er kehrte in die Mitte des Raums zurück und stemmte die Hände in die schmalen Hüften. » Also nicht viel « , wiederholte er.
    Mein Blick folgte ihm. » So könnte man es ausdrücken. «
    » Du solltest dich an diese Umgebung gewöhnen. Wir werden täglich acht Stunden hier verbringen. «
    » Du machst Witze, oder? «
    Er wirkte nicht belustigt. » Weiter den Gang entlang liegt ein Kraftraum. Du solltest ihn… häufig aufsuchen. «
    Mir klappte die Kinnlade herunter.
    Aiden warf mir einen ausdruckslosen Blick zu. » Du bist viel zu mager. Du musst Gewicht und Muskeln zulegen. « Er streckte die Hand aus und tippte auf meinen dünnen Arm. » Schnelligkeit und Kraft besitzt du von Natur aus. Aber momentan könnte es ein Zehnjähriger mit dir aufnehmen. «
    Ich schloss den Mund. Da hatte er nicht ganz unrecht. Heute Morgen hatte ich zwei

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