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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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einem Kaff namens Lochgilphead«, berichtete Hardy. »Ganz schöne Rutschpartie bei dem Wetter. Wir kommen nicht über fünfzig hinaus.«
    Judd behielt mit dem BMW sein Fahrtempo bei.
    »Verstanden«, sagte Cahill. »Wir kommen euch kontinuierlich näher, also sollten wir nicht allzu weit zurückliegen, wenn ihr uns braucht.«
    »Gut. Ich sehe jetzt Hinweisschilder Richtung A816 und Oban.«
    Cahill konzentrierte sich wieder auf seinen Straßenatlas und fand, wonach er gesucht hatte.
    »Oban ist zu weit weg und auch zu groß«, sagte er. »Ich denke, sie werden vorher irgendwo anhalten. Wenn ihr einen Blick auf die Karte werft, seht ihr, dass gleich südlich von Loch Awe eine kleinere Straße von der A816 abzweigt, die am See entlangführt. Auf die würde ich wetten.«
    »Verstanden. Kann ich nachvollziehen.«
    »Was macht der Verkehr?«
    »Inzwischen tut sich nicht mehr viel. Wir halten so viel Abstand wie möglich, aber bei dem Wetter müssen wir es darauf ankommen lassen, in Sichtweite zu bleiben.«
    »Tut euer Bestes.«
    »Du weißt, das werden wir.«
    Wieder das Freizeichen.
    Logan begann das Geräusch zu hassen.
     
    Hardy meldete sich, um zu bestätigen, dass sie bei Loch Awe abgebogen waren – genau wie Cahill es vorhergesagt hatte. Logan schätzte, dass sie sich inzwischen weniger als
zehn Meilen hinter den Entführern befanden. Er hoffte, dass sie noch dichter zu ihnen aufschließen würden, und spürte, wie sein Pulsschlag sich beschleunigte, während er zusah, wie der Kilometerzähler quälend langsam die zurückgelegten Meilen addierte. Im Wagen war es zunehmend stiller geworden, und auch die Kontaktaufnahme zwischen Hardy, Washington und ihnen fand jetzt, während sie hintereinander herfuhren, in immer unregelmäßigeren Intervallen statt.
    Schließlich rief Cahill Hardy an. Er hatte entschieden, dass nun der Zeitpunkt dafür gekommen war, um ständig in Kontakt zu bleiben.
    »Die Verbindung bleibt ab jetzt durchgehend bestehen«, wies er Hardy an. »Und schaltet eure Handfunksprechgeräte ein, sobald ihr euch dem Ziel nähert. Wir dürften dann innerhalb von zehn Minuten in eurer Reichweite sein.«
    »Verstanden. Wird gemacht. Die Straße ist bei diesem Wetter eine einzige Katastrophe. Lauter enge Kurven und Biegungen. Wenn sie vor uns anhielten, würden wir es erst merken, wenn wir ihnen schon hintendrauf gefahren sind.«
    »Wir tun, was wir können«, versicherte Cahill ihm.

    Washington hielt im ältlichen Kombi das Lenkrad fest umklammert, weil die Hinterräder des Wagens in jeder Kurve wegrutschten. Die Straße führte auf und ab und verengte sich schließlich zu einem schmalen Weg mit Bäumen an beiden Seiten. Als bald darauf auch noch der Asphaltbelag aufhörte, war es mit der Bodenhaftung auf dem unbefestigten und mit Schnee bedeckten Untergrund endgültig vorbei.
    Sie kämpften sich einen kleinen, stark ansteigenden Hügel
hinauf, um hinter dessen Kuppe nicht minder steil in eine Senke hinunterzufahren, die in einer scharfen Linkskurve mündete, sodass sie vor sich eine geschlossene Reihe von Bäumen sahen. Weiter vorne glaubte Hardy, durch den weißen Schleier hindurch das Aufleuchten von Bremslichtern erkannt zu haben.
    Washington trat mit voller Wucht auf das Bremspedal, doch nichts passierte. Der Wagen rutschte weiter geradeaus, ohne seine Geschwindigkeit zu verringern, und die Baumreihe kam bedrohlich näher. Hardy sah Washington an, als würde er ihm klarmachen wollen, dass er es doch bitte etwas langsamer angehen lassen sollte.
    Washington versuchte es mit einer Stotterbremsung, um damit die Wirkung eines Antiblockiersystems zu erzeugen. Tatsächlich griffen die Reifen ansatzweise, und er konnte die Kurve ansteuern, was jedoch nur dazu führte, dass sich der Wagen um neunzig Grad drehte und dann seitwärts den Hügel hinunterzurutschen begann.
    »Scheiße!«, entfuhr es Hardy.
    Washington trat unaufhörlich weiter auf das Bremspedal, aber ohne Erfolg. Sie waren nur noch eine Wagenlänge von der Baumreihe entfernt, als er den Fuß von der Bremse nahm und das Lenkrad zur anderen Seite herumriss, um die Rutschbewegung abzufangen. Der Kombi richtete sich wieder aus, und als es gerade danach aussah, dass sie im nächsten Moment über die Böschung hinwegsausen und in die Bäume krachen würden, lenkte Washington wieder scharf nach links. Da von Bodenhaftung keine Rede mehr sein konnte, vollführten sie im Zeitlupentempo eine halbe Pirouette, mit der der Wagen sicher um die Biegung

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