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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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war.
    »Darüber muss ich nachdenken«, sagte er zu Gabriel.
    »Tun Sie das. Und während Sie nachdenken, schicke ich Ihnen Unterstützung, damit nicht noch mehr Fehler begangen werden.«
    Dann war die Leitung tot, und Drake beendete die Verbindung seinerseits durch einen Druck auf die rote Taste seines Handys.
    »Er schickt uns jemanden zur Verstärkung, nicht wahr?«, fragte Sergei.
    Drake nickte.
    »Wir werden hier nicht lebend rauskommen«, orakelte Sergei.
    »Mach nicht aus allem so ein Drama, Sergei«, fuhr Drake ihn an. »Wir arbeiten jetzt schon eine ganze Weile mit Gabriel zusammen, er vertraut uns. In den letzten zwei Jahren haben wir mehr Geld für ihn verdient als sonst jemand. Das wird er nicht aufs Spiel setzen, nur weil Vas sich in die Scheiße geritten hat.«
    »Was sollen wir also jetzt tun?«
    Drake dachte kurz darüber nach und ging dann an Sergei vorbei zu Ellies Zimmer. »Wir zeigen Finch, wie ernst wir es meinen«, sagte er und gab Sergei ein Zeichen, ihm zu folgen.
     
    Ellie war kurz davor einzudösen, als sie Schritte auf ihre Tür zukommen hörte – diesmal von mehr als nur zwei Füßen. Als sich die Tür öffnete, erkannte sie die Stiefel des Anführers. Er kniete sich neben ihrem Bett hin und sah noch immer wütend aus. Er machte ihr Angst. Eine
scheinbare Ewigkeit lang blieb er schweigend neben dem Bett hocken und starrte sie an. Der andere Mann, vor dem sie sich noch stärker fürchtete, blieb hinter dem Anführer in der Tür stehen und musterte sie auf eine Weise, die ihr Übelkeit verursachte.
    »Warum bist du so böse?«, fragte sie Drake.
    Er schien nicht damit gerechnet zu haben, von ihr angesprochen zu werden, und wirkte im ersten Augenblick verunsichert. Sein Mund öffnete und schloss sich, ohne dass ein Wort herausgekommen war. Für Ellie wirkte er wie ein Fisch, und sie musste das Verlangen unterdrücken, ihn auszulachen. Stattdessen rückte sie näher an die Wand und aus dem Lichtschein heraus, der durch die geöffnete Tür in das Zimmer fiel. Sie verkroch sich im Schatten, den die Tür warf.
    »Einer von meinen Männern wollte heute Abend deinen Daddy besuchen und ist nicht zurückgekehrt. Ich habe eine Meldung in den Nachrichten gehört und denke jetzt, dass ihm etwas Böses zugestoßen sein könnte und er vielleicht nie wieder zu uns zurückkommt. Das ist es, was mich so wütend macht.«
    »Vielleicht ist er nur irgendwo aufgehalten worden?«
    »Nein. Dann hätte er mich angerufen. Er wüsste, dass ich das von ihm erwarte.«
    Ellie spürte in ihrem Magen ein Flattern und gleichzeitig ein warmes Gefühl, das ihr vom Brustbereich ins Gesicht stieg. Sie zog sich die Bettdecke vor den Mund, denn sie fürchtete sich davor, was der Mann mit ihr anstellen könnte, würde er sie lächeln sehen.
    Dad hat einen der bösen Männer gekriegt.
    Drake sah sie eindringlich an, und diesmal hielt Ellie seinem Blick stand.
    »Du bist ein starkes Mädchen«, sagte er.
    Er streckte den Arm aus und berührte die Verletzung in ihrem Gesicht mit seiner Hand. Zuerst missdeutete sie die Geste als Zuneigung, doch dann drückte er seinen Handballen plötzlich so stark auf die Haut, dass der Schmerz mit aller Macht wieder hervorbrach. Reflexartig schob sie seine Hand weg und war über ihre eigene Kraft erstaunt. Als er sich aufrichtete, sah sie, wie er die Hände zu Fäusten ballte und dann wieder öffnete. Sie zog die Knie eng an ihren Körper und schlang die Arme darum, um sich so klein wie nur möglich zu machen.
    Die Frau kam ins Zimmer und sagte etwas in einer fremden Sprache, woraufhin sie der Mann an der Tür anschrie. Die Frau verschwand wieder, und Drake kniete sich erneut vor Ellie hin, um ihr die Hand entgegenzustrecken.
    »Komm mit«, sagte er.
    »Warum?«, fragte sie ängstlich. Seine Stimme klang noch immer wütend.
    »Wenn du noch weiterfragst, lasse ich dich mit Sergei allein.«
    Ellie sah, wie der Mann, der anscheinend Sergei hieß, sie angrinste. Sie warf die Decke beiseite und stieg aus dem Bett, wobei sie nach Drakes Hand griff. Er führte sie an Sergei vorbei und den Flur entlang bis zur Vordertür. Die Frau saß im Wohnzimmer, beobachtete alles, sagte aber kein Wort.
    Drake öffnete die Tür und zog Ellie in die kalte Nachtluft hinaus. Ihr Atem gefror sofort zu einer weißen Wolke vor ihrem Mund. Sergei folgte ihnen.
    Drake ging mit Ellie um die Hütte herum und eine leichte Schräge hinunter bis zu einer Stelle, an der ein noch steilerer Abhang zum See führte. Sie hörte das

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