Verdacht auf Mord
kurz vor Mittag, und es herrschte wenig Verkehr. Claes Claesson hatte gerade wieder Gas gegeben, nachdem er sich in der Kurve bei Bosjökloster ordentlich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten hatte. Auf der einen Seite lag auf einem hügeligen Areal ein Golfplatz, auf der anderen Seite ein idyllischer Buchenwald.
Er nahm seine Sonnenbrille aus dem Handschuhfach, da ihn die tief stehende Septembersonne blendete und vielleicht auch der einzigartige Anblick, der einen starken Kontrast zu der Düsternis der vergangenen vierundzwanzig Stunden bildete.
Ein falscher Arzt. Wie hatte er es nur wagen können?
Aber er hatte Cecilia beschützt. Sie täte ihm leid, hatte er gesagt. Plötzlich hatte dieses Mitgefühl für andere, verletzte Menschen durch die Frustration und die wahnsinnige Wut hindurchgeschimmert.
»Was wollte er eigentlich?«, fragte Veronika.
»Weiß nicht. Liebe, vielleicht.«
»Um Liebe kann man nicht bitten. Man kann sie sich auch nicht einfach nehmen.«
»Nein.«
»Man kann sie auch noch viel weniger fordern. Sie ist ein Geschenk.«
Aber eines, das nicht allen vergönnt ist, dachte er. Nicht einmal allen Kindern.
Er stellte das Auto auf dem Parkplatz ab. Ein Naturpark mit einem kleinen Café und einem Minigolfplatz, der unter dem sanften Schatten der Buchen noch geöffnet zu sein schien. Tiere gab es auch. Vögel, Schweine und Ziegen. Am Vortag war ihm nichts davon aufgefallen.
Sie waren eine Stunde zu früh dran und hatten gerade erst gegessen. Die Fahrt von Lund hatte eine knappe Dreiviertelstunde gedauert. Er kaufte zwei Eis, Veronika wollte keins. Dann ging er mit Klara zu den Tieren.
Sie betrachteten ein paar träge Schweine, die in der Sonne lagen. Claes legte Veronika seinen Arm um die Schultern und zog sie an sich. Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass der richtige Augenblick gekommen sei.
Und erzählte es ihm.
Claes glaubte erst, sich verhört zu haben.
»Warum hast du mir das nicht schon früher erzählt?«
Sie schluckte.
»Irgendwie kam ich nicht dazu …«
»Du kamst nicht dazu? Bist du nicht ganz bei Trost?«
Sie hörte, dass er eigentlich nicht böse war.
Er hörte, dass er wie ein Idiot klang.
Eine endlose Minute lang maßen sich ihre Blicke, dann brachen sie gleichzeitig, wie auf ein Kommando, in Gelächter aus.
Dank
V iele haben mir geholfen, trotzdem können sich Fehler eingeschlichen haben. Die habe ich natürlich ganz allein zu verantworten!
Professor Måns Magnusson von der HNO-Klinik in Lund hat mir bereitwillig seine Kenntnisse der Symptomatologie sowie der Diagnose und Behandlung von Patienten mit Akustikusneurinom vermittelt. Dieser Hintergrund war für die Geschichte notwendig. Dozent Carl Henrik Nordström von der Neurochirurgie in Lund hat mir großzügigerweise erläutert, wie Patienten mit Hirntrauma behandelt werden. Die Einsichten über den langen Weg zurück, die Rehabilitierung nach Schädelverletzungen habe ich vielen Mitarbeitern der Klinik in Orup zu verdanken. Dort wurde ich an einem strahlenden Frühlingstag herzlich empfangen. Mein besonderer Dank gilt der Chefärztin Brita Edholm, der Ergotherapeutin Elna Tykesson-Jansson, der Krankengymnastin Hanna Johansson, der Neuropsychologin Lena Wenhov und last, but not least der Krankenschwester Helén Fagerlind-Nilsson, die meine Mentorin wurde und mir das Turmzimmer zur Verfügung stellte.
Ich bedanke mich auch bei dem Gerichtsmediziner Peter Krantz dafür, dass er sich immer Zeit nimmt, wenn ich ihn anrufe.
Während der Entstehung aller meiner Bücher habe ich mich der Polizei vorsichtig auf verschiedene Art und Weise genähert. Ohne den Kriminaltechniker Lars Henriksson aus Helsingborg wäre ich jedoch nicht weit gekommen. Kriminalinspektor Jerker Lefèvre aus Lund und ich haben viele Jahre lang auf einem anderen Gebiet zusammengearbeitet, aber dieses Mal habe ich mir von ihm auch beim Schreiben helfen lassen.
Ich freue mich besonders über meine beiden Leserinnen Maria Ploman und Eva Andersson, die meine Arbeit begeistert begleitet und mir wertvolle Hinweise gegeben haben.
Mit großer Zuneigung denke ich auch an meine Lektorin Katarina Ehnmark Lundquist und meine Verlegerin Charlotte Aquilonius, die beide nicht nur ausgesprochene Profis sind, sondern mir auch immer Mut gemacht haben.
Als Letztes: Danke, Peter, für die Unterstützung und für das gute Essen!
KARIN WAHLBERG
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