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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Luft japsend versammelten sich nach und nach auch die anderen um ihren Boss.
    Drake bemühte sich noch immer, sich auf seine blutverschmierten Hände zu stützen.
    Cahill stapfte die Anhöhe hinunter und hob sein Gewehr, bis dessen Mündung auf Drakes Kopf zielte.
    Logan schloss die Augen und hörte die hitzigen, metallischen Stöße von Cahills Waffe.
    »Setzt die verdammten Buden in Brand«, befahl Cahill. »Brennt alles nieder.«

26
    14:30 Uhr
     
    Rebecca Irvine schlief auf der Wohnzimmercouch, als das Telefon läutete. Sie griff im nachmittäglichen Halbschlaf nach dem Mobilteil und hauchte ihren Namen.
    »Ich bin es. Logan.«
    Sie wartete, was er zu berichten hatte.
    »Wir haben sie«, sagte er. »Wir haben Ellie.«
    Er klang zutiefst erschöpft. Als er Ellies Namen aussprach, schien ihm die Stimme fast zu versagen. Im Hintergrund konnte sie ein Motorengeräusch hören.
    »Ist Ihnen etwas zugestoßen?«, fragte sie.
    »Nichts, was ein heißes Bad nicht wieder richten kann.«
    »Und Ellie?«
    Er schwieg.
    »Logan?«
    »Sie wird schon wieder. Sie ist durch die Hölle gegangen, aber sie lebt.«
    »Mein Gott. Das hört sich ja schlimm an.«
    Logan lachte. Zumindest dachte Rebecca, dass es ein Lachen sein sollte. Sie hatte noch nie zuvor jemanden so ein Geräusch von sich geben hören.
    »Ist es nicht. Es geht ihr gut. Alles ist okay.«
    »Sie hören sich mitgenommen an.«
    »Das bin ich auch.«
    »Und ...« Sie wusste nicht so recht, wie sie die Frage formulieren sollte. »Was ist ... mit den anderen passiert?«
    »Darüber möchte ich jetzt nicht sprechen. Ich meine ... was gehen die anderen mich an? Das Einzige, was zählt, ist, dass wir Ellie haben und wir alle mit heiler Haut da rausgekommen sind.«
    »Was bedeutet ›da‹? Warum können Sie mir nicht erzählen, was passiert ist?«
    »Belassen wir es vorerst dabei, Becky. Okay?«
    Sie schämte sich dafür, ihn so gedrängt zu haben. Seine kraftlose Stimme sprach Bände darüber, wie erschöpft er sein musste und in welchem Maß der Stress der vergangenen Tage ihm zugesetzt hatte. Sie wusste, dass dies nicht der passende Zeitpunkt für ein klärendes Gespräch war.
    »Hören Sie, Logan«, sagte sie. »Erholen Sie sich erst einmal ein bisschen, und dann bringen Sie Ellie her. Wir kriegen das schon auf die Reihe.«
    »Okay.«
    Dann war nur noch das Freizeichen zu hören.
    Anschließend rief Rebecca Tom an und bat ihn, ihren Sohn abzuholen und ihn zu seinen Großeltern zu bringen. Zunächst wollte er widersprechen, willigte dann aber
zähneknirschend ein, als sie ihm sagte, es habe berufliche Gründe. Sie hatte erwartet, dass er auf ihr nächtliches Ausbleiben gereizter reagieren würde, und erklärte sich sein jetziges Verhalten damit, dass nun vielleicht auch er das Scheitern ihrer Ehe realisiert hatte.
    Warum ist das Leben bloß so kompliziert?
     
    Nachdem sie Drakes Leiche zurück in die Hütte geschafft und alles angezündet hatten, waren sie so schnell wie möglich zu ihren Autos zurückgelaufen und hatten das Weite gesucht. Logan hatte Ellie den gesamten Weg getragen, und als er, nach wie vor mit dem Helm auf dem Kopf und der Schutzbrille um den Hals, auf den Rücksitz des BMW rutschte, klammerte sie sich noch immer an ihm fest. Judd setzte sich hinters Steuer und Cahill auf den Beifahrersitz.
    »Nichts wie los«, befahl Cahill mit einer Mischung aus Nervosität und Erleichterung in der Stimme.
    Ellie schwieg und lag, vor Kälte und Angst zitternd, neben Logan auf der Rücksitzbank. Cahill nahm eine Decke aus dem vorderen Fußraum und reichte sie Logan, der sie über Ellie breitete. Ihr Zittern ließ nach, und fünf Minuten später war sie eingeschlafen. Erst da ging Logan auf, dass er noch in voller Kampfmontur neben ihr saß. Er nahm Helm und Schutzbrille ab und rieb sich sein verschwitztes Gesicht und sein nicht minder vom Schweiß verklebtes Haar.
    Auf dem Weg in die Stadt senkte sich rasch die winterliche Dämmerung über sie. Logan hielt den Kopf der schlafenden Ellie in seinem Schoß. Zwischendurch streckte er die Hand nach Cahill aus, der sie ergriff und fest drückte.
    »Wir haben es geschafft«, sagte Logan.
    »Lief wie am Schnürchen. Du warst klasse, Logan, richtig klasse. Du hast ihr das Leben gerettet.«
    »Nein, das warst du. Ich war bloß am Schluss zur richtigen Zeit am richtigen Ort.«
    »Einer musste ja da sein.«
    Logan lächelte und lehnte sich an die Kopfstütze. Die Strapazen der letzten Tage machten sich mit einem Schlag bemerkbar.

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