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Verdammt

Verdammt

Titel: Verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cast , Alyson Noël , Kelley Armstrong , Richelle Mead , Francesca Lia Block
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getroffen wie zuvor. Vor über hundert Jahren. Und offenbar ist Lucian nie darüber hinweggekommen.« Er schüttelt den Kopf. »Aber ich garantiere dir, dass er jetzt darüber hinweggekommen ist. Ich fürchte, mein Bruder wird nicht mehr so schnell hier aufkreuzen.«
    »Dein Bruder«, flüstere ich und fasse mir hastig an den Hals, während ich mich frage, was entsetzlicher ist – die zwei Paare von Bisswunden oder die Tatsache, dass ich nicht mehr atme.
    »Hör mal zu.« Er setzt sich aufs Sofa und nimmt meine Hand. »Das Einzige, worüber ich dich belogen habe, war deine Verbindung zu diesem Haus.« Er hält inne und sieht mir in die Augen. »Na ja, das und das Bild. Ich habe es vor über hundert Jahren gemalt, und du hast das von mir direkt daneben gemalt, aber alles andere war wahr.«
    »Wie kann ich es gemalt haben, obwohl ich doch erst siebzehn bin?«, wende ich kläglich ein, denn seine Worte ergeben für mich überhaupt keinen Sinn, auch wenn ich tief in meinem Inneren weiß, dass sie wahr sind.
    »Ich habe lange gebraucht, um dich zu finden«, fährt er fort. »Habe den Quatsch mit der Wiedergeburt schon vor Jahren aufgegeben. Aber dann, als ich von der Restaurierung gehört habe, bin ich hergekommen, um mir selbst ein Bild zu machen, und sowie ich dich gesehen habe, wusste ich es. Und als ich deine Doc Martens gesehen habe, wusste ich es ganz sicher. Du hattest schon immer diesen Hang zur Unabhängigkeit, zur Rebellion, na ja, und den Rest kennst du ja.«
    »Nein«, widerspreche ich mit einer Stimme, die so rau und heiser klingt, als hätte ich sie den ganzen Tag noch
nicht benutzt. »Ich weiß überhaupt nichts. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr atme. Ich glaube, ich habe womöglich jemanden getötet, der schon tot war, und …« Ich schließe die Augen, da ich das Allerschlimmste nicht aussprechen will, und so denke ich es stattdessen: Und ich glaube, ich bin ein Vampir.
    »Du bist ein Vampir.« Er nickt bekräftigend, und das Glitzern in seinen dunklen Augen sagt mir, dass er darüber hocherfreut ist.
    Und war ich auch früher schon ein Vampir – vor hundert Jahren?
    Er schüttelt den Kopf. »Nein. Obwohl Lucian versucht hat, dich zu überrumpeln und dich zu verwandeln, bist du geflüchtet, sowie du entdeckt hattest, dass er es war, nicht ich, der dich neu zu erschaffen suchte. Und in deiner Eile hast du einen Kerzenleuchter umgestoßen, wodurch das Haus komplett abgebrannt und Lucian umgekommen ist. Als ich zurückkam, war nichts mehr zu retten. Du warst weg, Lucian lag unter der Erde, und obwohl sich die Bediensteten an die Hoffnung klammerten, dass er eines Tages deine Rückkehr bewirken könnte, habe ich nie daran geglaubt. Aber zerbrich dir nicht den Kopf über sie – sie schulden Lucian keinen Gehorsam mehr. Jetzt, da sie wissen, dass wir nicht vorhaben wegzugehen, werden sie uns bis in alle Ewigkeit treu dienen.«
    Ich betrachte die Wand, die Möbel und die schweren Vorhänge, die für immer zugezogen sind. Ich versuche, all das zu begreifen, doch es ist ganz schön viel zu verarbeiten.
    »Alles, was du hier siehst, gehört uns, genau wie es seit jeher vorgesehen war. Du gehörst unabdingbar zu diesem
Haus – ohne dich, ohne unsere unendliche Liebe kann es nicht gedeihen, es geht alles zugrunde. So ist es seit dem Augenblick, als du das Haus zum ersten Mal betreten hast – vor über hundert Jahren. Das Haus war dem Verfall nahe, doch allein deine Anwesenheit war genug, um den Prozess in Gang zu bringen, und deine künstlerische Begabung hat es zu neuem Leben erweckt. Und da wusste ich, dass du diejenige bist, auf die ich gewartet habe. Deine Verbindung zu diesem Haus ist ganz real – du gehörst hierher.« Er sieht mich verehrungsvoll an und spricht mit weicher, zärtlicher Stimme weiter. »Ich habe so viele Jahre darauf gewartet, dass du wiederkehrst, Lily-Dani, und selbst wenn Lucian dir die Träume geschickt haben mag, waren du und ich das Liebespaar. Er hat dich zuerst kennengelernt und behauptet, ich hätte dich ihm gestohlen – aber man kann nichts stehlen, was einem von vornherein zugedacht war, oder?« Lächelnd streicht er mir übers Haar. »Ich weiß, dass du dich erinnerst. Ich habe es an deinem Kuss gespürt.«
    »Und was heißt das nun?«, will ich wissen, während ich seine köstlich kühlen Lippen mustere und mich danach sehne, sie erneut zu schmecken.
    Er lächelt breit und zeigt mir seine Zähne, ja, einschließlich der Reißzähne, und gibt mir einen Kuss auf die

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