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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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brauchen trotzdem eine Telefonnummer«, schaltete sich Logan ein. »Und zwar heute Nacht noch.«
    Crawfords Blick huschte hektisch zwischen ihm und Cahill hin und her.
    »Wozu?«
    »Weil Logan das Geschäft zum Abschluss bringen und sein kleines Mädchen zurückhaben möchte, bevor sie ihm ein Haar krümmen, du Klugscheißer«, sagte Cahill.
    Crawford seufzte. »Kapiert. Ich bin ja nicht total bescheuert. Ich wollte nur sagen, dass die sich von euch nicht einschüchtern lassen werden. Dazu gehört schon etwas mehr.«
    »Bob«, sagte Logan und ließ Crawford nicht aus den Augen. »Der Deal muss über die Bühne gebracht werden. Hast du nicht gehört, was Cahill eben gerade gesagt hat?«
    Crawford rümpfte die Nase. Die Espressotasse hielt auf halbem Wege zu seinem Mund inne. Er sah Cahill an, der ihm zunickte, dann wieder Logan.
    »Ich glaube euch kein Wort«, sagte er endlich.
    »Von mir aus«, sagte Logan. »Trotzdem ist es wahr. Natürlich können wir diese Typen nicht einfach bei den Hörnern packen, denn wer immer sie auch sind, sie meinen es todernst. Ich möchte nur ...« Er unterbrach sich, schluckte,
suchte nach dem treffenden Wort. »Ich möchte sie nur wiederhaben.«
    Es fiel ihm immer noch nicht leicht, Ellie als seine Tochter zu bezeichnen oder ihren Namen auszusprechen, ohne dass es sich seltsam anfühlte.
    Crawford starrte in seine Tasse und ließ die dunkle Flüssigkeit darin kreisen. »Der Anwalt hat mir erzählt, sie kämen aus Russland«, sagte er an Cahill gewandt.
    Logan nahm an, dass diese Information wichtig war, denn Crawford hatte dabei seine Stimme zu einem Flüstern gesenkt.
    »Kommt jetzt etwa irgend so eine russische Mafiascheiße?«, fluchte Cahill und setzte seine Tasse lautstark auf der Granitplatte ab.
    Crawford zuckte zusammen. »Nicht irgend so eine Scheiße«, sagte er. »Sie haben Penny ermordet, oder habt ihr das etwa schon vergessen? Diese Leute machen keine Witze und sind auch keine Amateure. Für sie steht eine Menge Geld auf dem Spiel, sie schrecken auch nicht vor Gewalt zurück – gegen niemanden.«
    »Das hat dir dieser Anwalt doch bloß erzählt, damit du Schiss kriegst. Die große, böse russische Mafia. Und du hast sofort nach dem Köder geschnappt und dabei gleich den ganzen Haken verschluckt. Hier geht’s nicht zu wie im Paten, okay? Es gibt kein landesweites Netzwerk von russischen Gangstern, das unter der Schirmherrschaft eines einzigen Mannes operiert. Die gesamte russische Mafia war doch bloß eine billige Erfindung der Medien als markante Bezeichnung, damit sie keine ernsthafte journalistische Arbeit leisten müssen.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Logan.
    »In Wirklichkeit ist es so: In Russland gibt es Hunderte,
meinetwegen sogar Tausende von organisierten Banden, aber nur wenige davon haben tatsächlich Einfluss. Die größten davon kommen aus Moskau und haben vielleicht ein paar tausend Mitglieder. Sie handeln mit Drogen, sind in Waffenschiebereien verwickelt und erpressen Schutzgelder von ausländischen Unternehmen in Russland. Als sich nach dem Niedergang der alten Sowjetunion die Grenzen öffneten, haben sie sich in den folgenden Jahren über die ganze Welt ausgebreitet und sogar in den Vereinigten Staaten zaghaft Fuß gefasst. Wenn es sich bei den Burschen, mit denen du zu tun hast, wirklich um Russen handeln sollte, sind das mit großer Wahrscheinlichkeit nur kleine Nummern in einem großen Getriebe. Vielleicht wollen sie bloß etwas Kohle aus Drogengeschäften oder aus organisierter Prostitution waschen.«
    »Na und?«, meinte Crawford. Seine Stimme wurde lauter. »Trotzdem sind sie bereit, über Leichen zu gehen. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus, dass wir uns keinen Kopf wegen irgendwelcher weltweit operierender russischer Halunken machen müssen, die uns an den Kragen wollen. Egal, was auch passieren wird, wir brauchen uns nicht für den Rest unseres Lebens an jeder Ecke ängstlich umzugucken.«
    »Warum sollten wir uns überhaupt Sorgen machen, wenn der Deal nun doch zustande kommt?«, fragte Crawford, aber der bittere Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »Sei nicht kindisch, Bob. Wenn du tust, was sie von dir verlangen, bedeutet das noch lange nicht, dass sich die Typen einfach wieder verziehen und dich mit dem Blutgeld glücklich werden lassen, das du irgendwo sicher auf einer Bank deponiert hast.«
    Crawford setzte an, um etwas zu sagen, wurde aber mit einer Handbewegung zum Schweigen gebracht.
    »Bob«,

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