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Verdammt

Verdammt

Titel: Verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cast , Alyson Noël , Kelley Armstrong , Richelle Mead , Francesca Lia Block
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die hier das Sagen hat. All das hier, alles, was du siehst, die beiden eingeschlossen« – er zeigt auf die Bediensteten hinter sich – »hängt einzig und allein von dir ab und
von deiner Bereitschaft, dich ihren Plänen zu unterwerfen.«
    Er hat kaum zu Ende gesprochen, als Camellia/Violet hinter ihm angelaufen kommt und mir tief in die Augen schaut. »Machen Sie es uns nicht kaputt – bitte! Wir wollen nur das Beste für das Haus. Das war seit jeher unser einziger Wunsch. Und sehen Sie nur! Sehen Sie doch, wie schön es wieder geworden ist! Sie gehören hierher, Miss Lily – das ist Ihr Zuhause, und wir leben, um Ihnen und Master Lucian zu dienen!«
    Ich schaue zwischen ihr und Lucian, dem Mann aus meinen Träumen, hin und her. Er braucht mich.
    Er zittert wie Espenlaub, ist völlig entkräftet und kann nicht mehr sprechen. Er ist weder tot noch lebendig, sondern gefangen in einer Art Vorhölle.
    Ich weiß nur eines: Dies ist meine Pflicht, mein Daseinsgrund. Meine Verbindung zu diesem Haus ist real, daran hege ich keinen Zweifel. Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt, so zufrieden, so glücklich darüber, mich einfach nur in diesem alten Gemäuer aufzuhalten. Außerdem ist es, wie Bram sagte: Sie sind auf mich angewiesen.
    Ich höre Brams Stimme an meinem Ohr, sein eindringliches Flüstern. »Pass auf, Dani, ich weiß, dass du daheim mit einigen Problemen zu kämpfen hast, das ist mir völlig klar. Trotzdem kommst du mir nicht wie eine potenzielle Selbstmörderin vor. Aber hey, falls ich mich irre, dann vergiss mein Gerede, geh einfach hin und küss ihn, dann müsste es klappen.«
    Ich sehe mich um, verärgert von seinen ständigen Einmischungen und begierig, mein Schicksal weiter zu verfolgen.

    »Auch wenn er lebendig wirkt – zumindest steht er aufrecht da und ist sichtbar –, braucht er, um richtig lebendig zu werden, deine Seele. Und um die zu kriegen, wird er dich küssen und sie dir regelrecht aus dem Leib saugen, dir das Leben entreißen und die Überreste dann ausspucken, damit er nicht die Bürde all dessen tragen muss, was dazu gehört. Er wird von dir nicht mehr als eine leere Hülle zurücklassen, die er vielleicht in einer Kiste an deine Heimatadresse schickt oder auch nicht, damit dein armer Dad dich beerdigen kann. Ehrlich, Dani, das ist nicht einfach nur der Stoff für einen Horrorfilm – denn in diesem Fall ist es real. Siehst du das rote Leuchten, das aus seiner Brust kommt? Das ist die Leere, die er füllen muss. Willst du das? Seine Seelenspenderin sein?«
    Ich schlucke schwer und wende mich dem Mann aus meinen Träumen zu, dem Mann, dem zu helfen ich versprochen habe. Doch dann sehe ich nach hinten zu Bram, einem echten Menschen aus Fleisch und Blut, der wiederum lediglich mir zu helfen versucht, indem er mich davon abhält, etwas Gefährliches zu tun, das womöglich nicht gut ausgeht – und ich treffe meine Wahl.
    Ich höre Camellia entsetzt hinter mir aufschreien, als ich mich von Lucian losmache und auf Bram zulaufe.
    Seine Arme umfangen mich, und er drückt seine Lippen auf meine. Sie fühlen sich so vertraut an, dass mein Kopf von Erinnerungen überflutet wird, die weit über meine Zeit hinaus zurückreichen.
    Er lässt die Lippen über mein Gesicht wandern, ehe er sich den Weg zu der Stelle unter meinem Ohr bahnt und mein Haar beiseitestreicht. »Jetzt ist es für immer«, flüstert er und gräbt seine Reißzähne in mein Fleisch.

Sieben
    Wir liebten mit einer Liebe,
die mehr war als Liebe.
    Edgar Allan Poe
     
    Als ich aufwache, beugt sich Bram über mich, sauber, mit frisch gewaschenen Haaren und neuen Sachen, und sieht mich liebevoll an. »Tut mir leid, Lily. Ich wollte dich nicht so überrumpeln.«
    »Ich heiße nicht Lily«, murmele ich und setze mich mühsam auf, obwohl ich viel zu schwach bin, um auch nur den Kopf zu heben.
    »Tja, früher schon.« Lächelnd streichelt er mir mit einem Finger über die Wange. »Aber wenn es dir lieber ist, nenne ich dich Dani – oder von mir aus auch ganz anders. Wir haben eine ganze Ewigkeit, um alles zu klären, wir müssen nichts überstürzen.«
    Ich sehe ihn an und blicke in Augen, die genau wie die Lucians aussehen, und frage mich, wie ich mich so habe täuschen können.
    Ich begreife, dass meine Gedanken nicht mehr privat sind und es die ganze Zeit nicht gewesen sind, als er sagt: »Hast du nicht. Du hast weder etwas falsch verstanden noch eine falsche Wahl getroffen. Fakt ist, Lily-Dani,
du hast die gleiche Wahl

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