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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhonda Stapleton
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herauszulassen, was gesagt werden musste.
    »Okay, es klingelt gleich zur Pause«, sagte unser Kunstlehrer mit tiefer Stimme und schnitt mir damit das Wort ab. »Ihr könnt eure Projekte und Malutensilien schon mal zusammenpacken.«
    Derek schraubte die hellblaue Farbtube zu. »Danke nochmals, dass du mir was von deiner Farbe abgegeben hast.« Er nahm seine feuchte Leinwand vom Tisch und ging auf das Regal zu, ohne auch nur im Geringsten zu ahnen, wie nahe ich dran gewesen war, ihm meine unsterbliche Liebe zu gestehen.
    Was war bloß mit mir los? Nur weil Derek mir so direkt in die Augen gesehen hatte, war ich drauf und dran gewesen, meine ganzen peinlichen Gefühle vor ihm auszuschütten.
    Ich tickte wohl nicht mehr ganz richtig. Das hier war nicht gerade eine meiner besseren Ideen, und wäre der Kunstlehrer nicht gewesen, hätte ich mich total lächerlich gemacht.
    Ich packte meine Sachen zusammen, lief aus dem Klassenzimmer und zwängte mich hastig durch die Schüler auf dem Flur, um so schnell wie möglich zu entkommen. Ich wusste nicht, wie viel länger ich diese Situation noch aushalten konnte, irgendwas musste geschehen.
    Als ich in der tröstlichen Umgebung meines Zuhauses angekommen war, rannte ich nach oben und stürzte mich auf meinen Computer. Ich machte einen neuen Blog-Eintrag, den nur Andy und Maya lesen konnten:
    Hallo, ihr zwei, heute hab ich fast etwas total Bescheuertes gemacht. Ich war soooo nah dran, Derek meine Gefühle zu gestehen. Keine Ahnung, warum – echt wahr! Es war irgendwas in seinem Blick. Verflucht, ich muss wohl auf Folter stehen!
    *seufz*
    »Felicity, bist du da?«, rief meine Mutter von unten.
    »Ja, ich bin hier oben in meinem Zimmer.«
    »Kannst du runterkommen und mir beim Kochen helfen? Ich mache heute Abend Enchiladas. Du weißt doch, wie gern dein Vater mexikanisch isst.«
    Ich zwang mich, nicht die Augen zu verdrehen. Seit ich letzten Monat meine Alten zum Hochzeitstag miteinander verkuppelt hatte, um ihre Liebe füreinander ein bisschen aufzufrischen, benahmen sie sich wie zwei Turteltäubchen. Gut, es war nicht halb so schlimm wie während der zwei Wochen, in denen der Liebeszauber gewirkt hatte, aber trotzdem hätte ich gut auf die schmalzigen Liebesbeweise verzichten können, mit denen sie sich nun ständig überschütteten.
    »Ich komme schon.« Ich stellte meinen neuen Blog-Eintrag ein und fuhr den PC herunter. Die Kommentare der Mädels als Reaktion auf meinen Eintrag konnte ich mir lebhaft vorstellen.
    Ich schlurfte hinunter in die Küche und krempelte mir die Ärmel hoch. Wahrscheinlich hätte ich mir eine Schürze umbinden sollen, weil ich mich beim Kochen immer vollkleckere. Im Gegensatz zu meiner Mutter – sie bleibt immer sauber und gelassen. Manchmal wünsche ich mir, wie sie zu sein … bis mir wieder einfällt, dass sie immer alles unter Kontrolle haben muss. Eindeutig nicht mein Stil.
    Mom zeigte auf den Herd, auf dem schon die Pfanne stand. Auf der Küchenplatte stapelten sich die Tortillas. »Bitte brate sie an und tunke sie dann in die Enchilada-Soße«, sagte sie.
    »Mach ich.«
    Ein paar Minuten lang arbeiteten wir schweigend – ich brutzelte die Tortillas wie ein Koch in der Imbissbude, während Mom die Füllung zubereitete.
    »Na, wie läuft es in der Schule? Stehen die Jungs Schlange, um mit dir auszugehen?«
    Ich winkte verächtlich ab. »Ja klar, weil ich ja so umwerfend schön bin.«
    »Hey, stell dein Licht nicht unter den Scheffel«, mahnte sie mit erhobenem Zeigefinger. »Zufällig finde ich dich sehr hübsch.«
    Na ja, das war lieb von ihr. Mom ist nicht der Typ, der dauernd Komplimente machte, also wusste ich, dass sie es wirklich so meinte.
    »Danke«, sagte ich in der Hoffnung, dass sie meine ehrliche Dankbarkeit heraushören konnte. »Wenn doch nur …« Ich unterbrach mich, denn ich wollte nicht zugeben, wie sehr ich mir wünschte, Derek würde dasselbe empfinden wie ich.
    Mom schien jedoch zu wissen, was ich sagen wollte. Sie nickte und warf mir einen mitfühlenden Blick zu, während sie die Tortillas füllte, zusammenrollte und sauber aufgereiht in die Auflaufform legte.
    »Jungs haben manchmal kein Gespür für etwas, vor allem, wenn es um Herzensangelegenheiten geht«, sagte sie. »Weißt du, damals auf der Highschool hat es eine ganze Weile gedauert, bevor dein Vater mehr als nur einen Kumpel in mir sah.«
    »Tatsächlich?« Mom hatte mir noch nie erzählt, wie Dad und sie eigentlich zusammengekommen waren. Und ich hatte mich nie

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