Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verdeckte Fouls

Titel: Verdeckte Fouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
Vom Netzwerk:
wie ich das herausbekommen soll.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen dabei helfen«, sagte Justus. »Aber vorher möchte ich noch zwei Punkte ansprechen. Stimmt es, dass Sie keine Trainerlizenz haben, Mr Franke?«
    »Ach, diese Geschichte. Ja, es stimmt, ich habe noch keine. Aber es gibt viel berühmtere Fußballtrainer als mich, die ohne Lizenz trainiert haben. Denk nur mal an den ›Teamchef‹, mit dem Deutschland damals Weltmeister geworden ist. Ich war übrigens gerade dabei, den Schein nachzumachen, und die Vereinsführung wusste auch Bescheid. Nur für die Presse war es neu, und in dieser Situation ist es für die natürlich ein gefundenes Fressen.«
    »Und der Vorwurf der Geldunterschlagung?«
    »Keine Ahnung. Irgendwie tauchte gestern in der Presse ein merkwürdiges Dokument auf. Es soll beweisen, dass ich beim Vereinswechsel eines Spielers heimlich an der Ablösesumme mitverdient hätte. Ich habe eine Kopie dieser Quittung gesehen. Es war eine plumpe Fälschung. Aber bis die Wahrheit ans Licht kommt, ist die Geschichte hier längst gegessen.«
    »Um welchen Spieler ging es denn damals?«, fragte Justus.
    »Er spielt hier in eurer Nähe. Fred Zimmermann.«
    »Zimmermann!« Justus erinnerte sich. Zimmermann spielte bei den L.A. Strikers , einer amerikanischen Fußballmannschaft, die den Durchbruch trotz teurer Zukäufe nie geschafft hatte. »Haben Sie nicht damals im Tausch einen anderen Spieler dafür bekommen?«, wollte Justus wissen.
    »Richtig. Ich sehe, du kennst dich aus. Wir bekamen einiges an Geld und dazu noch Strasser, der vorübergehend in Amerika gespielt hatte.«
    »Strasser!« Wie klein doch die Welt ist, dachte Justus. »Glauben Sie, dass Strasser etwas mit der Sache zu tun haben könnte?«
    »Wenn du mich vor zwei Tagen gefragt hättest, hätte ich das strikt abgelehnt. Aber inzwischen halte ich fast alles für möglich.« Franke beugte sich vor. »Jetzt hast du aber viel gefragt, Justus Jonas, und dabei hoffentlich nicht vergessen, dass du mir helfen wolltest.«
    Justus nickte. Franke hatte sehr offen und ohne zu zögern geantwortet. Justus schenkte ihm Glauben. Ohnehin verfolgte er die Theorie, dass Franke unschuldig war. Er zog eine Visitenkarte der drei ??? hervor und überreichte sie dem Trainer. »Wir sind nämlich nicht nur Fußballfans und Journalisten, sondern in erster Linie Detektive. Und ich denke, wir können Ihnen vielleicht wirklich helfen.« Franke studierte erstaunt die Karte und Justus sprach weiter. »Wenn Sie es realistisch betrachten, haben Sie doch sowieso nicht mehr viel zu verlieren.« Franke sagte nichts, schien aber durchaus interessiert. »Wissen Sie«, erklärte Justus, »es ist eigentlich wie im Fußball: Garantieren können wir den Erfolg nicht, aber wir können versprechen es zu versuchen. Und auf einen engagierten Versuch folgt schließlich oft ein glückliches Ende.«
    Justus’ Worte lockten tatsächlich ein Lächeln auf Frankes Lippen. »Das hast du schön gesagt, Justus Jonas. Genau so ist es, ob im Fußball, bei der Detektivarbeit oder sonst im Leben.«
    Justus nahm das Kompliment gerne an. Außerdem stellte er zufrieden fest, dass ihm seine Fähigkeit, sich auf andere Menschen einzustellen, wieder einmal sehr geholfen hatte. »Wir sind bereits voll im Einsatz«, berichtete er. »Zurzeit haben wir zwei Leute im Hotel: Bob als Journalisten und Kelly Madigan, eine Freundin, als Zimmermädchen.«
    Doch auf Justus’ letzte Worte reagierte Franke entsetzt. »Kelly Madigan! Das ist doch dieses hinterhältige Mädchen, das die Farbspraydose in meinem Zimmer versteckt hat!«
    »Langsam, Mr Franke. Nicht so schnell mit den Rückschlüssen. Kelly hat Sie nicht hereingelegt! Sie hat die Dose lediglich dort gefunden. Aber bedenken Sie doch mal die Möglichkeit, dass vorher ein Unbekannter in Ihrem Zimmer war. Wir glauben, Kelly sollte die Spraydose dort finden, um so ungewollt den Beweis Ihrer Schuld zu liefern.«
    Franke nickte nachdenklich. Justus zog den Rest der Visitenkarte hervor, die sie gestern dem katzenhaften Einbrecher abgenommen hatten. »Kennen Sie dieses Symbol?«
    Franke nahm den Papierfetzen in die Hand und betrachtete ihn verwundert. »Was ist das?«
    »Das ist das Logo von Business World . Offenbar eine Wirtschaftsberatungsfirma. Wir haben den Verdacht, dass sie mit der Sache zu tun hat. Wussten Sie, dass Strasser Kontakte zu Business World hat?«
    »Nein.« Franke gab Justus das Stück Papier zurück. »Vielleicht ist das eine Agentur, die Spieler für

Weitere Kostenlose Bücher