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Verdammt

Verdammt

Titel: Verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cast , Alyson Noël , Kelley Armstrong , Richelle Mead , Francesca Lia Block
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Kleids, die blasse Hautfläche und habe dabei das Gefühl, als würde ich mich selbst anfassen, und ich weiß, wir sind verbunden.
    Kunst ist Leben. Leben ist Kunst. Das war nie wahrer als in diesem Augenblick.
    Ich trete vor das Bild direkt daneben – das von ihm. Der Rahmen ist vom Feuer versengt, die Plakette fehlt, doch es wundert mich überhaupt nicht, dass das Porträt selbst wieder völlig heil ist – genau, wie es sein soll.
    Ich steige die Treppe hinunter und betrete den Ballsaal, der jetzt ebenfalls völlig wiederhergestellt ist. Die Wände cremeweiß und glänzend und mit goldenen Blättern verziert, die Böden abgeschliffen und poliert und so herrlich
wie einstmals, während Camellia und ein rothaariger Mann, der vermutlich ihr Freund ist, die Köpfe in den Nacken gelegt, mit glückstrahlenden Mienen Walzer tanzen.
    Er wartet in der Ecke – so dunkel und gut aussehend, dass ich wie von Zauberhand zu ihm gezogen werde. Ich zucke zusammen, als seine kühle Berührung mir einen eisigen Blitz durch die Knochen jagt und er meinen Körper dicht an seinen presst. Das rote Leuchten, das aus seiner Brust strömt, zieht mich immer dichter an ihn heran und fleht mich an, ihn zu vollenden.
    Ich streiche ihm durch das dunkle, glänzende Haar, während ich seinen Lippen meinen Hals darbiete. Mit geschlossenen Augen spüre ich, wie seine Zunge über meine Wunde leckt und die aufgeregten, gedämpften Stimmen von Camellia und ihrem Freund mich drängen, mich zu beeilen und die Sache jetzt endlich zu Ende zu bringen.
    »Wir haben so lange auf diesen Augenblick gewartet«, murmelt Camellia, ihren Freund dicht an ihrer Seite. »Und das Warten hat sich gelohnt, fürwahr. Sie sind einfach perfekt, Miss, genauso wie damals. Wir wussten es von dem Moment an, als wir Sie mit dem Wettbewerb hierhergelockt hatten. Oh, beeilen Sie sich doch und küssen Sie ihn! Sie sind der Schlüssel! Ihr ganzes Träumen und Malen – Ihre Gegenwart allein war genug, um die Restaurierung in einem Tempo voranzutreiben, von dem wir nur träumen konnten. Und nun ist es an der Zeit, alles zu vollenden, Miss, und Master Lucian zurückzuholen, damit wir diesem Haus wieder so dienen können wie früher. Nur ein Kuss, Miss, mehr braucht es nicht.«
    Ich drehe mich um. Hat sie gesagt, ich sei der Schlüssel? »Gewiss haben Sie inzwischen bemerkt, dass Sie gerade
Ihr eigenes Kleid tragen und Ihren eigenen Schmuck und dass Sie in dem Herrenhaus wohnen, das stets Ihnen zugedacht war, nicht wahr?« Kopfschüttelnd schnalzt sie mit der Zunge. »Es hat eine Verwechslung gegeben – eine Art Missverständnis – und dann noch das Feuer …« Sie dreht an dem Anhänger um ihren Hals. »Aber zerbrechen sie sich nicht den Kopf, Miss – wir können alles wiederhaben, noch mal ganz von vorn anfangen. Sie brauchen nur Master Lucian zu küssen, und die Vergangenheit ist vergessen.«
    »Jetzt aber schnell«, drängt ihr Freund, dessen dunkle Knopfaugen mich durchdringend anstarren. »Wir warten alle schon sehr lange.«
    Ich drehe mich zu ihm um, Lucian, der still und schweigend dasteht und nichts anderes tun kann, als geduldig darauf zu warten, dass ich anfange. Mein Blut tropft von seinen Lippen und verlockt mich, meine dagegen zu drücken. Ich weiß, das ist alles, was es braucht, alles, was nötig ist, ein inniger Kuss, und ich kann ihn zum Leben erwecken.
    Er stöhnt und umfasst mich fester, so fest, dass ich nicht mehr atmen kann. Sein Mund reibt gegen meinen, zuerst sanft und dann mit mehr Nachdruck, wobei er versucht, mir allmählich die Lippen auseinanderzudrücken …
    Und gerade will ich es tun, gerade will ich mich beugen, da höre ich einen erstickten Schrei und Gepolter, und als ich mich umdrehe, steht Bram hinter mir.
    »Hey, Dani.« Er schiebt sich die total verschmierte Brille die Stirn hinauf und in sein lehmverkrustetes Haar. »Ich verderbe dir ja nur ungern die Schau, die du hier am Laufen hast, aber glaub mir – das überlegst du dir lieber noch mal.«
    Ich schaue zwischen ihm und Lucian hin und her, verblüfft
über ihre Ähnlichkeit – die Kleider, das Haar, selbst ihre dunklen, von dichten Wimpern umstandenen Augen – alles ist gleich, abgesehen davon, dass aus Lucians Mund Dunst strömt und aus Brams Mund Worte.
    »Glaub mir«, sagt er und kommt näher. »Mit diesem Typen willst du garantiert nicht rumknutschen. Erinnerst du dich, wie wir draußen getrennt worden sind? Das war kein Unfall – das waren die.« Er zeigt mit dem

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