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Verbrechen im Rampenlicht

Verbrechen im Rampenlicht

Titel: Verbrechen im Rampenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wirklich eine TV-Show war, hatte er nichts zu befürchten. Möglicherweise
war der Polizeiwagen im Auftrag von der Stardust GmbH hier, um für die
nötige Spannung zu sorgen.
    Tim lauschte in die Dunkelheit.
Seine Taschenlampe hatte er ausgeschaltet. Der Wagen fuhr für kurze Zeit
langsamer, dann setzte er seinen Weg fort. Der TKKG-Häuptling atmete auf. Jetzt
musste er nur noch einen sicheren Weg aus der Halle suchen. Die Lösung fand er
im Regal mit dem Bergsteiger-Zubehör. »Bingo!« Er grinste zufrieden. Celine und
Michael hatten zum Glück nicht alle Seile mitgenommen. Fünf Minuten später ließ
sich Tim aus dem Fenster hinab. Er beeilte sich, zu seinem Fahrrad zu kommen.
Von Max und den anderen war weit und breit nichts zu sehen. Sie hatten sich
einfach aus dem Staub gemacht.
    Tim fuhr allein zum Internat
zurück. Er stieg wieder über den Zaun, schlich über den dunklen Hof und
kletterte schließlich hoch zum Adlernest. Erschöpft streifte er gerade seine
Schuhe ab, als das Licht anging.
    »Tim?« Klößchen sah seinen
Freund besorgt an.
    »Alles in Ordnung, Klößchen.
Ich habe den Auftrag erledigt.«
    »Nichts ist in Ordnung«,
Klößchen sah betreten zu Boden. »Jemand muss dich verpetzt haben. Dr.
Brandkörner kam eben rein und hat nach dir gefragt. Er hat mir nicht geglaubt,
dass du dir nur einen Tee machst. Ich fürchte, das gibt Ärger.«
    »So ein Mist!« Tim warf sich
auf sein Bett. »Ich wette, das war Moleske.«
    »Er hat so viel Ehrgefühl wie
eine Erdnuss in der Mikrowelle, ach, was sag ich: Eine Erdnuss in einer
Allergiker-Schokolade!«, schimpfte Klößchen.
    »Morgen werde ich ihn mir
vorknöpfen!« Tim streckte sich aus und gähnte. »Aber jetzt will ich noch eine
Mütze Schlaf abbekommen. Wir schreiben gleich in der Zweiten einen Mathetest!«
    »Sag das nicht so laut!«
Klößchen erschauderte. »Sonst bekomme ich noch Albträume.«
     
    »Und dann hat er dich auch noch
verpetzt?«, fragte Gaby am nächsten Tag beim gemeinsamen Mittagessen im
Internat.
    »Ich gehe mal davon aus, dass
er es war«, sagte Tim. »Und natürlich gab es mächtig Stress beim Direx. Ich
muss heute Nachmittag sämtliche Schulklos putzen.«
    »Da könnte einem glatt der
Appetit vergehen. Aber nur theoretisch«, sagte Klößchen, der gerade sein
Tablett auf den Tisch stellte. »Praktischerweise gibt es heute Chinesisch.
Schweinefleisch süß-sauer, und das steht auf meiner Leibspeisen-Liste auf Platz
sechzehn... oder war es sogar fünfzehn?«
    »Seht nur, wie Moleske grinst.
Dieser Schuft!« Gaby deutete zur Essenausgabe, wo Max sichtlich zufrieden auf
sein Mittagessen wartete.
    »Ich hätte nicht übel Lust, die
Sache mit ihm zu regeln!«, knurrte Tim.
    »Gewalt ist das Mittel des
geistig Minderbemittelten«, meinte Karl.
    »Keine Sorge, ich will mir
nicht schon wieder Ärger einfangen. Aber etwas Rache muss sein. Einen
Mitschüler zu verpetzen ist wirklich schlechter Stil.«
    »Was hast du vor, Tim?«
    Tim deutete auf die
Sambal-Oelek-Flasche. Die scharfe Soße aus roten Chilischoten wurde regelmäßig
auf die Tische gestellt, doch kaum jemand traute sich, mehr davon zu nehmen.
Das Zeug brannte schon in kleinen Mengen heißer als ein Großfeuer. Er wandte
sich an Karl, der außen am Tisch saß. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    In diesem Moment trug Max sein
Tablett an ihnen vorbei.
    »He!« Tim baute sich vor ihm
auf.
    »Was willst du, du Verlierer?
Musst du nicht die Schulklos schrubben?«
    »Das habe ich dir zu verdanken,
Moleske!«, zischte Tim.
    Max antwortete nicht, aber ein
vielsagendes Lächeln trat auf sein Gesicht.
    »Dafür wirst du büßen.«
    »Willst du dich mit mir anlegen?«
Achtlos knallte Max sein Tablett auf den Tisch und hob die Fäuste. »Nur zu,
Carsten. Wollen wir doch mal sehen, was du wirklich draufhast.«
    Tim sah aus den Augenwinkeln,
wie Karl eine schnelle Armbewegung vollführte. »Weißt du Max,« sagte er ruhig.
»Ich habe es nicht nötig Gewalt anzuwenden. Wie heißt es so schön: Der Klügere
gibt nach.«
    »Der Waschlappen gibt nach«,
höhnte Max. »Oder das Kaugummi! Feigling!« Er packte sein Tablett und bahnte
sich den Weg zum Nachbartisch.
    »Karl, das war viel zu viel!«,
sagte Gaby, als Max außer Hörweite war.
    Tim warf einen Blick auf die
Flasche, die fast leer war.
    »Das wird er schon verkraften«,
wandte Karl ein.
    Sie drehten sich zu dem Tisch
um, an dem Max gerade Platz nahm. Er schnappte sich die Sambal-Oelek-Flasche, die
vor ihm stand und tröpfelte deutlich

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