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Verdammt

Verdammt

Titel: Verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cast , Alyson Noël , Kelley Armstrong , Richelle Mead , Francesca Lia Block
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Bruder und Schwester. Er liebte sie, aber sie war nicht in ihn verliebt. Bis jetzt hatte sie geglaubt, das spiele keine Rolle, solange sie ihn gernhatte. Doch jetzt merkte sie, dass das sehr wohl eine Rolle spielte. Liebe musste mehr sein, als den anderen nur gernzuhaben. Sie wollte ihn nicht unglücklich machen, aber sie wollte es auch nicht bereuen, die Chance verpasst zu haben, mit jemandem zusammen zu sein, der tatsächlich mit ihr zusammen sein wollte und nicht nur daran interessiert war, was sie ihm Gutes tun konnte. Eric hatte Recht damit gehabt, dass sie sich immer um andere kümmerte. Aber jetzt würde sie ausnahmsweise einmal das tun, was sie wollte.
    »Wir reden mit ihnen«, wiederholte sie.
    Er legte seine Hand in ihre und führte sie aus der Höhle, so weit wie möglich von der Felskante entfernt. Sie hatte das Gefühl, es ging weniger um Sicherheit als vielmehr darum, dass sie Dennis’ Leiche nicht sah. Der Weg zurück zum Haus war ein Trampelpfad, was erklärte, warum Eric und Dennis es hier herauf geschafft hatten.
    Auf halbem Weg blieb Eric plötzlich stehen und starrte sie ehrfürchtig an.
    »Was ist denn?«, fragte sie.
    »Deine Haare. Selbst im Mondlicht leuchten sie wie Sonnenstrahlen. Ich müsste nie wieder aus dem Haus gehen, wenn ich mit dir zusammen wäre.«
    Sie zog ihn weiter. »Ich glaube, du hast dir bei deinem heldenhaften Kampf den Kopf angeschlagen.«

    »Du warst die Heldenhafte«, widersprach Eric, während er um eine felsige Kurve bog. »Das erinnert mich an die Geschichten aus Russland, die mir meine Großmutter immer erzählt hat. Kennst du welche davon? Vasilisa die Tapfere?«
    »Nö. Meine Familie stammt aus Rumänien. Nie von einer Vasilisa gehört.« Rhea hob den Kopf und blickte nachdenklich gen Himmel. »Aber irgendwie gefällt mir der Name.«

ALYSON NOËL
Erweck mich zu neuem Leben

Eins
    Denn die Toten reiten schnell.
    Bram Stoker
     
    Ich bleibe stehen.
    Trotz der wogenden Menschenmassen um mich herum, die mir ihre Taschen ins Kreuz rammen und halblaut vor sich hin fluchen, rühre ich mich nicht vom Fleck, sondern bleibe wie angewurzelt stehen und betrachte einen Augenblick lang die Flughafenhalle. Von dem schmutzigen Fliesenfußboden, der von seinem ursprünglichen Weiß so weit entfernt ist, dass er nie wieder dorthin zurückkehren wird, bis hin zu den deprimierenden beigen Wänden, auf denen grelle schwarze Schilder mit gelben Pfeilen zu wichtigen Zielen wie Toiletten, Taxistand und Bushaltestelle weisen. Ich rücke den Riemen der kleinen Tasche mit Kunstutensilien zurecht, die ich bei mir trage, und frage mich, wo die anderen aus meiner Gruppe abgeblieben sind – ob sie sich irgendwie verlaufen haben, ob sie, verwirrt von den Schildern, kehrtgemacht haben und in die falsche Richtung losmarschiert sind. Ich meine, ich kann doch nicht die Einzige sein, die es bis hierher geschafft hat – oder doch?
    Die Menge schiebt sich immer weiter voran, bis sie
schließlich dünner wird, und nur noch ich und er dastehen  – Monsieur Gruseltyp mit der karierten Hose, den seltsamen Schuhen und dem ausgebeulten Pullover. Oder, nachdem ich ja in England bin, sollte ich wohl besser Sir Gruseltyp sagen. Da er ein Schild in die Höhe hält, auf dem SUNDERLAND MANOR KUNSTAKADEMIE steht, weiß ich, dass er gekommen ist, um mich abzuholen.
    Ich gehe auf ihn zu und bemühe mich nach Kräften, das übertrieben verliebte Pärchen vor mir zu ignorieren – wie sie sich streicheln, sich in die Augen schauen und sich küssen, als wäre es das erste Mal – obwohl es, einem von beiden noch unbekannt, auch ihr letztes Mal sein könnte. Schmerzlich werde ich mir des kleinen, vertrauten Knäuels Zynismus in meiner Magengrube bewusst, das ich nach dem Menschen, der es dorthin befördert hat, Jake genannt habe. Ich muss daran denken, wie wir auch einmal so waren, uns ebenso gestreichelt und geküsst haben, bis Jake eines Morgens aufwachte und beschloss, von nun an lieber meine beste Freundin Tiffany zu streicheln und zu küssen.
    »Sunderland Manor?«, fragt der Gruseltyp mit einem so starken Akzent, dass ich einen Moment brauche, um zu begreifen, dass er Englisch spricht.
    »Yeah, okay, ich meine, ja, das bin ich.« Ich schüttele den Kopf und tue mich genauso schwer mit der Landessprache. »Ich bin – äh – Studentin von Sunderland Manor«, sage ich und nicke eifrig.
    »Sind das alle?«
    Achselzuckend sehe ich mich um und weiß nicht, was ich ihm antworten soll. Mir ist unbegreiflich,

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