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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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Sheridan war das vierte und letzte Teammitglied der schnellen Einsatztruppe. Der junge, energiestrotzende Cowboy von einem Cop schob eigentlich in Salem Dienst. An den Rettungseinsätzen nahm er als Freiwilliger teil. So wie alle anderen auch – ohne Sonderzulage und Überstundenzuschlag.
    Collins’ Handy klingelte. Den Blick aufs Display gerichtet, beantwortete er Brynns Frage. »Ryan müsste jeden Augenblick hier sein. Ich habe ihn gleich um sechs heute Morgen angerufen. Moment, ich muss den Anruf annehmen. Es ist noch mal das Marshal-Büro. Augenblick.« Er trat ein paar Schritte beiseite.
    »Brynn sah die beiden anderen Männer an. »Marshals? Wie in
Auf der Flucht
? Oder in
Con Air
?« Bilder von Tommy Lee Jones und John Cusack schossen ihr durch den Kopf.
    »Extrem gefährlich? Was zum Teufel soll das heißen?«, knurrte Jim. »Wahrscheinlich irgendein Psycho. Ein beschissener Kinderschänder, der auf kleine Mädchen steht, oder ein Killer, der die Opfer zwingt, ihre Finger zu essen, bevor er sie erledigt. Für so ein Stück Dreck will ich bei diesem Mistwetter meine Zeit nicht verschwenden.«
    »Meine Güte, Jim. Vielen Dank für die aufmunternden Worte.« Brynn schluckte den Klumpen in ihrer Kehle hinunter und sah hinauf zum dunklen Himmel.
Ein Vergewaltiger? Ein Mörder?
    Jim trat mit dem wasserdichten Stiefel so heftig in eine Pfütze, dass die schlammige Brühe in alle Richtungen spritzte. »Ich hasse diesen Regen. Typisch März in Oregon.«
    »Besser als durch einen Schneesturm zu stapfen«, warf Thomas ein. Er hatte die Kapuze seines Parkas entfernt, den Kragen hochgeschlagen und eine rote Mütze mit dem Logo der Madison County Such- und Rettungsmannschaft auf dem Kopf. Eine Kapuze trug Thomas nie. Brynn spürte den eisigen Luftzug anihren Wangen und fragte sich, wie er die bittere Kälte am Hals aushielt.
    »Der Schnee kommt schon noch. Laut Wettervorhersage sinken die Temperaturen. Heute noch oder spätestens morgen kriegen wir es damit zu tun.« Beide Männer fluchten über Brynns Worte. Das war kein eintägiger Quickie-Einsatz – schnell rein und wieder raus. Sie würden mindestens zwei Nächte in der eisigen Wildnis verbringen.
    Brynn machte das Wetter nichts aus. Sie freute sich über den Einsatz, weil sie dann mal wieder aus der Stadt kam und Liam eine Weile nicht sehen musste. Mit schlechtem Gewissen berührte sie das Handy in ihrer Tasche. Als der Anruf für den Einsatz gekommen war, hatte Liam noch geschlafen. Sie hatte ihm einen Zettel geschrieben.
    Brynn klappte das Telefon auf und schaltete es ab.
    »Hey.« Jim zog sie beiseite und senkte die Stimme. Seine blauen Augen sahen sie forschend an. »Kann es sein, dass du schwanger bist?«
    »Bitte was?« Brynn blieb fast die Luft weg.
Schwanger? Wie zum Teufel kam er denn darauf?
Immerhin hatte Jim den Anstand zu erröten – ein seltsamer Anblick bei einem so harten Kerl. »Liam fand deinen Unfall beim letzten Einsatz gar nicht gut. Er meinte, er würde dich notfalls schwängern, damit du nicht wieder in die Wildnis ziehst.«
    »Das hat Liam gesagt?« Brynns Kehle wurde eng. Sie schwängern? War das ein schlechter Film? Dass Jim sie kannte, seit sie fünfzehn war, gab ihm noch lange nicht das Recht, die Nase in ihre Privatangelegenheiten zu stecken. Brynn blinzelte heftig gegen den Eisregen an, öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Dann hustete sie, starrte Jim an und versuchte es noch einmal. »Erstens geht dich das einen feuchten Dreck an.«
    »Als Teamleiter …«
    Sie schnitt ihm mit einer unwirschen Geste das Wort ab. »… solltest du nachdenken, bevor du irgendwelches Blech redest. Ob ich schwanger werde, entscheidet nicht Liam.«
Selbst wenn er das behauptet.
    »Als du beim letzten Einsatz in den Steinschlag geraten bist, war er stinksauer. Mit der Gehirnerschütterung und dem Schlüsselbeinbruch hattest du noch Glück.« Jim beugte sich näher zu ihr.
    Mit heißem Kopf sah sie Thomas an, der das Gespräch ganz unverhohlen und leicht belustigt verfolgte. »Das hätte jedem passieren können. Ich werde so tun, als hättest du diese Frage nie gestellt. Wenn Anna wüsste, was wir hier reden, könntest du einen Monat lang auf der Couch übernachten.«
    Sie hatte gute Lust, Jim eine Kopfnuss zu verpassen. Anna, seine Frau, hätte ihr sicher applaudiert. Jim presste die Lippen aufeinander.
    Die Wut verengte Brynns Blickfeld zu einem Tunnel. Wollte Liam ihr die Einsätze vermiesen? Und warum zum Teufel redete er mit Jim über

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