Verfemte des Alls
hätte und für alles ringsum taub wäre.
»Es hält also auch einem Siebten Grad stand. Aber ein weiterer Sendekörper mit einem Verstärker und dieser Fremde, der in einen anderen Körper schlüpfen kann, könnten noch stärker sein.« Borton sah nachdenklich aus.
»Aber es ist unsere beste Chance.« Thanel nahm mir nicht die Kappe ab, die ich immer noch trug. Statt dessen holte er vier weitere aus dem Kasten. »Dies hier sind noch Versuchskappen. Sie haben sich bei Labortests bewährt und sollen nun im praktischen Einsatz ausprobiert werden. Ein glücklicher Zufall, daß wir sie überhaupt haben.«
»Soweit ich sehen kann, haben wir kaum eine Wahl«, bemerkte Borton. »Die einzige Alternative wäre, mit starken Waffen diese ganze unterirdische Anlage auf Sekhmet zu vernichten. Und wenn wir das tun, verlieren wir wahrscheinlich etwas, das viel mehr wert ist als die Schätze, die von den Piraten ausgehoben wurden – Wissen. Auf Verstärkung können wir auch nicht warten. Jede Aktion, in ihren Stützpunkt einzudringen, muß rasch erfolgen, bevor diese Körperdiebe mit dem Piratenschiff den Planeten verlassen können, um anderswo ihr übles Spiel zu spielen.«
»Wir können durch das Katzenmaul hinein. Vielleicht wissen sie das noch nicht«, half ich, so gut ich konnte. »Den Weg kenne ich.«
Am Ende wurde entschieden, daß die Katzen-Öffnung uns die beste Chance gewähren würde, in das Gebiet des Feindes einzudringen. Wir waren bereit, es zu riskieren. Nur fünf Männer, da es nur fünf Schutzkappen gab. Kapitän Foss repräsentierte die traurig dahingeschwundene Besatzung der LYDIS, ich war der Führer, und der Mediziner Thanel, Kommandant Borton und ein weiterer Patrouillenoffizier, Experte für X-Tee-Kontakte, vervollständigten unsere Gruppe.
Die Patrouille brachte nun Waffen zum Vorschein, die wesentlich weiterentwickelter waren als alles, was ich je zuvor gesehen hatte – einen Allzweck-Laser-Typ, der sowohl als Waffe und auch als Werkzeug verwendet werden konnte. Außerdem wurden diese Waffen mittels einer feinen Einstellung durch den Elektronik-Offizier der Patrouille so präpariert, daß sie jeweils nur auf den Fingerdruck des Mannes reagierten, der bevollmächtigt war, sie zu tragen. Sollten sie in fremde Hände fallen, würden sie sich beim ersten Schuß selbst vernichten.
Bewaffnet, mit frischen Vorräten versehen, die Schutzkappen auf dem Kopf, machten wir uns auf den Weg. Wir bewegten uns vorsichtig und suchten vor dem Katzenfelsen lange nach irgendeinem verräterischen Anzeichen, daß die Öffnung entdeckt worden war. Der Persona-Messer der Patrouille registrierte jedoch nichts, das darauf hindeutete, daß uns dort eine Falle erwartete.
Ich betrat als erster die Öffnung und kroch wieder auf dem Bauch in jenen engen Tunnel. Und während ich mich vorwärtsschlängelte, horchte ich angestrengt auf fremde Geräusche.
Obgleich ich das erstemal, als ich durch diesen Tunnel kroch, keine Möglichkeit hatte, seine Länge abzuschätzen, kam es mir merkwürdig vor, daß wir noch immer nicht zu jener Barriere gelangten, die mich in den Raum über der Halle der Schläfer geführt hatte. Ich arbeitete mich immer weiter vor und sah nichts – obgleich ich diesmal eine Taschenlampe hatte. Zweifel an meinem Erinnerungsvermögen stiegen in mir auf. Hätte ich nicht die Schutzkappe getragen, hätte ich vermutet, unter irgendeinem tückischen geistigen Einfluß zu stehen.
Weiter und weiter und immer noch keine Tür, und das Gefühl, in einer Falle gefangen zu sein, wuchs mit jeder Körperlänge, die ich voranrobbte. Dann entdeckte ich im Licht der Taschenlampe – nicht die Tür, aber eine Reihe von Kerben in den Wänden, während der Boden plötzlich schräg anstieg. Das war neu – aber ich hatte keine Abbiegung des Tunnels bemerkt. Und in der ursprünglichen Tunnelwand waren keine Kerben gewesen. Ich kannte mich überhaupt nicht aus, aber es blieb nichts anderes übrig, als weiterzukriechen. Zurück konnten wir nur mit großer Mühe, da kein Raum zum Umdrehen war. Die Kerben gestatteten mir, mich an ihnen vorwärtszuziehen, als die Steigung des Tunnels immer steiler wurde. Ich konnte noch immer nicht verstehen, was geschehen war. Es gab nur eine mögliche Erklärung dafür – daß ich das ersfe Mal, als ich hier eindrang, unter geistigem Zwang gestanden hatte. Vielleicht hatten die Fremden gewisse Vorrichtungen zum Schutz ihrer Schätze angebracht.
Und wenn es hier so war – was lag vor uns?
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