Verflixt, diese Flirts
Beziehung hatte zwar nicht funktioniert, weil der Junge für sie absolut unpassend gewesen war, doch Britney hatte die Enttäuschung überlebt und war seitdem viel selbstbewusster und geselliger.
Es wäre eine gute Möglichkeit, meinen Fehler, sie beim ersten Mal mit einem totalen Schwachkopf zu verkuppeln, wiedergutzumachen. Und ich wusste, dass Derek sie gut behandeln würde, weil er so ein Typ Junge war. Er war der beste Freund, den sich ein Mädchen nur wünschen konnte.
Sicher würde sie auch Derek glücklich machen. Er verdiente ein Mädchen, das sich bemühen würde, die Beziehung lebendig zu halten. Eine, die ihn wirklich schätzen würde.
Ich schluckte den Klumpen im Hals herunter. Das hier war wahrlich das großzügigste Opfer, das ich in meinem Leben je gebracht hatte.
Ich schaltete den PDA wieder ein und setzte Dereks E-Mail-Adresse oben in das leere E-Mail-Formular ein. Dann blätterte ich rasch das Adressbuch durch und trug Britneys Adresse für die Kopie ein. Ich machte die Augen zu, ignorierte den Knoten im Magen und drückte auf Senden .
Ich war dabei, Derek in eine andere verliebt zu machen.
Ich machte die Augen wieder auf und warf noch einen Blick auf den LoveLine 3000. Vielleicht könnte ich noch ein zweites Paar miteinander verkuppeln, um mich von Derek abzulenken. Schließlich musste ich meine wöchentliche Quote erfüllen. Wer ist schon eine Weile Single ? Ich sah die Profile durch und entdeckte einen Namen, der ganz oben auf der Liste stand: James Powers.
Oje. Der Schulclown persönlich – und ohne Freundin? Was für eine Überraschung!
Mit einem tiefen Seufzer ging ich die Liste von Schülerinnen durch, bis ich eine fand, die James mögen könnte. Mitzi aus Gesundheitslehre wäre perfekt für ihn – sie war total hohl und kicherte ständig über irgendwas. Vielleicht würde sie die Furzgeräusche, die er mit seinen Achseln machte, ja witzig finden. Und zufällig war mir bekannt, dass sie und ihr Freund vor ein paar Wochen Schluss gemacht hatten.
Ich schickte ihnen die Liebesmail. Dann schaltete ich den PDA aus. Für heute hatte ich genug Leute miteinander verkuppelt.
3
A ls ich am nächsten Morgen vor der Schule ankam, war sie wie leergefegt. Okay, auf dem Parkplatz standen zwar Autos, aber niemand lief draußen herum wie sonst. Vielleicht fiel der Unterricht heute aus oder wir hatten schulfrei. Das wäre mal eine hübsche Überraschung.
Ich schaute in den Kalender meines PDA , um mich zu vergewissern, dass es kein Tag war, an dem die Lehrer auswärtig beschäftigt waren. Nein, es war ein ganz normaler Schultag.
Vorsichtig ging ich auf die Flügeltür zu und wartete, ob gleich irgendwas Merkwürdiges passieren würde. Plötzlich hörte ich ein Jubeln, das rechts von mir ertönte, und so ging ich stattdessen in diese Richtung. Der Lärm kam vom Sportfeld.
Wow. Hunderte von Schülern – und Lehrern – saßen dicht gedrängt auf den überfüllten Tribünen. Alle winkten und riefen irgendwas. Fand dort etwa eine morgendliche Versammlung statt, von der ich nichts wusste?
Ich zwängte mich durch die Menge und schaffte es schließlich bis an den Drahtzaun, der die Rennstrecke umgab. Da draußen drehte nur eine einzige Person ihre Runden.
Derek.
»O Gott«, flüsterte eine Schülerin hinter mir, »ist er nicht der heißeste Typ der Welt? Wie konnte ich das bisher übersehen?«
Der Junge neben ihr nickte begeistert. »Sieh nur, wie gut er rennt«, sagte er mit ehrfürchtiger Stimme. »Einen Fuß vor den anderen. Ohne zu stolpern. Man könnte fast glauben, er hätte den Laufsport erfunden – bei dem Talent. Kein Wunder, dass er so gut Football spielt! Glaubst du, er könnte sich für mich interessieren?«
»Träum weiter«, sagte ein Mädchen mit lila Haaren und einem Glitzerstein im Nasenflügel verächtlich. »Derek hat vorhin im Vorbeigehen Hallo zu mir gesagt. Er interessiert sich eindeutig für mich .«
Ich drehte mich auf den Fersen um und sah mir die Zuschauermenge an. All diese Leute waren hergekommen, nur um Derek beim Laufen zuzusehen? Seit wann begeisterte sich unsere Schule so für den Laufsport?
»Hey, Mann«, sagte ein Junge. »Derek ist der Beste. Keine Ahnung warum, aber ich … ich verspüre irgendwie das Bedürfnis, in seiner Nähe zu sein.«
Sein großer, kräftiger Kumpel nickte beipflichtend. »Ich auch. Komisch, oder?« Er sah sich um und betrachtete die Gruppe von Schülern, die sich an den Zaun drückten und alle Derek zusahen, wie er seine Runden
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