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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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davon abhielt, sich mehr als ein paar Meter von der Wand hinter ihm zu entfernen.
    »Was zur Hölle?« Als Bastien sich aufsetzte, kam es ihm vor, als würden unsichtbare Vorschlaghämmer auf sein Gehirn eindreschen. Er presste den Handrücken gegen die Stirn und hielt den Atem an, als der Schmerz endlich nachließ.
    Der schlanke junge Mann schüttelte den Kopf und streckte die Hand aus, um einen seiner kurzen Rastazöpfe zwischen den Fingern zu zwirbeln. »Ist das nicht das, was du …«
    Die Tür öffnete sich, und Dr. Lipton trat wieder ein. Ehe sie die Tür hinter sich schloss, konnte Bastien draußen mehrere schwer bewaffnete Wachmänner ausmachen.
    »Wer hatte denn diese großartige Idee?«, wollte er wissen und deutete auf seinen angeketteten Freund. »Warum hält man uns in der Arrestzelle fest?«
    Melanie hielt inne. »Ehrlich gesagt war das meine Idee.«
    Verwirrt runzelte Bastien die Stirn. »Oh.« Das verschlug ihm doch tatsächlich die Sprache.
    Zum Glück kam Cliff ihm zu Hilfe. »Dieser Blödmann Reordon hat den Wachen befohlen, dich hier einzuschließen, aber Dr. Lipton hat ihm widersprochen und sie dazu gebracht, dich stattdessen auf die Krankenstation zu schaffen.«
    Das musste ein schweres Stück Arbeit gewesen sein.
    Melanie zuckte entschuldigend mit den Achseln. Mit einem Blutbeutel in der einen und einem eisigen Gelkissen in der anderen Hand näherte sie sich seiner Pritsche. (Kein Wunder, dass sie so verdammt unbequem war.)
    »Als ich gehört habe, was passiert ist«, sprach Cliff weiter, »wollte ich wissen, wie es dir geht, aber Reordon hat sich geweigert und dann – na ja, das ist eine lange Geschichte. Jedenfalls hat dann Dr. Lipton so lange mit ihm diskutiert, bis sie einen Kompromiss gefunden haben, und so wurden wir beide hierher gebracht.«
    »Mehr konnte ich nicht tun«, gestand sie.
    Bastien nahm den Blutbeutel entgegen und winkte ab, als sie ihm auch die Kühlkompresse geben wollte. »Vielen Dank. Ich bin erstaunt, dass Reordon mich nicht ebenfalls angekettet hat.«
    »Das wollte er. Aber ich musste die Kugeln entfernen und Ihre Wunden säubern. Sie heilten wegen der Droge nicht richtig. Außerdem wollte Richart nichts davon hören.«
    Bastien hielt inne. »Richart hat sich für mich eingesetzt?« Er war davon ausgegangen, dass der Franzose ihn genauso so sehr verabscheute wie die übrigen Unsterblichen, und Richarts bisheriges Verhalten hatte nicht darauf schließen lassen, dass es anders sein könnte.
    Sie nickte. »Tatsächlich hat er sich ziemlich für Sie ins Zeug gelegt. Mr Reordon wollte sich von dem Vorwurf, dass Sie möglicherweise mehrere Menschen getötet haben, nicht abbringen lassen. Er hat erst eingelenkt, als Richart ihn dazu ›überredet‹ hat.«
    Bastien knurrte. »Ich habe sie nicht
möglicherweise
getötet. Ich
habe
sie getötet. Zumindest nehme ich das an. Ist die Droge nicht stark genug, um einen Menschen zu töten?«
    »Doch, das ist sie«, bestätigte sie.
    Eine blecherne Version von Nine Inch Nails »The Perfect Drug« erfüllte den Raum.
    Erst als Bastien die Hand ausstreckte, um sein Handy aus der Tasche zu ziehen, wurde ihm klar, dass er nicht seine eigenen Klamotten trug.
    Melanie tastete in der Tasche ihres Laborkittels herum und zog dann sein Handy heraus. »Ihre Kleider waren ruiniert. Die, die Sie anhaben, sind von Richart.«
    Okay, das war ja regelrecht bizarr. Warum zeigte Richart auf einmal so viel Entgegenkommen?
    Abgesehen von Ami und Melanie konnte sich Bastien an niemanden erinnern, der ihm je einen Gefallen getan hatte, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Was spielte Richart für ein Spiel? Was wollte er?
    Bastiens und Melanies Hände berührten sich, als er das Handy entgegennahm. Sein Herzschlag setzte für einen Moment aus. »Ja?«, fragte er.
    »Hier ist Tanner.«
    Seit die Unsterblichen Wächter seinen Feldzug gegen sie beendet hatten, hatte Bastien Tanner nicht mehr zu Gesicht bekommen. Tanner war einer der Menschen, die ihm damals geholfen hatten – oder vielmehr
der
Mensch. Tanner war Bastiens Mann für knifflige Situationen gewesen und seine Mitarbeit von unschätzbarem Wert. Im Grunde war er das Gegenstück zum Sekundanten eines Unsterblichen.
    Und außerdem war er sein Freund gewesen.
    Es war lange her, dass Bastien einen echten Freund gehabt hatte, und genau deshalb hatte er Abstand zu ihm gehalten, seit die Unsterblichen Wächter sie beide in Gewahrsam genommen hatten. Tanner wurde dazu ausgebildet, Sekundant oder Assistent

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