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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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einfrieren … einfrieren, bis ich sie nach Yiktor heimbringen könnte … Ich habe ihren zerbrochenen Körper zu dem Fremden getragen … den Kasten geöffnet, den Körper des Fremden herausgenommen – und sie hineingelegt. Sie lebte noch – da lebte sie noch.«
    »Diese Fremden.« Foss’ Stimme war ruhig und fest. Er hielt immer noch meine Hände. »Wissen Sie, wer sie sind?«
    »Lukas sagte, der Schläfer wäre tot – seit langem tot. Aber sie sind Esper. Und die Gekrönten sind nicht tot. Körper – sie wollen Körper! Griss, das ist sicher, sie haben sich seines Körpers bemächtigt – vielleicht auch die anderen. Es sind vier Gekrönte da … ich habe sie gesehen, vier mit der Frau.«
    »Was er da erzählt, ergibt überhaupt keinen Sinn!« unterbrach eine ungeduldige Stimme.
    Foss winkte warnend ab. »Wo sind diese Körper?«
    »Unter der Erde … Tunnel … Zimmer. Und die Piraten haben ein Lager in einer Höhle… und draußen ein Schiff. Sie räuberten Zimmer mit Truhen …« Die Erinnerungen machten mich schwindlig, in meinem Kopf wirbelten die Bilder durcheinander.
    »Wo?«
    »Jenseits des Verstecks. Ich bin durch das Katzenmaul hineingekommen.« Ich versuchte, meine aufsteigende Übelkeit zu bezwingen und zusammenhängend zu bleiben. »Dort ist ein Tunnel. Aber sie … der in Griss … kann Menschen allein durch Gedankenkraft festhalten. Wenn die anderen sind wie er, haben wir keine Chance. Ich bin niemals einem Esper wie ihm begegnet, nicht einmal Thassa. Maelen denkt, sie konnten mir meinen Körper nicht nehmen, weil ich jetzt teilweise Thassa bin. Aber sie haben mich gefangengenommen – Griss hat mich gefangengenommen … nur durch seinen Willen. Danach haben sie mir ein Fesselnetz angelegt.«
    »Korde.« Foss gab einen raschen Befehl. »Schutzschirm – höchste Frequenz!«
    »Jawohl, Kapitän!«
    Schutzschirm, dachte ich vage, o ja, gegen Sonden. Aber ob das etwas gegen jenen in Griss’ Körper nützte?
    »Wo sind die anderen?« Der Patrouillen-Kommandant trat neben Foss. »Meine Männer – Ihre Leute?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nur Griss, Harkon und Lidj gesehen –«
    »Und Sie glauben, daß Harkon und Lidj ebenfalls in Besitz genommen worden sind?«
    »Ich habe gesehen, wie sie frei im Piratenlager herumliefen, ohne irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen. Ich hatte das Gefühl, daß sie keinen Grund hatten, eine Entdeckung zu fürchten.«
    »Haben Sie versucht, sie zu sondieren?«
    »Ich wagte es nicht. Hätte ich sondiert, und sie wären nicht wirklich Lidj und Harkon gewesen – dann hätten sie uns sofort entdeckt, Maelen und mich. Griss – er wußte, daß ich da war, bevor er mich gesehen hatte. Er zwang mich, aus meinem Versteck zu kommen und zu ihnen zu gehen. Lidj und Harkon benahmen sich, als ob sie in dieses Lager gehörten. Und keine der anderen waren bei ihnen.«
    Foss nickte. »Vielleicht war Ihre Vermutung richtig. Sie können Gefahr spüren.«
    Die Wirkung des Stärkungsmittels verging. Ich konnte mich nicht mehr aufrechthalten, meine Augen fielen mir zu. Mein letzter Gedanke war Maelen. Sie mußten Maelen helfen.

 
14
 
Krip Vorlund
     
    Ich erwachte mit jenem benommenen Gefühl, das man hat, wenn man sehr tief geschlafen hat. Aus alter Gewohnheit schlug ich als Morgengruß gegen die obere Koje, um Maelen … Maelen! Maelen war immer noch da draußen in dem Gefrierkasten! Ich sprang auf – und stand schon Kapitän Foss gegenüber. Ich war jedoch nicht in der Stimmung, mit ihm zu sprechen, falls das seine Absicht war. Meine Sorge galt einzig Maelen, die ich in Sicherheit wissen wollte, soweit das möglich war. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich geschlafen und sie dort draußen in Gefahr gelassen hatte.
    Da der Kapitän offenbar keine Eile hatte, mir mitzuteilen, was er von mir wollte, brach ich das Schweigen zuerst. »Ich muß Maelen holen. Sie befindet sich in einem fremden Gefrierkasten – oben in den Felsen. Ich muß sie in unseren Kühlraum bringen …« Während ich sprach, schloß ich meine Thermo-Jacke. Aber Foss rührte sich nicht von der Stelle, um mich vorbei zu lassen.
    »Maelen …« Foss wiederholte ihren Namen auf eine so merkwürdige Weise, daß ich trotz meiner Ungeduld, fortzukommen, plötzlich aufmerksam wurde.
    »Vorlund, wie kommt es, daß Sie nicht bei den übrigen waren – daß Sie allein den Weg in dieses unterirdische Tunnelnetz gefunden haben? Sie sind zusammen mit den anderen von hier weggegangen.« Er sah mich durchdringend an. Wäre ich

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