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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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auf diese Frage nicht vorbereitet und versuchte Drakes Blick standzuhalten, während er in Gedanken panisch nach möglichen Antworten suchte.
    »Sie sind zäher, als ich Sie eingeschätzt hätte, Mr. Finch. Das Kompliment möchte ich Ihnen zumindest machen.«
    Logan vermutete, dass Drake sein Schweigen als Trotz gedeutet hatte. Nun, schließlich musste er nach jedem Strohhalm greifen.
    »Es geht nicht darum, wer hier der Zähere ist«, sagte er. »Sie haben jetzt gewonnen. Der Vertrag steht, Sie bekommen Ihr Geld, und ich kann nur hoffen, dass nie jemand davon erfährt. In diesem Fall wäre ich sowohl meine Anstellung als auch meine Freiheit los.«
    »Das ist nicht mein Problem.«
    »Ist mir bewusst.« Logan wurde zunehmend wütend auf diesen eiskalten Schweinehund. »Ihnen geht’s ja nur um Ihr Geld.«
    Drake nickte bestätigend.
    »Und mir geht’s um das Mädchen.«
    Drake warf ihm die Tasche vor die Füße und wich dann rückwärts wieder zurück. Logan seinerseits trat Schritt für Schritt näher auf ihn zu.
    »Ich will das Mädchen«, zischte er und merkte, dass Drakes Begleiter auf seine Bemerkung hin rasch näher kam. Er hoffte, dass Judd und Carrie ihre Stellung hielten und sich jetzt nicht blicken ließen. Er wollte es darauf ankommen lassen.
    Der kleine Mann war an Drake vorbeigegangen und würde gleich vor ihm stehen. Seine Hand bewegte sich hinter seinem Rücken. Logan beschleunigte seinen Schritt, zog die Pistole aus dem Halfter und drückte sie seinem Widersacher an die Stirn.
    Drake blieb stehen, zog ebenfalls seine Waffe und richtete sie auf Logans Brust. In der Ferne glaubte Logan, Sirenen zu hören.
    jetzt nur nicht die Nerven verlieren .
    »Ich will das Mädchen«, wiederholte er und presste die Mündung noch stärker gegen den Kopf des Mannes, um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen – und um das Flattern in seinem Magen zu beruhigen.
    »Nachdem das Geld überwiesen und außer Landes geschafft worden ist«, sagte Drake. »Dann erst weiß ich, dass Sie mich nicht verarscht haben.«
    »Sie wollen sie doch nur umbringen«, meinte Logan. Seine Stimme wurde brüchig, als er sich erinnerte, wie er Ellie weinen gehört hatte.
    »Sie haben keine Wahl«, sagte Drake.
    In diesem Moment wollte Logan nichts anderes, als es einfach nur tun; gleich hier, an Ort und Stelle – den Abzug ziehen und die Welt von diesem kleinen Widerling befreien. Und es dann mit Drake aufnehmen. Doch stattdessen versetzte er dem Mann mit der Pistole einen Hieb gegen den Kopf und trat einen Schritt nach hinten.
    »Wenn ihr etwas zustößt, werde ich nicht ruhen, bis ich euch gefunden habe. Wo auch immer ihr euch verkriecht.«
    Die beiden Kerle grinsten ihn an. Vermutlich wiegten sie sich in der Gewissheit, dass der Anwalt ihnen niemals auf die Spur käme, dieser Wichtigtuer mit seiner Knarre, der vorgab, stark zu sein, mit dem aber bei der ersten Gelegenheit die Nerven durchgingen.
    Logan bückte sich, um die Tasche aufzuheben, und die beiden Männer wandten sich von ihm ab und gingen davon. Er hing sich die Tasche über die Schulter und sah ihnen nach. Wobei man dieses großspurige Stolzieren wahrlich
nicht als »gehen« bezeichnen konnte. Logan beugte sich zu seinem Mikrofon hinunter.
    »Alex, sag Tom und Chris, sie sollen die beiden am Nordausgang des Parks abpassen. Ein kleiner Kerl und einer mittlerer Größe.«
    Er hielt einen Herzschlag lang inne, sah, wie sie sich immer weiter von ihm entfernten, und fühlte, wie die Wut in ihm hochkochte. Erneut meldete er sich bei Cahill.
    »Nur damit du es weißt. Ich werde jetzt etwas Krach machen, Alex«, sagte er. »Aber keine Sorge: Die Übergabe hat geklappt.«
    Er nahm die Pistole, richtete sie auf den Schlamm zu seinen Füßen und gab sechs Schüsse ab. Aus der Mündung entwich Feuer und Rauch, beides wirbelte in dem Regenschleier umher. Schlamm und Kiesel spritzten auf und befleckten seine Jeans mit dem Blut der Erde.
    Beide Männer wandten sich jäh um, und für einen Augenblick glaubte Logan, Furcht in ihren Gesichtern zu erblicken, aber sie waren schon viel zu weit entfernt, als dass er sich hätte sicher sein können. Drake zückte seine Waffe und zielte auf ihn. Reglos blieb Logan stehen und starrte die beiden an, bis die Regentropfen in seinen Augen sie immer unschärfer erscheinen ließen. Dann schob er seine Pistole zurück in das Halfter, wandte sich ab und ging zurück zum Teich.

16
    09:20 Uhr
     
    Judd und Carrie erwarteten Logan an der Wegkreuzung, um ihn zu der

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