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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Ausrüstung, die sie mitnehmen wollten, in zwei schwere Leinentaschen – darunter kleine schwarze Automatikgewehre, weitere Flashbangs und etwas, das für Logan nach langen Seilstücken aussah. Als er sich nach deren Sinn und Zweck erkundigte, erklärte ihm Carrie, es würde sich um formbaren Plastiksprengstoff handeln.
    Cahill warf ihm eine schwarze Kampfhose zu, die er anzog, nachdem er, leicht peinlich berührt, seine Jeans abgestreift hatte. Dann stand er verlegen neben Cahill und Judd, die ihre Waffen überprüften, sie sich umschnallten und Carrie beim Einpacken halfen. Als Logan sich bückte, um seine Jeans vom Boden aufzuheben, fühlte er Ellies Foto in einer der Gesäßtaschen. Er zog es heraus und warf einen raschen Blick darauf, bevor er es dann schnell in einer der Seitentaschen seiner Kampfhose verschwinden ließ.
    Er begann zu begreifen, wieso manche Leute von Waffen so fasziniert waren. Die Macht, die sie verströmten, war offenkundig, selbst wenn sie nur tote Metallgebilde waren, die unbenutzt in einer Segeltuchtasche schlummerten. Sie besaßen eine Art innere schwarze Schönheit, die berauschend sein konnte.
    Er hörte etwas piepsen, als jemand draußen vor der Tür den Sicherheitscode eingab. Zwei Männer des CPO-Teams, die er bisher nicht gesehen hatte, betraten den Raum, um das Gepäck zum Wagen zu tragen. Als er ihnen folgte, bemerkte er, dass man bereits weitere Ausrüstungsgegenstände eingeladen hatte – schusssichere Westen und Helme mit Schutzbrillen. Er hatte nicht geahnt, dass ihr Unterfangen
eine so umfangreiche Vorarbeit erforderte, was das Ganze für ihn nur umso eindrucksvoller machte.
    Carrie wies die beiden Träger an, wie sie die Sachen zu verstauen hatten, und schlug die Heckklappe des BMW X5 zu, als alles eingeladen war.
    »Aufgesessen«, befahl Cahill.
    Judd setzte sich mit Cahill daneben ans Steuer, und Logan kletterte, nachdem er Carrie den Vortritt gelassen hatte, auf den Rücksitz. Judd ließ den Motor aufheulen und brauste auf die Straße hinaus, während Cahill noch einmal versuchte Hardy zu erreichen. Nach dem zweiten Rufzeichen tönte dessen Stimme aus den Lautsprechern.
    »Wir sind hinter ihnen her, Boss. Wir haben Sichtkontakt zu dem Objekt. Over.«
    »Verstanden«, sagte Cahill. »Gebt uns Anweisungen.«

18
    10:17 Uhr
     
    Bald würde sie es geschafft haben. Dessen war sie sich nun sicher.
    Ellie meinte, eine Luftveränderung im Raum zu spüren, als sie den zweiten Nagel aus dem dritten Brett zog. Alles fühlte sich leichter an, weniger drückend. Sie wusste, dass ihr Gefühl wahrscheinlich an dem Zugwind lag, der durch den lose sitzenden Fensterrahmen eindrang, aber es genügte, um sie in freudige Erregung zu versetzen. Sie spürte eine Gänsehaut auf Armen und Beinen, und sie tat ihr gut.
    Zwei Nägel noch, dann würde sie endlich raus aus diesem
Loch und weg von diesen Leuten sein. Alles andere verdrängte sie aus ihren Gedanken, einschließlich der Aussicht, mit nichts als einem dünnen Schlafanzug bekleidet um diese Jahreszeit und bei der Kälte im Freien herumlaufen zu müssen. In ihrer Vorstellung sah sie sich das kurze Stück zu einer der anderen Hütten rennen, die sie durch den Fensterspalt hindurch entdeckt hatte, und dort sofort bei einer freundlichen Familie, die sogleich die Polizei benachrichtigte, Aufnahme finden. Dann wäre alles ausgestanden.
    Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Es verschwand augenblicklich, als ein stechender Schmerz sich von ihrem geschwollenen Gesicht bis in den ganzen Kopf ausbreitete. Sie musste sich aufs Bett setzen und ihren Kopf gesenkt halten, bis er nachließ. Dann atmete sie tief durch.
    Sie hatte keine Ahnung, wie ernsthaft die Verletzungen in ihrem Gesicht waren. Anfangs, als sie den ungewohnten Schmerz und die Schwellung zum ersten Mal spürte, hatte sie geglaubt, schwer entstellt zu sein. Doch nun, zwei Tage später, schien die Schwellung ihren Höhepunkt erreicht zu haben und, wie sie zu spüren meinte, sogar ein bisschen zurückgegangen zu sein. Heute früh war es ihr so vorgekommen, als würde sie mit dem Auge auf der betroffenen Seite ihres Gesichts eine Spur besser sehen können, obwohl ihr Gesicht immer noch schrecklich wehtat.
    Sie hörte, wie sich die Frau im vorderen Teil des Hauses bewegte, und manchmal glaubte sie auch, Musik zu vernehmen. Die Frau kam selten in ihr Zimmer, und wenn sie es tat, dann nur in Begleitung von einem der Männer. Und auch dann vermied sie stets jeden Augenkontakt mit

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